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Die Teerose

Die Teerose

Titel: Die Teerose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Donnelly
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ein schönes Paar. Das hatte sie Joe gerade beigebracht. Und Fionas erneutes Auftauchen in seinem Leben würde alles verderben.
    »Cathy!« rief Joe wieder. »Wo bleibt die Gästeliste?«
    Sie traf eine rasche Entscheidung. Sie zerriß die Karte und warf sie weg. Als die Fetzen auf den Boden des Abfallkübels fielen, antwortete sie: »Einen Moment. Ich komm schon!«

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    E r ist es, Sergeant«, sagte Constable McPherson und wedelte mit einem Blatt Papier.
    Roddy wandte sich von dem Spiegel an seiner Schranktür ab und sah den Mann an. »Das ist er nicht«, sagte er. »Weil es nicht möglich ist. Weil er tot ist.«
    »Ja, Sie haben recht«, antwortete McPherson ergeben.
    »Aber mal ganz im Vertrauen …«
    »… rein hypothetisch …«
    »… der Bericht des Gerichtsmediziners besagt …«
    »… daß der Mistkerl lebt und wieder mordet.«
    »Gütiger Himmel«, seufzte Roddy. Er wandte sich wieder zum Spiegel um und fummelte an den metallenen Emblemen herum, die gerade an seinem Kragen stecken sollten. Kaum zehn Minuten zuvor war ein Brief eingetroffen, der ihn ins Büro des Superintendenten zitierte. Er mußte sofort weg. Er hatte die Anweisung erwartet, freute sich aber nicht, ihr zu folgen.
    Vor zwei Tagen waren McPherson und ein anderer Constable zu einer verwesten Leiche gerufen worden, die in die Toilette eines verfallenen Hauses in der Thrawl Street gestopft worden war. Eine Gruppe Jugendlicher hatte sie gefunden. McPherson hatte die grellrote Jacke erkannt und die Leiche als Maggie Riggs, eine Prostituierte, identifiziert. Ihre Kehle war durchtrennt, und es war der Versuch gemacht worden, ihr das Gesicht abzuschneiden. Die Tasche ihres Kleides war aufgerissen, und sie trug kein Geld bei sich, also hatte Roddy verbreitet, sie sei Opfer eines Raubüberfalls geworden. Der Presse enthielt er eine Beschreibung der Verletzungen vor, in der Hoffnung, Vergleiche mit den Morden des Rippers zu vermeiden. Was ihm auch gelungen war, bis der Superintendent Wind davon bekam. Jetzt müßte er ihm den Bericht des Gerichtsmediziners vorlegen und ihm versichern, daß seine Leute Tag und Nacht durch die Straßen patroullierten und alles unter Kontrolle war.
    Er betrachtete sich eingehend, drehte sich nach allen Seiten und versuchte, sich in dem kleinen Spiegel möglichst ganz zu sehen. Dann wandte er sich an McPherson. »Sitzen meine Abzeichen?«
    McPherson sah auf Roddys Kragen, seine Schultern, seine Vordertasche und begutachtete die verschiedenen Rangabzeichen. »Perfekt.«
    »Wie steht’s mit dem Mord an Quinn? Was Neues?«
    »Nicht den geringsten Anhaltspunkt.«
    »Rein gar nichts? Hat niemand was gehört? Was gesehen?«
    »Sergeant, sieht hier denn je einer was? Man könnte glauben, alle Männer, Frauen und Kinder in Whitechapel seien taub und blind. Mitten auf der Commercial Street könnte am Samstag mittag ein Mord passieren, und keiner hätte was gesehen.«
    Roddy nickte. Wenn in Whitechapel etwas passierte, kam es immer knüppeldick, dachte er. Zuerst der Doppelmord im Taj und jetzt die abgeschlachtete Prostituierte.
    »Die höchste Sicherheitsstufe bleibt«, sagte Roddy. »Möglicherweise jagen wir die Falschen, wenn wir glauben, es sei Sheehan oder Malone gewesen. Es hätte jeder sein können. Wer hegte einen Groll gegen Denny? Wem schuldete er Geld? Wer schuldete ihm Geld? Quetschen Sie den Barmann aus. Er heißt Potter. Betreibt nebenbei ein einträgliches Opiumgeschäft, wie ich gehört hab. Drohen Sie, es zu zerschlagen.«
    »Wissen Sie, wo er wohnt?«
    »In der Dean Street.«
    »Danke, Chef. Ich lasse den Thrawl-Street-Bericht auf Ihrem Schreibtisch.«
    McPherson ging. Roddy warf einen letzten Blick in den Spiegel und war froh, daß er sich am Tag zuvor die Haare und den Bart hatte schneiden lassen. Er sah müde aus, aber dagegen konnte er nichts machen. Seit er von Fiona erfahren hatte, was mit Paddy passiert war, konnte er nicht mehr richtig schlafen. Sosehr er sich auch bemühte, ihm fiel nichts ein, womit man Sheehan festnageln konnte. Verzweifelt suchte er nach einer Lösung. Er wollte Fiona helfen, konnte sie nicht im Stich lassen, aber inzwischen waren vier ganze Tage vergangen, und er hatte immer noch nichts. Er griff nach dem Bericht. Heute abend, wenn er zu Hause war und wieder einen klaren Kopf hatte, würde er das Problem erneut angehen. Im Moment mußte er zu seinem Termin. Doch gerade, als er sein Büro verlassen wollte, hörte er Schreie vor dem Polizeigebäude.
    »Rein mit euch,

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