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Die Templerin

Die Templerin

Titel: Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Mäntel und Wappenröcke der Tempelritter. Fast erschrocken hielt sie nach Bruder Abbé Ausschau, aber er war nicht unter den vier Männern. Sie waren ausnahmslos groß, hatten dunkle Haare und struppige Barte, und ein Gesicht fiel Robin ganz besonders auf. Der Mann mußte zwischen dreißig und vierzig Jahre alt sein, hatte ein breites kantiges Gesicht und eine auffällige Narbe, die auf seiner Stirn begann, über Auge und Wange nach unten lief und schließlich in seinem schwarzen Vollbart verschwand. Sein Auge war jedoch unversehrt.
    Die Reiter waren weitaus schwerer bewaffnet, als es Bruder Abbé gewesen war. Außer den Schwertern, die sie alle am Gürtel trugen, hatte jeder noch einen Morgenstern und trug einen dreieckigen Schild mit dem obligaten Kreuzsymbol am linken Arm. Sie hatten sich gerüstet, um in den Kampf zu ziehen. Sie warf einen Blick auf die Pferde und war nicht überrascht, Lanzen in ihren Steigbügeln stecken zu sehen. Eines der Pferde war ein schwarzweißer Schecke mit weißen Fesseln und einigen wenigen braunen Tupfen. Jans Pferd. Es gab gar keinen Zweifel: Die Templer stammten aus der Komturei, aus der auch Jan und Bruder Abbé gekommen waren.
    Die anderen Männer waren, soweit sie erkennen konnte, keine Templer. Alle schienen etwa im selben Alter zu sein - jedenfalls die drei, deren Gesichter sie erkennen konnte. Der vierte lag weit nach vorne gebeugt über dem Hals seines Pferdes. Sein Gesicht, das dem Fenster abgewandt war, war halb in der Mähne des Tieres vergraben, und seine Arme hingen so schlaff herab, daß er ebensogut hätte tot sein können. Die drei anderen standen den Tempelrittern an Größe und Muskulösität um nichts nach. Auch sie waren bewaffnet, wenn auch nicht annähernd so schwer wie die vier Ritter, und zumindest einer von ihnen trug etwas, das einer Rüstung wenigstens nahekam: Ein kurzes Kettenhemd, das lose über seinem Gürtel hing, und einen zerschrammten Brustharnisch. Er hatte schulterlanges, lockiges blondes Haar, und sein Bart war scharf ausrasiert. Auf dem Schild, den er am linken Arm trug, war auf dunklem Grund ein einfaches Symbol zu erkennen, das ein zweiköpfiges Fabeltier darstellte. Das Wappen sagte Robin nichts, aber das Gesicht kam ihr vage bekannt vor - sie wußte nicht, wer dieser Mann war, aber sie glaubte, ihn schon einmal gesehen zu haben.
    »Also merkt euch«, sagte der Blonde in diesem Moment. »Ihr wartet, bis wir den Wald erreicht haben, dann folgt ihr uns. Nicht eher, aber auch nicht später. Wenn ihr unterwegs auf einen dieser dummen Bauern trefft, dann erschlagt ihn. Aber gebt acht, daß man ihn auch findet.« Robin fuhr in ihrem Versteck so erschrocken zusammen, daß ihr Fuß gegen ein Holzstück stieß, daß klappernd davon rollte. Vor Schrecken hielt sie für einen Moment den Atem an, fest davon überzeugt, daß sie nun entdeckt werden mußte und es um sie geschehen war. Aber keiner der Männer draußen reagierte auch nur auf das Geräusch. Der blondgelockte Ritter ging ruhig zu seinem Pferd, schwang sich mit einer kraftvollen Bewegung in den Sattel und hatte Mühe, das nervöse Tänzeln des Pferdes wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    »Alles hängt davon ab, daß sich jeder an den Plan hält«, fuhr er fort. »Begeht auch nur einer von uns einen Fehler, dann ist es um uns alle geschehen. Ihr kennt meinen Vater. Er wird keine Gnade walten lassen, weder euch noch mir gegenüber.«
    »Eure Bedenken kommen ein bißchen spät«, sagte der Templer mit der Narbe. Er deutete auf die reglose Gestalt auf dem Pferd. »Ich glaube nicht, daß wir jetzt noch zurück können.«
    »Es sind auch keine Bedenken«, antwortete der Blonde ernst. »Und ein Zurück gibt es für keinen von uns - für mich am allerwenigsten. Ich will nur sicher sein, daß ich nicht der einzige bin, dem das klar ist. Unser Plan wird erfolgreich sein, oder wir werden alle sterben, so einfach ist das.« Er gab seinen beiden Begleitern ein Zeichen, woraufhin sich auch diese auf die Rücken ihrer Tiere schwangen. Dann lachte er und schlug sich mit der flachen Hand auf den linken Oberarm. »Und denk daran, Otto - es soll echt aussehen, aber ich möchte den Arm nach einer Weile wieder benutzen können.«
    Seine Worte riefen ein allgemeines, rauhes Gelächter hervor, das aber nur wenige Augenblicke anhielt, und die Nervosität der Männer auch nicht ganz verhehlen konnte.
    Der Blonde beugte sich vor, löste einen zerschrammten Helm von seinem Sattelgurt und setzte ihn auf. Das Scharnier

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