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Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Titel: Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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reden. Wie Max von Valdec schon völlig richtig feststellte, als er deine Kapitulationsforderungen abschmetterte: ohne Logenmeister fehlt unserem Aufstand die Grundlage. Nur wenn sie sich uns anschließen, und wir in der Lage sind, die gekaperten Treiberschiffe auch wirklich zu fliegen, haben wir eine Chance, Druck auf das Konzil auszuüben. Und darum …«
    »Ja, an dieser Überlegung ist was dran, David.« Llewellyns Augen, als schmale Schlitze zwischen den goldenen Riemen sichtbar, nahmen einen sinnenden Ausdruck an. »In jedem Fall kann ein Versuch nichts schaden. Wenn der Prophet nicht zum Berge kommt, dann muß der Berg zum Propheten gehen. Hat das nicht mal der große Philosoph Alberto Pankaldi gesagt? Aber wie kommen wir nach ZOE?«
    David terGorden trat unterdessen an den Sessel, in dem Feodor Kalinin hockte. Wie Narda und Flint war auch der Sternvogt ohne Bewußtsein.
    »Hast du diesen Schmutzfinken mal gefragt, wie es an Bord des Treiberschiffes aussieht, Llewellyn?«
    »Sicher habe ich ihn gefragt. Aber er hat nicht geantwortet. Und als ich ein bißchen energischer fragte, ist er gleich in Ohnmacht gefallen.«
    Die energischen Fragen hatten leichte Spuren im Gesicht des Vogts zurückgelassen.
    »Und hast du nicht versucht, Funkkontakt mit dem Schiff aufzunehmen?« fragte David.
    »Das habe ich bewußt nicht getan. Die Grauen brauchen nun wirklich nicht zu wissen, wie schwach die Position unserer Leute an Bord ist. Der Glatzkopf und die beiden Zwillinge sind nicht unbedingt Kämpfernaturen Und Lithe und van Dyne wohl auch nicht. Wenn sich die Grauen entschließen würden, das Schiff zu entern, dürfte es gar nicht so gut für sie aussehen.«
    Fraglos war Llewellyns Überlegung richtig. Zu der Gefahr, von den Garden überrascht zu werden, kam noch eine andere hinzu: die übrigen Sternvögte an Bord der FENRISWOLF. Hatten sie die Besinnungslosigkeit der Mädchen und des Glatzkopfs ausgenutzt, um das Schiff in ihre Gewalt zu bekommen?
    »Ich mache mir Sorgen«, sagte David düster.
    »Vor allem um das Mädchen Lithe, nicht?«
    »Vor allem, ja«, gab David zu.
    In den langen Jahren seines Treiberlebens hatte er manche Frau kennengelernt. Aber keine einzige von ihnen war wie seine Jugendfreundin Lithe gewesen. Er fühlte sich auf seltsame Weise zu der Tochter des alten Zauberers Merlin III hingezogen.
    »Gedulde dich noch ein bißchen, David«, sagte der Riemenmann beruhigend. »Wenn Narda wieder zu sich kommt, wird sie ein bißchen in Kalinins Kopf herumstochern.«
    Das Razzo nahm jetzt in einem großen Bogen wieder Kurs auf die FENRISWOLF. Die Geschwindigkeit war hoch. Sie betrug fast zwölf Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Dennoch ließ sich der Kreuzer der Grauen Garden nicht abschütteln. Der helle Punkt auf dem Kontrollschirm blieb.
    Eine Weile später erlangten auch Flint und Narda das Bewußtsein wieder, kurz hintereinander. Kalinin hingegen war noch immer ohne Besinnung. Wie es aussah, hatte Llewellyn 709 ziemlich kräftige Fragen gestellt.
    Mit kurzen Worten wurden Narda und Flint von den Geschehnissen ins Bild gesetzt. Der ehemalige Graue nahm die Informationen ziemlich gleichgültig hin. Temperamentsausbrüche gehörten nicht zu seinem modifizierten Naturell. Anders jedoch Narda. Die Kleine schäumte vor Wut.
    »Dieses Denebschwein, dieser schwarze Bastard! Ich kratze ihm die Augen aus!«
    Sie stürzte sich auf den Sternvogt. Wild riß sie ihn an den Haaren.
    »Wach auf, du niederträchtiger Sohn einer schleimigen Wegaspinne, sonst …«
    David terGorden zog sie behutsam von dem Bewußtlosen weg, obwohl sie sich heftig wehrte.
    »Sei vernünftig, Narda. Du tust uns allen einen viel größeren Gefallen, wenn du versuchst, etwas von seinen Gedanken aufzuschnappen!«
    Langsam beruhigte sich die Kleine. Aber noch immer glühte der Haß in 709 Antwort. »Wir sind mehrere Millionen Kilometer entfernt. Wie soll sie da noch Gehirnströmungen aufnehmen können?«
    Der ehemalige Gardist grinste. »Bin ich Treiber? Bei unseren Schulungen lernen wir jedenfalls, daß ihr zur Not rauskriegt, was die Toten denken. Ist wohl übertrieben, was?«
    Llewellyn 709 grunzte dazu nur etwas Unverständliches.
    Ein paar Minuten später kam der Sternvogt dann endlich zu sich. Flint übernahm es, ihn zu verhören. Er verstand sich am besten auf derartige Befragungen, denn auf diesem Gebiet war er wirklich geschult worden. Und wenn Kalinin auch weiterhin hartnäckig schwieg, konnte er dennoch nichts verbergen. Flints Fragen

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