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Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Titel: Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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mußte, kam zusehends näher und verringerte den Abstand zwischen den beiden Schiffen immer mehr. In spätestens einer Minute würde er bereits ohne die Elektronik erkennbar sein.
    Und erwartungsgemäß blieb auch der Kommunikator nicht stumm. Das Bild eines Hauptmanns sprang auf den Holoschirm, und eine schneidende Stimme klang auf.
    »Sternvogt Kalinin, wir hatten Sie ausdrücklich angewiesen, mit Null-Geschwindigkeit auf uns zu warten!«
    Der Riemenmann ignorierte den Grauen und fuhr fort, das Razzo zu beschleunigen.
    »Sternvogt Kalinin, stoppen Sie sofort ab! Wir lassen uns von Ihnen nicht auf den Arm nehmen!«
    Du kannst mich mal! dachte Llewellyn 709.
    Und einem emotionalen Impuls folgend hämmerte er auf den Sendeknopf des Kommunikators und brüllte es auch laut in das Funkmikrophon.
    »Du kannst mich mal, Grauer!«
    Die Antwort ließ auf sich warten. Llewellyn wußte, daß er sich inzwischen längst im Feuerbereich der feindlichen Bordgeschütze befand, wußte, daß ihn die Zielautomatik längst ins Visier genommen haben mußte. Jeden Augenblick durfte er damit rechnen, daß das Razzo von vernichtenden Glaserstrahlen getroffen und in Atome zerfetzt wurde. Und er konnte nichts dagegen tun. Alleine war er zu schwach, um mit seinen PSI-Kräften Widerstand zu leisten. Und selbst wenn David und Lithe in der Lage gewesen wären, ihn zu unterstützen, würde ihr gemeinsames PSI-Potential immer noch nicht ausreichen, einen Schutzschirm aufzubauen oder die gegnerischen Energiesalven umzupolen.
    Trotz dieser Erkenntnis dachte er nicht daran, aufzugeben.
    Dann meldete sich der Gardist wieder.
    »Llewellyn 709, Sie sind erkannt! Offenbar ist es Ihnen gelungen, den patriotischen Sternvogt zu überwältigen. Aber das nutzt Ihnen gar nichts. Wir geben Ihnen genau eine Minute Zeit, um zu kapitulieren. Wenn Sie diese Frist ungenutzt verstreichen lassen, werden Sie gnadenlos vernichtet!«
    Unter den goldenen Riemen huschte ein böses Lächeln über Llewellyns strahlenverbranntes Gesicht. Er beugte sich über das Mikro.
    »Wie ich schon sagte, Grauer – du kannst mich mal!«
    Er beschleunigte weiter.
     
    *
     
    Das erste, was David terGorden spürte, als sich seine Lebensgeister wieder regten, war ein leichtes Vibrieren. Sofort wußte er: ein Schiff, das mit abgeschaltetem Triebwerk in einem Parkorbit die Erde umlief, vibrierte nicht. Demnach …
    Ruckartig sprang er auf, das leichte Schwindelgefühl ignorierend, von dem er noch immer geplagt wurde.
    »Hey«, hörte er Llewellyn 709 sagen, »jetzt bist du schuld, daß ich eine Wette gegen mich selbst verloren habe. Ich hatte darauf getippt, daß der Graue vor dir wieder da ist!«
    David warf schnelle, prüfende Blicke umher. Sofort ahnte er einiges. Und das, was er sich nicht gleich zusammenreimen konnte, erklärte ihm der Riemenmann.
    Die Augen Davids saugten sich am Maserschirm fest, genauer gesagt an dem hellen Punkt, der darauf zu erkennen war.
    »Und was ist das? Ein Kreuzer der Grauen?«
    »Richtig!« bestätigte Llewellyn. »Der Kahn folgt uns nun bereits seit mehreren Stunden.«
    »Sonst nichts? Keine Aufforderungen, auf Nullgeschwindigkeit zu gehen? Kein Beschuß?«
    Der Riemenmann lachte. »Das haben wir alles schon hinter uns. Die Drohungen, meine ich. Zu mehr haben sie es trotz Ankündigung nicht kommen lassen.«
    »Verstehe ich nicht ganz.«
    »Ich habe es zuerst auch nicht verstanden«, sagte Llewellyn 709. »Aber dann habe ich ein bißchen nachgedacht. Sie schießen ganz offensichtlich deshalb nicht auf uns, weil sie ganz versessen darauf sind, dich bei bester Gesundheit in ihre schmutzigen Finger zu bekommen. Der Dialog zwischen Kalinin und dem Gardisten lief jedenfalls genau in diese Richtung.«
    »Wußte gar nicht, daß ich so bedeutend bin«, erwiderte David nachdenklich. »Liegt sicher daran, daß mich mein reizender Vormund so sehr liebt.«
    Er blickte auf die Kontrollinstrumente. »Sag mal, welchen Kurs hast du eigentlich eingeschlagen?«
    Llewellyn 709 hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ehrlich gesagt, keinen bestimmten. Meine Überlegung ging dahin, daß uns die Grauen nicht greifen können, so lange wir uns in Bewegung befinden. Und deshalb …«
    »Nach ZOE!« sagte David.
    »Wie?«
    »Wir werden nach ZOE fliegen!«
    »Und was versprichst du dir davon? Glaubst du, die Summacums und Logenmeister würden uns Asyl gewähren?«
    David schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht vor, mich zu verstecken. Ich will lediglich mit den Logenmeistern

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