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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Der Gedanke an seinen Vater tat ihm weh. Ermußte immer an das Gesicht des Sterbenden denken und daran, daß er ihn allein gelassen hatte, um sein eigenes Leben zu leben. Vielleicht hatte Merlin doch recht gehabt, der ihm Eigensucht und Feigheit vorgeworfen hatte.
    Er trat neben Shakram, der verschiedene Symbolkombinationen versuchte.
    »Gib mir den Code«, verlangte der Noman. David zögerte kurz und nannte dann die drei Ziffern.
    Shakram programmierte sie und rieb sich über die Stirn. »Es geht nicht!« meinte er wütend. »Aber ich kann mich nicht geirrt haben! Es muß hier sein!«
    David betrachtete das Pult und wies auf eine runde Stelle, die zwischen den Tasten ausgespart war.
    »Versuchen wir es mit der Familienidentifikation!« meinte er ohne viel Hoffnung. Er legte seine Hand auf die gerippte Fläche und beugte sich zu dem Sprechgitter. »Sieben-Sieben-Sieben!« sagte er langsam und deutlich.
    Shakram sprang zurück, als in der Wandung des Computers plötzlich ein Riß erschien. Ein kaum mannsbreiter Teil der Verkleidung schwang auf und gab eine schmale, dunkle Öffnung frei. Der Führer der Ausgestoßenen nahm den Stab aus dem Gürtel, der die Grauen getötet hatte, und strich über einen Aktivatorpunkt. Die Spitze des Stabes leuchtete gelblich.
    »Halte dich weg von mir!« sagte er warnend und ging voraus. David folgte ihm vorsichtig.
    Die beiden Männer mußten sich seitlich durch den kurzen Gang zwängen, der in einen ovalen, engen Raum mündete. Ein einzelnes gelbes Licht verbreitete kaum genug Helligkeit, um den schmalen, hohen Computer erkennen zu können, der vor ihnen aufragte.
    »Willkommen!« dröhnte eine metallische Stimme ohne die übliche Monotonie einer Roboter-Stimme. »Ich habe lange gewartet. Was ist der Befehl?«
    David spürte Shakrams Körper dicht neben sich. Er packte den Ausgestoßenen am Arm und bemerkte, daß Shakrams Muskeln eisenhart angespannt waren.
    »Wie war das mit der Angst?« flüsterte er.
    »Ihr braucht keine Angst zu haben!« antwortete der Computer, bevor Shakram etwas sagen konnte. »Meine Waffen richten sich nur gegen die Feinde der terGordens, und Eure Handlinien sowie das Stimmuster wurden mir vor fünf Jahren einprogrammiert. Ihr seid völlig sicher unter meinem Schutz. Ich habe Macht, ganz Grönland zu vernichten, damit es nicht in die Hand der Feinde fällt. Ich wiederhole: Was ist der Befehl?«
    Shakram räusperte sich heiser. »Da hast du deine Abwehranlage!« sagte er. »Nun sag schon, was du willst. Aber überleg dir die Worte, sonst fliegen wir alle in die Luft oder so was Ähnliches.«
    David holte tief Atem. Er wollte nicht merken lassen, daß dieser Computer mit seiner menschlichen Stimme und seiner prompten Reaktion ihm unheimlich war.
    »Yggdrasils Volk, die Treiber, haben sich in Ödrödir verschanzt«, sagte er überlegend. »Ich will dir die Lage schildern: Treiberschiffe sind an den Hängen des Tales und auf den Ebenen der Umgebung niedergegangen. Die Grauen greifen von den Hügeln aus an. Sie sind bewaffnet und tragen Schutzanzüge, die sie gegen Blaster- und Stunnerwaffen schützen. Wir können nichts gegen sie unternehmen.«
    »Und Merlin III?« unterbrach ihn der Computer. »Was tut Merlin III? Er ist der Wächter des Heiligen Tales. Dort darf ich nicht eingreifen, es sei denn, Merlin III ist tot.«
    »Wäre ich hier, wenn Merlin noch lebte?« rief David. »Er hat versucht, uns zu helfen. Er rief Gestalten aus der Vergangenheit und starb daran! Lithe, seine Tochter, hat uns verlassen! Wenn du uns nicht hilfst, sind die Treiber verloren!«
    Der Computer schwieg. Shakram bewegte sich unruhig. David verstärkte seinen Griff um den Arm des Noman und verfluchte den Alkoholnebel in seinem Kopf.
    »Ich habe Kontakt mit den Hirnen der eingeschlossenen Treiber«, sagte die metallische Stimme plötzlich. »Was du gesagt hast, stimmt! Meine Aufgabe ist es, Angriffe von Grönland abzuwehren. Gibst du die Aktivierung des Omega-Programms frei?«
    David warf Shakram einen unsicheren Blick zu. »Was ist das Omega-Programm?« Der Computer antwortete. »Es ist die äußerste Verteidigungsstufe, die verhindert, daß Ultima Thule und das Heilige Tal in feindliche Hände fallen. Nur du kannst Omega aktivieren.«
    »Ich gebe Omega frei.«
    Das gelbe Licht erlosch, und David zerrte Shakram mit sich durch den Gang.
    »Verschließ diese Tür!« sagte er atemlos. »Wer weiß, was passiert, wenn jemand anderer dort hineingerät!«
    Er konnte sehen, daß Shakrams Finger

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