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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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errichten. Das war vor neun Jahren, als ich gerade desertiert war und bei den Nomans Unterschlupf suchte.«
    David goß sich noch einmal von dem alten Cognac ein, der aus den Privatvorräten seines Vaters stammte, und trank genüßlich.
    »Und wie lange warst du bei den Grauen?« fragte er interessiert. Shakram wischte sich die Lotion mit einem Tuch ab und ließ prüfend seine Muskeln spielen. Seine braune Haut war mit Narben übersät. Darunter gab es auch einige, die noch ganz frisch waren.
    »Zehn Jahre lang«, antwortete er. »Davon fünf Jahre in der Ausbildung. Und ich war dreißig, als ich zu dem Verein kam. Wenn du jetzt rechnen kannst, weißt du sogar, wie alt ich bin. Aber sage es nicht weiter.«
    David lachte. Er fühlte sich in Hochstimmung. Zum Teil war der Alkohol daran schuld, zum Teil aber auch das Gefühl, dem Tod um Haaresbreite entgangen zu sein und unerwartete Freunde gefunden zu haben.
    »Ich werde es vor allen weiblichen Wesen geheimhalten«, versprach er. »Aber du siehst ja noch ganz passabel aus für deine Jahre.«
    Shakram verneigte sich übertrieben und streifte ein dünnes Hemd über die bauschige Hose aus weißer Seide. Mit der verkrüppelten Hand zog er ein Glas zu sich heran und goß sich ein.
    »Auf das Alter, das keinen von uns vergißt!« sagte er und trank.
    David deutete auf seine Hand. »Woher hast du das?« fragte er.
    »Feigheit vor dem Feind!« meinte Shakram leichthin und warf einen nachdenklichen Blick auf seine Rechte. »Wahrscheinlich hatten sie mich nicht gründlich genug operiert, und als ich bei einem vollkommen sinnlosen Angriff gegen die Waffen der Eingeborenen eines neuentdeckten Planeten rennen sollte, habe ich mich geweigert. Das ist das Ergebnis.«
    David hob sein Glas. »Auf die Angst, die uns zu Menschen macht!« sagte er und goß den hochprozentigen Cognac hinunter. Shakram prostete ihm wortlos zu. Sein scharfgezeichnetes, aber nicht unschönes Gesicht hatte den Ausdruck von Gnadenlosigkeit, der David so erschreckt hatte, verloren. Die langen schwarzen Haare machten es beinahe weich.
    »Du hast mir erzählt, daß du etwas suchst, das sich hier im Palast befinden muß«, sagte er. »Für den Gefallen, den dein Vater uns erwiesen hat, indem er uns duldete und sogar unterstützte, sind wir der Familie terGorden etwas schuldig. Wir hätten an der Seite deines Vaters gegen Valdec gekämpft. Aber dann ging alles viel zu schnell. Als Queen Skytha deinen Vater verließ, war er schon so gut wie erledigt … Wenn du mir erklärst, was genau du suchst, bin ich bereit, dir zu helfen.«
    David griff nach der Flasche, deren Inhalt bedenklich abnahm. »Ich suche nach einem Computer«, antwortete er. »Einem Computer, der die Abwehranlagen kontrolliert, die bei der Erbauung des Palastes auf Grönland installiert wurden. Merlin gab mir vor seinem Tod den Hinweis: Gelb wird dich führen, und mein Vater nannte mir einen Code, der offensichtlich für die Anlage bestimmt ist.«
    Shakram stützte den Kopf in die Hände und lächelte. »Es sind noch genug Flaschen da«, meinte er.
    »Der alte Growan scheint einen guten Tropfen geschätzt zu haben. Also ›Gelb‹, damit müssen wir anfangen. Gelbe Sensoren? Gelbe Markierungen? Gelbe Türen? Das ist nicht so einfach. Ich kenne mich in dem Palast ziemlich gut aus, aber gelb?«
    Er deutete auf sein leeres Glas und schnalzte genießerisch, als David es füllte.
    »Ich nehme an, der Computer ist verborgen?« fragte er. »Dann müssen wir nach einer Geheimtür suchen. Am besten, wir unterhalten uns mit dem alten Computer hier unten und programmieren das Problem ein. Vielleicht erhalten wir so einen Hinweis. Mit der Hilfe deines Vaters haben wir die alte Anlage wieder aktiviert.«
    Er stand auf und griff nach einem Waffengürtel, der auf der Liege lag.
    »Zwei Tage und Nächte habe ich nicht geschlafen!« klagte er. »Heute wollte ich mich ausruhen, und dann kommst du mir in die Quere. Hier, nimm!«
    Er warf David einen zweiten Gürtel zu, der neben anderen Dingen auf einem Stapel gelegen hatte. David überprüfte die Ausrüstung. Es gab einen schweren Blaster, einen Kesto-Stunner, wie er ihn schon einmal besessen hatte, und einen der Stäbe, mit der vor wenigen Stunden erst die beiden Grauen hingerichtet worden waren.
    »Was ist das für ein Ding?« fragte er.
    Shakram warf ihm einen schrägen Blick zu. »Meine Erfindung«, antwortete er. »Durch einen besonderen Energieimpuls schweißt das Gerät die Herzarterien zu, so daß der Blutstrom

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