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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Auch in ihrem Gehirn gab es keine Stimmen mehr. Es war, als befände sich hinter der Hügelbarriere nicht ein einziger Mensch.
    Sie taumelte gegen den Stamm, als der Boden unter ihren Füßen sich träge bewegte. Einige Steine fielen von den Hängen und landeten platschend in dem niedrigen Wasser des Sees. Ein dumpfes Grollen breitete sich aus, das von überallher und nirgends kam.
    Narda ließ den Lichter fallen und rannte die Stufen zum Höhleneingang hinauf. Das unheimliche Geräusch kam aus der Erde, und es wurde immer lauter und drohender. Das ganze Tal geriet in Bewegung. Auf allen vieren hastete die Kleine den Hang empor und ließ sich oben auf den Bauch fallen. Ihr gegenüber, auf ungefähr gleicher Höhe, nur durch die Breite des Tales von ihr getrennt, standen die Grauen. Sie bewegten sich nicht. Auch sie horchten auf das unterirdische Dröhnen, das immer näher auf sie zukam, wie eine Meeresbrandung bei Sturm.
     
    *
     
    »Was hat das zu bedeuten?« schrie Hauptmann Antonio, der zur Einsatzleitung der angreifenden Garden gehörte, in sein Armsprechgerät. »Ist das eine Maßnahme von uns oder von den Treibern? Sollen wir angreifen?«
    Er stand mit seinen frisch vom Mond eingeflogenen Männern auf halber Höhe des Hanges, nicht weit über dem zerstörten Treiberschiff.
    »Ursache unbekannt!« wisperte die Antwort aus dem Gerät. »In jedem Fall angreifen!«
    Antonio hob den Arm und machte einen großen Schritt. Der Boden unter seinen Füßen zuckte wie ein lebender Organismus, und er blickte verwirrt nach unten. Das massive Felsgestein vor ihm wölbte sich zu einer gallertigen Blase. Unwillkürlich sprang er zurück und blickte zur Seite, als er seine Männer schreien hörte.
    Dort hatte sich eine zweite Blase gebildet, die ungeheuer schnell zu Menschengröße anwuchs. Unter der grauen Hülle glühte es rötlich. Eine unerträgliche Hitze ließ die Luft flimmern und machte jeden Atemzug zur Qual.
    »Zurück! Weg hier!« schrie der Hauptmann und drehte sich um. Die hinteren Reihen der Grauen, die von den Ereignissen noch nichts bemerkt hatten, drängten weiter nach vorne und behinderten den Rückzug von Antonios Leuten.
    In das aufgeregte Schreien hinein drang ein leises Zischen, und dann zerplatzte der Felshang wie ein feuergefüllter Ballon.
    Rotglühende Säulen aus geschmolzenen Steinen stiegen meterhoch in den Nachthimmel und beleuchteten, was eben noch ein langgestreckter Hügelzug gewesen war. Nichts weiter war davon übriggeblieben als eine Schutthalde, die langsam unter der brodelnden Lava versank. Von den Grauen war nichts mehr zu sehen.
     
    *
     
    »Es ist gut! Danke!« sagte Valdec in das Sprechgitter. »Und sorgt bitte dafür, daß ich nicht gestört werde!«
    Er desaktivierte die Sprechanlage und stand auf. »Schon wieder ein Mißerfolg!« sagte er zu Carlos Pankaldi, der aus Brasilien angereist war, um sich die Entwicklung auf Grönland anzusehen. »Und diesmal können es die Treiber nicht gewesen sind! Vulkanausbrüche können auch sie nicht mit ihrer Psionik bewirken! Da sind noch andere Kräfte am Werke!«
    Pankaldi wandte sich vom Fenster ab und kreuzte die Arme vor der Brust. »Was ist mit den rätselhaften Todesfällen im Palast und den Grauen, die plötzlich verschwunden waren?« fragte er.
    Valdec sah an ihm vorbei. »Das ist das Werk dieser Nomans, die hier irgendwo in den alten Biotroniks-Bunkern hausen. Mit denen werde ich mich später noch befassen. Jetzt geht es um die Treiber!«
    »Sind Sie sicher, daß da nicht irgendein Zusammenhang besteht?«
    »Sie meinen, die Nomans arbeiten mit den Treibern zusammen?« Valdec tippte mit der Fußspitze auf den Boden. »Unwahrscheinlich. Aber das bringt mich auf einen Gedanken. Die Computer von Biotroniks! Vielleicht ist dort ein altes Abwehrprogramm eingegeben …«
    »Auf jeden Fall müssen Sie zusehen, daß die Sache bald erledigt wird. Nicht nur ich, auch die anderen Manags werden allmählich ungeduldig. Wir wollen unsere Truppen zurückhaben! Schließlich müssen wir uns selber schützen können. In einigen Gebieten wird die Bevölkerung schon unruhig. Sonst erklärt einen allgemeinen Notstand, damit die Reserven der Garde eingesetzt werden können.«
    Valdec lächelte ihn grimmig an. »Ich werde es auch so zu Ende bringen!« erwiderte er. »Und schnell! Wenn Sie mich jetzt bitte allein lassen würden. Ich habe noch einige Vorbereitungen zu treffen.«
    Pankaldi nickte und zog sich zurück. Valdec blockierte den Öffnungsmechanismus der

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