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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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rannten die Hügel hinauf, den Reitern und Ungeheuern entgegen.
    Mandorla krallte die Hände in ihr Haar und versuchte mit aller Macht, die Augen zu schließen, doch etwas anderes war stärker. Sie hörte das donnernde Brüllen der gewaltigen Tiere und die Todesschreie der Grauen. Sie sah Protopanzüge platzen unter den Schlägen der breiten Schwerter.
    Die Erde unter den Füßen der Queen bebte. Die Hufe der Reittiere lösten sich vom Boden des Tales, stampften donnernd in die glasklare Luft, als sei es fester Untergrund. Sie sah die Reiter auf sich zukommen, erkannte schon die verschiedenen Formen der Visiere, die feine Arbeit der Brustpanzer und die eingewebten Muster der Waffenröcke.
    Während sie kraftlos auf die Knie fiel, streifte sie der Luftzug der über sie hinwegeilenden Tiere, und sie hörte das kampftrunkene Lachen einer Männerstimme. Sie schloß die Augen und vergrub den Kopf in den gekreuzten Armen. PSI-Kräfte waren für Mandorla bisher immer etwas Rationales, mit der Wissenschaft Erklärbares gewesen. Aber in diesen Sekunden erhielt das wissenschaftliche Weltbild der Queen einen Schlag, von dem es sich nie wieder erholen würde. Das PSI-Inferno veränderte etwas in der bisher so selbstsicheren Gardistin.
     
    *
     
    David terGorden öffnete mühsam die Augen. Über sich erkannte er die flache Wölbung der Tiefschlafkabine eines Treiberschiffes. Von einem Moment zum anderen wurde er hellwach und setzte sich auf. Wie, um alles in der Welt, war er hierhergekommen? Hatte er nicht eben noch mit Llewellyn gesprochen? Die Grauen hatten das Schiff eingekreist, und er und der Riemenmann hatten sich von hinten an sie herangeschlichen. Waren sie von den Grauen gefangengenommen worden? War er schon in den Händen Valdecs?
    Vorsichtig erhob er sich von der Liege und ging gebückt zu der doppelflügligen Tür, um mit seinem ohnehin schmerzenden Kopf nicht an die Decke zu stoßen. Die Tür schwang auf, als er mit der Hand dagegenstieß, und gab den Blick auf den zerstörten Innenraum der FENRISWOLF frei. Auf einer Sessellehne hockte, ihm den Rücken zuwendend, Llewellyn und hielt sich den Kopf. Norwy van Dyne stand neben Flint an dem Riß in der Protophülle des Schiffes und blickte hinaus.
    »Sie sind tatsächlich verschwunden«, sagte er gerade. »Haben sich wahrscheinlich hinter den Hügel da zurückgezogen. Was nur in diese Verrückten gefahren ist?«
    Er wandte den Kopf zu Llewellyn und erkannte David, der auf weichen Beinen zwei Schritte nach vorne trat und sich dann gegen eine Wand lehnte.
    »Könnte mir vielleicht mal irgend jemand erklären, was hier eigentlich los ist?« fragte er matt.
    Der Riemenmann drehte sich um.
    »Sei froh, daß du es nicht weißt!« ächzte er. »Ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand die Schädelknochen zerdrücken, und dann war plötzlich alles weg, alles schwarz. Wenn Merlin wenigstens vorher angekündigt hätte, was er vorhatte!«
    »Merlin?« David hob die Brauen. »Was ist mit Merlin?«
    »Er hat eine Illusion geschaffen, die die Grauen verjagt hat«, antwortete Llewellyn. »Du wurdest gleich bewußtlos, als es anfing. Wahrscheinlich war es zuviel für dich nach dem Blastertreffer.« Norwy van Dyne klatschte nervös in die Hände.
    »Das können wir gleich alles klären. Kommt jetzt endlich. Die anderen sind mit Lithe vorausgegangen und werden auf uns warten.«
    David kletterte mit dem Riemenmann hinter den beiden durch den Riß und arbeitete sich an der Schiffswand entlang auf den Kamm des Hügels hinauf. Er kämpfte gegen die Übelkeit, die in ihm aufstieg.
    »Wohin gehen wir denn überhaupt?« schnaufte er.
    Llewellyn deutete die steinige Flanke des Hügels hinunter. Unter einem überhängenden Felsen konnte man eine dunkle Öffnung erkennen, hinter der eine endlose Treppe sich zu dem kleinen See hinunterwand, in dem sich Yggdrasils Insel erhob.
    »In das Heilige Tal!« sagte der Riemenmann. »Dahin wolltest du ja schon vorhin so eilig. Lithe hat die anderen schon dorthin geführt. Wir haben nur noch gewartet, bis du aufwachst. Obwohl wir nicht wußten, ob du überhaupt noch einmal zu dir kommst. Die letzten Tage waren für uns alle fast zuviel. Die Gewalt, mit der sich Merlin unseres Bewußtseins bemächtigt hat, war grausam. Narda ist beinahe daran gestorben.«
    David sog tief die eiskalte Luft ein und sagte nichts. Stumpfe, farblose Erinnerungsfetzen tauchten in seinen Gedanken auf, und er glaubte zu ahnen, was Merlin aus den PSI-Kräften der Treiber geformt

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