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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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zwingen wieder zu fliegen. Die Logenmeister verhafteter Logen ziehen sich nach Zoe zurück. Auch alle zur Zeit beschäftigungslosen Logen finden sich nach und nach auf Zoe ein. Der Rat von Zoe tagt immer noch. Die Lage dürfte in etwa zwanzig Tagen kritisch werden, wenn nach einer vorläufigen Hochrechnung etwa vierzig Prozent des interstellaren Verkehrs lahmgelegt sein werden.«
    Valdec bedankte sich knapp, bevor er sich an Summacum Homan wandte, der für das Projekt Kaiserkraft verantwortlich war. »Wann können wir uns an die technische Umsetzung Euerer Forschungsergebnisse machen, Homan?«
    Homan, ein hagerer, grauhaariger Mann unbestimmbaren Alters, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Valdec aufwies, lächelte selbstsicher. »Die Kaiserkraft befindet sich längst im Stadium technologischer Auswertung. Das zweite Versuchsgerät des beim Großen Fest zerstörten Transmitters ist einsatzreif, und einer Serienproduktion steht bei erfolgreichen Tests nichts mehr im Wege. Bei den Raumschiffsantrieben sind wir noch nicht ganz so weit, aber unser Versuchsschiff MIDAS wird in den nächsten Tagen zu seinem Jungfernflug starten.«
    »Also dürfen wir der von Glaucen prophezeiten Krise mit einiger Gelassenheit entgegensehen«, stellte Valdec fest. »Wenden wir uns den unmittelbaren Problemen zu, zu denen dieser David terGorden mit seinen Treibern gehört. Frost?«
    Nachrichtenmanag Frost hatte zu melden, daß es im Konzil gärte. Man war noch nicht von der neuen Kaiserkraft überzeugt und wollte es sich daher nicht zu früh mit den Treibern und ihren Logenmeistern verderben.
    »Ich habe mich in den letzten Stunden intensiv mit den Treibern und ihrem Verhältnis zu Biotroniks und Yggdrasil befaßt«, setzte Valdec nach Frosts Bericht an. »Dabei bin ich zu der Auffassung gekommen, daß wir die Treiber falsch eingeschätzt haben. Ihr Verhalten ist in erster Line durch diesen Urbaum motiviert. Diese Terranauten spielen möglicherweise eine andere Rolle, als wir bisher angenommen haben.« Der Lordoberst sah zu Shawn hinüber, und der Arbiter wußte, daß jetzt seine Bewahrung bevorstand. »Was wir wissen müssen, ist, ob an der schon seit Jahrhunderten immer wieder geäußerten Vermutung der Urbaum besäße eine Art pflanzlicher Intelligenz etwas daran ist. Shawn?«
    Valdecs neuer Chefbiologe zögerte einige Sekunden, bevor er erklärte:
    »Der Baum Yggdrasil ist die größte Pflanze der bekannten Galaxis. Sein Wurzelgeflecht wäre mehrere hundert Kilometer lang, wollte man es hintereinander aufreihen. Entsprechend kompliziert und verzweigt ist auch sein Nervensystem, obwohl der Begriff Nervensystem bei einer Pflanze …«
    »Referate können Sie mir schriftlich einreichen, Shawn«, unterbrach Valdec schroff. »Ich will wissen, ob der Baum Intelligenz, also ein Bewußtsein, besitzt.«
    »Das ist nicht auszuschließen. Zumindest meine Vorgängerin Myriam terGorden war davon überzeugt.«
    Ein erstauntes Gemurmel lief durch die Runde. »Kein Grund zur Unruhe«, dämpfte Valdec. »Denken Sie an die Ereignisse um Ödrödir und daran, daß zur Zeit zweitausend Gardisten einer Psychotherapie unterzogen werden müssen, nachdem sie beim Angriff auf die Treiber ein kaum vorstellbares PSI-Inferno erlebt haben. Nächste Frage, Shawn. Ist es möglich, daß der Baum in irgendeiner Form Einfluß auf die Treiber ausübt?«
    Damit schnitt Valdec Shawns Lieblingsthema an, aber der Biologe hütete sich davor, wieder zu einem wissenschaftlichen Referat anzusetzen. »Das ist sehr wahrscheinlich, denn die Treiber verehren ihn als Große Mutter. Seine Misteln werden vielfach als heilige Geschenke angesehen.«
    »Wäre es dann möglich, daß wir es bei den Treiberunruhen mit einer Art religiösem Wahn zu tun haben? Treiber, die meinen, ihre Große Mutter gegen die Kaiserkraft, das Konzil oder was auch immer verteidigen zu müssen?«
    Shawn nickte. »Das ist meine Theorie, was die Vorfälle der letzten Zeit angeht.«
    Mandorla schaltete sich ein. »Diese religiöse Bewegung umfaßt aber nur einen Teil der Treiber«, stellte sie fest. »Für viele PSI-Talente ist die Arbeit mit den Misteln einfach ein bequemer, gut honorierter Job. So haben wir im streng disziplinierten Kurierdienst fast keine Ausfälle.«
    Der Kaiser-Chef kam jetzt zum entscheidenden Punkt. »Ist es möglich, die Intelligenz, das Bewußtsein dieses Baumes zu zerstören, ohne daß die zur Zeit ja noch gebrauchten Misteln darunter leiden?« wollte er wissen.
    Der Gedanke so etwas zu tun

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