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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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untersten Stufe zu hocken.
    Die erste Frau hob ihren kapuzenverhüllten Kopf, und aus der Kapuze blickte den beiden Treibern nur Leere, entgegen. »Da sind sie endlich«, krächzte die Frau. »Der Namenlose, der sich hinter dem Gold versteckt, und der Erbe, der seinen Vater verriet und seine Mutter vergaß, kommen, Rat zu suchen«, kicherte die zweite Frau ohne aufzusehen. »Narren sind sie alle beide«, raunte die dritte. »Rüttelt Loki nicht längst an den Fesseln der Großen Schlange? Hat er nicht schon den Fenriswolf befreit, daß er die Sonne verschlingt? Wollt ihr beide das Ende der Welt aufhalten?«
    Llewellyn wandte sich bei diesen Worten schaudernd ab, aber David ließ sich nicht beirren. »Komm, weiter«, befahl er. »Das sind nur die Nomen. Aber wir sind nicht wegen der alten Sagen gekommen.«
    Die drei Frauen erhoben sich und machten den beiden Platz. »Geht nur hinauf«, riefen sie. »Immer weiter und weiter, in die Wolken und weiter, sucht nur, sucht nur …«
    Ihre Stimmen und ihr Gekicher verloren sich in der Tiefe, während David und Llewellyn Seite an Seite die endlos erscheinende Treppe hinaufstiegen. Als David einmal nach unten blickte, sah er Irminsul nicht mehr. Der Stamm Yggdrasils verlor sich tief unter ihm irgendwo zwischen fernen Sternen.
    Schließlich erreichten sie eine Stelle, an der ein mächtiger Ast vom Stamm abzweigte. Dort wurden sie erwartet. Eine Frau stand auf dem meterbreiten Ast. Oder war es nur ein Zweig, der einer Frau ähnelte? Die Gestalt schien eigenartig mit dem Baum verwachsen. Sie hielt eine Mistelblüte in der Hand, hinter der sich ihr Gesicht verbarg.
    Die beiden Treiber blieben vor der Gestalt stehen, und David sah, daß es wirklich eine Frau war. Ihm schien, er müsse diese Frau kennen, aber er hatte sie nie gesehen. »Myriam«, flüsterte Llewellyn hinter ihm. Da wußte David, wer die Frau war.
    »Schweig, Freund«, sagte die Frau.
    »Ich muß mit David sprechen, und du darfst mich nicht dabei stören.«
    David war fassungslos. Er konnte nur auf die Frau starren, eine schöne, schlanke Frau, die ihm jetzt die Mistelblüte reichte. »Sieh sie dir an, David. Mit diesen Misteln hätte die Menschheit sich friedlich über die Galaxis ausbreiten können. Aber die Gier und die Feigheit der Menschen hat sie zu Sklaven der sinnlosen Eroberungslust des Konzils gemacht. Nun wird es bald zu spät sein.«
    »Was ist mit Yggdrasil?« rief David erschrocken. »Stirbt sie?«
    »Nein«, lächelte die Frau, die Llewellyn Myriam genannt hatte. »Die Große Mutter existiert auf so vielen Welten, daß Valdec sie nicht so ohne weiteres vernichten kann. Aber Yggdrasil ist erschöpft. Ihr irdischer Stamm hat seine letzten Kräfte gegeben, um dich und die Gäste des Großen Festes gegen Valdecs Kaiserkraft zu schützen. Yggdrasil hat die Erde bisher vor den Kräften aus Weltraum II bewahrt, die durch die Kaiser-Kraft freigesetzt wurden. Sie hat mit ihren Energien das Gleichgewicht zwischen den Welträumen wieder aufgebaut, nachdem es immer wieder von Valdecs Kaiserkraft-Experimenten gestört wurde. Deshalb hat Yggdrasils irdischer Stamm jetzt keine Kraft mehr. Draußen im All wirst du es leichter haben mit der Großen Mutter zu sprechen, David. Dort kann sie dich von anderen Welten aus zu sich holen.«
    »Aber was sollen die Treiber auf der Erde tun, um das Heilige Tal zu schützen?«
    »Yggdrasil braucht Zeit, wieder Kraft zu sammeln. Haltet Valdec hin. Setze deine Kräfte ein, David. In dir ist mehr, als du selber wahrhaben willst. Du kannst die Menschen vom Joch des Konzils befreien. Du kannst ihren Hirnen die Freiheit wieder geben, wie du es schon bei Flint getan hast. Du kannst jede Konditionierung telepathisch aufheben. Sieh den Menschen in die Köpfe, David, und hilf ihnen. Und du, der du dich jetzt Llewellyn nennst, hilf meinem Sohn auf seinem sicheren Weg. Steh ihm bei, Mar-Estos …«
    David hörte einen verzweifelten Schrei hinter sich und wirbelte herum. Der Riemenmann hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen. Er weinte. »Mar-Estos ist tot«, schluchzte er. »Nenne mich nicht Mar-Estos, Myriam. Mar-Estos ist tot, Growan ist tot, der Sorcerer ist tot … tot, tot, tot …«
    Schwärze senkte sich auf sie herab. Dunkelheit verschlang den Baum, die Frau. Sie stürzten in die Nacht …
    »Wenn du fliehen mußt, geht nach Rorqual«, hörte David Myriam rufen. »Und schütze dein Medaillon. Es enthält die Samen Yggdrasils. Rorqual …« Ihre Stimme verwehte.
     
    *
     
    Blumenau

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