Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
Vom Netzwerk:
Schritte unangenehm laut.
    Vor ihm erhoben sich die unförmigen Leiber einiger Privatraumer, dazwischen erkannte er zwei übergroße Gleiter, die anscheinend zum Warentransport gebraucht wurden. Sie entschlossen sich für einen der Lastgleiter.
     
    *
     
    »Ihr seid also Growans Sohn! Wir haben schon viel von Euch gehört! Es freut mich, endlich Eure Bekanntschaft zu machen!«
    Chef-Biologe Shawn streckte mit einem breiten Lächeln seine Hand aus. Die drei Männer seines Teams lächelten ebenfalls und wirkten sehr erfreut.
    David betrachtete die dargebotene Hand wie ein besonders ekelhaftes Insekt und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.
    »Ich glaube, es ist nur lächerlich, wenn wir uns gegenseitig etwas vorspielen!« sagte er kühl. »Ich bin euch im besten Falle gleichgültig und was meine Gefühle für euch betrifft – nun, ich möchte nicht allzu unhöflich sein. Ihr habt meinen Konzern verlassen. In früheren Jahrhunderten stand darauf der Tod.«
    Sofort verschwand das falsche Lächeln der Kaiser-Leute. Ihre Gesichter wurden wachsam, und sie rückten enger zusammen. Heath, ein kleiner, krummbeiniger Mann, schielte ängstlich nach Shakram und dem Riemenmann, die betont lässig neben dem Innenschott der Schleuse der FENRISWOLF lehnten.
    »Biotroniks existiert nicht mehr«, versuchte sich Shawn zu entschuldigen. »Als Arbiter mußte ich sehen, daß …«
    »Daß Sie eine sichere Stellung beim Mörder meines Vaters finden«, unterbrach ihn David hart. »Seien Sie still und hören Sie sich an, was ich Ihnen zu sagen habe.«
    David atmete scharf, als Asen-Ger einen Verband-Spray über der Wunde in seinem Rücken verteilte, die er sich bei dem Kampf in Blumenau zugezogen hatte.
    »Ich habe euch hierhergerufen, weil ich von euch selber hören möchte, daß ihr uns betrogen habt«, erklärte der Konzernerbe, nachdem das Brennen an der Wunde nachgelassen hatte:
    »Halt! Ihr braucht gar nicht zu leugnen – wir wissen ganz genau, daß ihr den Auftrag habt, Yggdrasil zu vernichten. Nun?«
    Das Schweigen lag wie eine stickige Decke in der überfüllten Schiffszentrale. David hatte alle Treiber zusammenkommen lassen, damit sie sich endlich überzeugen konnten, daß Max von Valdec keineswegs die Absicht hatte, mit ihnen Frieden zu schließen. Die erschöpften PSI-Begabten wollten bisher zu gerne glauben, daß der aussichtslose Krieg gegen die Konzerne endlich zu Ende war.
    »Wir haben keinen Betrug zu gestehen!« Shawn richtete sich zu voller Höhe auf. »Ihr habt das Konzil um Hilfe gebeten, und wir sind gekommen. Wir tun unser bestes, um …«
    »… um Yggdrasil zu vernichten. Wollt ihr das etwa leugnen?«
    »Allerdings! Mir kommt es so vor, als sucht Ihr mit Gewalt einen Vorwand, um die Kämpfe wieder aufleben zu lassen, und dieser Vorwand sollen wir sein.«
    »Mir kommt es auch so vor!« Oskoupensky drängte sich nach vorn. »Was soll dieses Verhör? Dadurch werden wir nur erreichen, daß Valdec einen Friedensschluß ablehnt. Warum wollt ihr denn nicht glauben, daß diese Männer uns wirklich helfen wollen?«
    »Weil ich nicht glaube, daß Schwarz sich in Weiß verwandelt!« antwortete David aufgebracht. »Ihr seid ja blind! Valdec hat nur Vorteile davon, wenn wir verschwinden. Das wird er mit allen Mitteln zu erreichen versuchen. Da er durch offenen Krieg nicht zum Ziel gekommen ist, versucht er es jetzt so. Glaubt ihr wirklich, daß er sich vor dem Konzil duckt, dessen Vorsitzender er immerhin ist?«
    »Er hat eben eingesehen, daß es ohne uns nicht geht!« beharrte Oskoupensky starrköpfig.
    »Ha! Ha!« machte David sarkastisch. »Ausgerechnet Valdec! Narda, komm her. Was hast du von diesen Kaiser-Männern erfahren können?«
    Die vier Biologen blickten sich erstaunt an. Das kleine Mädchen war ihnen noch gar nicht aufgefallen, viel weniger hatten sie mit ihr gesprochen. Wie sollte sie etwas von ihnen erfahren haben? Gegen Telepathie waren sie schließlich durch die eingenommenen Medikamente abgeschirmt.
    Nardas Augen ruhten unverwandt auf Shawn, der dabei ein leichtes Unbehagen verspürte.
    »Er denkt sehr viele häßliche Sachen!« sagte Narda voller Abscheu. »Er denkt, daß man uns alle am besten schon bei der Geburt umgebracht hätte, und daß du ein eingebildeter Hohlkopf bist und jetzt grade denkt er, daß er mich gerne verprügeln möchte. Aber das kann er gar nicht!«
    Sie schnitt dem Biologen eine fürchterliche Grimasse.
    »Das ist doch alles Unsinn, was die kleine Kröte sich ausdenkt!«

Weitere Kostenlose Bücher