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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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schrie Shawn wütend. Sein Gesicht war hochrot angelaufen. »Wir sind gegen Telepathie immunisiert. Unsere Gedanken sind abgeschirmt.«
    »Die ›Kröte‹ ist eine Telepathin mit über 130 PSI!« bemerkte David sanft. »Und sie redet keinen Unsinn. Was euere Abschirmung angeht, darauf ist Narda spezialisiert. Hat Valdec euch nicht gesagt, daß es gegen eine echte Telepathin keine medikamentöse Immunisierung gibt? Was hat er noch gedacht, Narda?«
    Narda krauste die Nase. »Das Zeug, mit dem sie Yggdrasil behandeln, ist giftig. Und weil sie alle Wurzeln abgehauen haben, kann Yggdrasil nicht mehr genug Nahrung aufnehmen und muß sich nach Weltraum II zurückziehen.«
    Die vier Biologen sahen sich nach einem Fluchtweg um. Die Gesichter der Treiber, die eben noch verhältnismäßig freundlich oder wenigstens neutral gewesen waren, wurden drohend. Petar beugte sich zu Narda und sah ihr in die Augen.
    »Stimmt das auch wirklich?« fragte er eindringlich.
    Narda hielt seinem Blick stand. »Ich schwöre es bei Yggdrasil!« sagte sie ernsthaft.
    Petar richtete sich auf. Mit dem Mut der Verzweiflung stürzte Shawn sich auf den Riemenmann. Die drei anderen Wissenschaftler versuchten den einarmigen Shakram zu überrennen, der ihnen harmloser vorkam.
    Llewellyn packte den um sich schlagenden Shawn am Vorderteil seines Schneeanzuges und überreichte ihn Oskoupensky, der ihn grimmig in Empfang nahm. Shakram stieß einem seiner Angreifer ein Knie in den Leib und der Mann, der nicht sonderlich zäh war, ging sofort in die Knie. Der zweite fiel über Shakrams schnell ausgestrecktes Bein, als er durch die Tür wollte, und Llewellyn griff ihn höflich aber bestimmt am Arm. Der dritte, es war Heath, sprang Shakram mit dem Kopf gegen die Magengrube und wünschte sich, er hätte es nicht getan. An Shakrams Körper gab es keine Spur Fett, nur sehnige, in unzähligen Kämpfen trainierte Muskeln. Dementsprechend unangenehm war ein Kontakt mit seiner angespannten Bauchmuskulatur. Heath ächzte und versuchte noch ein paar gutgemeinte Schläge anzubringen, aber Shakram hielt ihn mit einer Hand auf Distanz und schob ihn David in die Arme, der ihn weiterreichte.
    David lächelte die vier Männer, die kalkweiß geworden waren und ihr Zittern kaum unterdrücken konnten, freundlich an.
    »Und jetzt werden die Herren wohl so liebenswürdig sein, und uns verraten, wie wir ihre Maßnahmen wieder rückgängig machen können?!«
     
    *
     
    »Arbiter Shawn!« meldete Kate Brusher knapp. Valdec blickte erstaunt von den Folien auf, die er studierte.
    »Shawn?« sagte er zu sich selbst. »Der sollte doch in Ödrödir sein!«
    Er stand auf, als die Tür zur Seite glitt. Shawn hatte sich wohl notdürftig zurechtgemacht, bevor er sich melden ließ, aber er sah immer noch ziemlich mitgenommen aus. Sein Anzug war mit feuchter Erde verschmiert, seine Fingernägel waren abgebrochen und schmutzig. In den Falten seines Gesichts und Halses hatte sich grauer Steinstaub festgesetzt. Valdec betrachtete seinen neuen Mitarbeiter von Kopf bis Fuß.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte er verwundert.
    Shawn ließ sich ohne Aufforderung in einen der Sessel fallen.
    »Das erzähle ich Euch später!« sagte er erschöpft und ziemlich respektlos. »Die Treiber wissen, daß wir den Auftrag hatten, Yggdrasil auszuschalten. Sie haben uns gezwungen, den Schaden so weit wie möglich wieder rückgängig zu machen, aber das ist kaum noch möglich. Ich war der festen Überzeugung, sie würden uns umbringen.«
    »Das wäre auch besser gewesen!« sagte Valdec kalt. »Ihr seid ein Stümper und ich muß mir noch sehr überlegen, ob ich Euch bei mir behalte.«
    Shawn war zu müde, um über die Drohung zu erschrecken.
    »Sie haben ein kleines Mädchen da, ein widerliches Geschöpf. Ihrer überdurchschnittlichen telepathischen Begabung haben wir zu verdanken, daß der Plan schief gegangen ist. Sie hat uns trotz der T-Drogen durchschaut. Es war also nicht unsere Schuld.«
    Max von Valdec hörte gar nicht mehr zu. Er winkte ungeduldig mit der Hand, und Shawn verließ den Raum, froh, so gut davongekommen zu sein. Als er die Tür hinter sich schloß, hatte Valdec ihn bereits vergessen. Seine Finger glitten über die Tasten des Sprechgerätes und gaben einen besonderen Zahlencode ein. Er brauchte nicht lange zu warten. Das Betriebssignal zuckte über den Bildschirm, und das Gesicht Chan de Nouilles erschien, kühl und gelassen wie immer.
    Es gab keine Begrüßung. Ein Blick in Valdecs Gesicht

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