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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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schwülheiße Nacht. Nach einem anstrengenden Tag hatten die Manags sich früh zurückgezogen.
    David lag bäuchlings auf seinem Bett und brütete über dem Vertrag, der am Nachmittag ausgearbeitet worden war. Asen-Ger wanderte unruhig in dem weitläufigen Zimmer umher, und Narda saß still in einem Sessel. Mit weitgeöffneten Augen starrte sie an die Wand, ohne sie zu sehen.
    »Ich weiß nicht, ob es richtig war, noch hier zu bleiben, um den Vertrag zu Ende zu bringen!« sagte David mehr zu sich selbst.
    Er schob die engbeschriebenen Blätter zur Seite und rollte sich auf den Rücken.
    »Jetzt ist es zu spät, um sich Sorgen zu machen«, stellte Asen-Ger gleichmütig fest. »Was immer in Ödrödir geschehen ist – Llewellyn und Shakram müssen allein damit fertig werden. Wenn du mich fragst – ich traue es den beiden auch ohne weiteres zu.«
    »Trotzdem …«, setzte David an. Asen-Ger hob in einer verzweifelten Geste die Hände. »Nicht schon wieder!« stöhnte er in gespieltem Entsetzen und erstarrte in seiner Haltung, als er hinter sich Nardas Stimme hörte.
    »Es ist gut!« sagte die zwölfjährige Treiberin. »Wir kommen sofort.«
    David sprang auf. Die Blätter des Vertrags flatterten unbeachtet zu Boden. Eine der dünnen Folien zerriß, als David versehentlich darauf trat.
    Nardas Gesicht zeigte den Ausdruck höchster, nach innen gewandter Konzentration. Obwohl ihre Augen geschlossen blieben, schien sie sich in ihrer Umgebung ausgezeichnet zurechtzufinden. David und Asen-Ger hatten gerade noch Zeit ihre Reisekleidung zu greifen, als die Kleine auch schon aus der Tür verschwand.
    Die Räume in Pankaldis Palast wurden durch ein Netz von Gängen, Fluren, Korridoren miteinander verbunden, das noch komplexer war, als in der Zentrale des Biotroniks-Konzerns. Zu dieser späten Stunde aber waren alle Korridore mit roten Sperrstrahlen verriegelt, außer einem, der auf dem kürzesten Weg zum Ausgang führte.
    Während Asen-Ger hinter Narda herlief, versuchte David eine der Sperren zu überwinden. Schließlich konnten sie nicht einfach so verschwinden, ohne Pankaldi zu benachrichtigen. Die Sperre schien aber von einem ganz bestimmten Codewort gesteuert zu werden, denn sie reagierte nicht.
    Als David sich abwandte und den Gang entlangeilte, um seine beiden Freunde nicht aus den Augen zu verlieren, hatte er ein ungutes Gefühl. Er nahm sich vor, bei der nächstmöglichen Gelegenheit umgehend mit Pankaldi in Verbindung zu treten, um ihm den Grund ihrer überstürzten Abreise klarzumachen.
    Der Graue, der neben dem Eingang des Palastes Wache hielt, beachtete sie nicht weiter. Narda bog zielstrebig auf die blaue Fließstraße ein, die zu den Landeplätzen führte. Als sie außer Sichtweite der Wache waren, drehte sie sich um und zwinkerte verschmitzt.
    »Der graue Kerl dahinten brauchte ja nicht unbedingt mitzukriegen, was los ist!« sagte sie altklug. »Und man kann ja nie wissen, ob diese Konzernmanags uns nicht nachspioniert haben. Deshalb erzähle ich euch jetzt erst, was ich gehört habe.«
    David warf Asen-Ger einen vielsagenden Blick zu. Trotz ihrer zwölf Jahre war Narda ein gerissenes kleines Biest, das nicht zu unterschätzen war.
    »Llewellyn hat mit mir gesprochen. Er war aber viel schwächer als beim ersten Mal, und deshalb konnte ich ihn kaum verstehen. Er hat gesagt, daß wir SOFORT zurückkommen müßten. Dieser Valdec will Yggdrasil umbringen. Seine Bio … Bilo … Bigio …«
    »Biologen?« schlug David vor. Narda nickte.
    »Diese Leute also sind schon im Tal. Und Llewellyn sagt …« sie überlegte kurz, » … ›daß diese Idioten von Treibern nicht auf ihn und Shakram hören wollen‹. Das hat er gesagt!«
    »Und du vergißt den Ausdruck am besten ganz schnell!« Asen-Ger kniff die Kleine scherzhaft in den Arm. »Ich möchte nicht erleben, daß du alle Leute mit ›Idioten‹ anredest, nur weil dir das Wort so gut gefällt. Besonders Graue reagieren da sehr empfindlich.«
    Narda krauste verächtlich die Nase. »Hab ich nicht nötig!« meinte sie. »Da kann ich mir viel bessere Sachen ausdenken. Zum Beispiel …« Asen-Ger hielt ihr den Mund zu.
    David grinste flüchtig. »Ihr habt Sorgen!« sagte er. »Bleibt hier stehen. Ich werde mich nach einem geeigneten Transportmittel umsehen.«
    Er verließ die Fließstraße, die zu dem gesicherten Eingang des Landeplatzes führte und lief geräuschlos über den feuchten Rasen. Stachelige Zweige, denen er nicht ausweichen konnte, verfingen sich in seinen

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