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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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geschehen war.
    »Ermitteln Sie unverzüglich den Aufenthaltsort der Mater«, verlangte Valdec mit mühsamer Beherrschung. »Anhand der Peilung dürfte das nicht schwerfallen. Und schicken Sie ein Team der Schatten dorthin. Unterrichten Sie mich, sobald Sie die Verräterin gefunden haben.«
    »Sie muß sich im Container-Hafen Berlins aufhalten, Lordoberst«, erklärte der unsichtbare Gardist hastig.
    Valdec nickte. Natürlich! Der schnellste Weg nach Stojska-Stellar. Die Treiber benutzten einen Container!
    »Geben Sie die Information an die Garden-Kommandantur in Stojska weiter«, wies er den Grauen an. »Sie sollen die hereinkommenden Container genau überprüfen!« Grußlos beendete er die Verbindung.
    Einen Moment stand Valdec nachdenklich da, schien ins Nichts zu blicken. Entschlossen tippte er dann den geheimen Rufkode der Queen Mandorla in das Funkgerät.
     
    *
     
    Der Flug ging in völliger Finsternis vonstatten.
    Llewellyn 709 wußte nicht, wieviel Zeit seit ihrem Start vergangen war, aber es konnte nicht länger als eine halbe Stunde gedauert haben, als sich das ruhige, sanfte Gleiten plötzlich in einen steilen Sturz verwandelte.
    Das Summen des MHD-Triebwerkes, das den Container sicher durch die Flugschneise zwischen den Mikrowellen-Transformatoren am Boden geleitet hatte, verstärkte sich und vibrierte in den Ohren.
    Krampfhaft hielt sich der – Riemenmann an einer verankerten Frachtkiste fest. Sein Magen rebellierte. Durch die Dunkelheit bellte eine heftige Verwünschung.
    »Tout«, stieß der Riemenmann hervor. »Ishmail! Ist dir etwas passiert?«
    Etwas polterte, dann Touts Stimme:
    »Nicht viel; ich hätte mir nur fast den Hals gebrochen.«
    »Was auch kein großer Verlust wäre«, meldete sich Angila zu Wort.
    Das Gefühl, schwerelos in die Tiefe zu stürzen, brach abrupt ab. Der Container schwankte und stand still. Das Summen des MHD-Triebwerkes verstummte.
    Gelandet! schoß es Llewellyn 709 durch den Kopf.
    Die Stille, die eintrat, wirkte bedrohlich.
    Tout räusperte sich. »Und nun?«
    Aus dem Bericht der Mater Pernath wußte der Riemenmann, daß der Container in einem der Landetrichter am Rande des interstellaren Raumhafens niedergegangen war. Doch dort würde er nicht lange bleiben. Das automatische, computergesteuerte Verladesystem mußte den Container jede Minute ergreifen und zu dem bereits wartenden Ringo transportieren, von dem er zu einem Treiberschiff in der Umlaufbahn gebracht wurde.
    »Warten«, knurrte der Riemenmann.
    Die Spannung ließ seine Mundhöhle trocken werden. Es war ihre augenblickliche Hilflosigkeit, die ihn zermürbte.
    Ein Ruck ging durch den Container. Etwas schabte mit einem metallischen Laut über seine Hülle, hob ihn empor und trug ihn mit einem leichten Schwanken davon.
    Llewellyn 709 atmete auf. Mit jeder Sekunde wuchsen ihre Chancen. Der Laser in seiner Hand fühlte sich schwer und ungefüge an.
    Schweigend warteten die Treiber.
    Endlich wurde der Container abgesetzt. Von draußen erklang das Röhren eines in der Ferne startenden Raumschiffes.
    Jetzt! dachte der Riemenmann.
    Er handelte augenblicklich. Geschmeidig kam er auf die Beine, machte zwei Schritte und seufzte erleichtert, als er die Wand vor sich fühlte und seine suchenden Finger den Hebel des inneren Öffnungsmechanismus fanden.
    »Seid ihr bereit?« fragte er rauh.
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut.
    Entschlossen zog der Riemenmann den Hebel nach unten. Lautlos öffnete sich das Tor. Die Dämmerung der mondhellen Nacht fiel in das Innere des Containers.
    Blitzartig überblickte Llewellyn die Situation. Vor ihnen, knappe hundert Meter entfernt, reckte sich der Koloß des Ringos in die Höhe. Um den stählernen Riesen herum, vielleicht zwanzig, dreißig Menschen: Graue und Beschäftigte des Raumhafens.
    Ihr Container ruhte auf einem langgestreckten E-Schlepper, der sich brummend in die Schlange der Fahrzeuge einreihte, die ebenfalls auf die Abfertigung warteten.
    Rechts, einen knappen Kilometer entfernt, waren die Silhouetten mehrerer kleiner Ringos zu erkennen: Privatjachten vermögender Manags und schnelle Kurierschiffe des Konzils.
    Dort lag ihr Ziel!
    Mit einem Satz sprang der Riemenmann auf den Boden, federte ab und sprintete geduckt auf einen in der Nähe stehenden, elegant geformten Magnetgleiter zu. Hinter der transparenten Kuppel war die Gestalt eines Mannes in der orangen Montur des Raumhafenpersonals zu erkennen.
    Llewellyn blickte sich nicht um, aber er wußte, daß ihm Tout und die beiden

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