Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst
Valdecs gefährlichste Gegner, aber bislang war er trotz allem noch auf uns angewiesen. Aber nun sind wir überflüssig. Es gibt keinen Platz mehr für uns in Valdecs Sternenreich. Es ist aus, Greeny. Wir haben verspielt.«
Das Mädchen mit den grünen Haaren senkte den Kopf, sagte nichts.
»Achtung!« durchschnitt Rollos Stimme das lähmende Schweigen. »Macht euch bereit zum Eintritt in den Weltraum II.«
*
»Die Garde!«
Rollos Schrei gellte durch die Zentrale der VENEDIG. Das Blut hämmerte in Asen-Gers Schläfe. Mit ungläubig verzerrtem Gesicht starrte er die Bildschirme der Außenbeobachtung an, auf denen es von Echos der Gardeschiffe wimmelte.
Die Sonne Spilter stand in ihrem Rücken, aber die leistungsfähigen Ferntaster der VENEDIG hatten sie trotzdem identifiziert. Leise klickend arbeitete der Zählmechanismus.
Asen-Ger lächelte grimmig. »Über fünfzig Kampfschiffe«, sagte er leise. »Valdec meint es offenbar ernst.«
»Wir werden es nicht schaffen«, murmelte Rollo resignierend. »Die Grauen Logen sind ausgeruht. Sie werden uns erreichen, bevor wir auf Zoe landen können.«
Die Gesichter der Treiber wirkten krank und bleich. Jeder von ihnen wußte, daß Asen-Gers Rettung und die Flucht nach Zoe ihre Kräfte fast aufgezehrt hatten.
Whity, Greenys Zwillingsschwester, saß vor den Ortungskontrollen. Sie drehte den Kopf. »Zehn Graue nehmen Fahrt auf«, erklärte sie mit müder Stimme. »In fünf Minuten dürften wir in Reichweite ihrer Laser sein.«
Asen-Ger senkte den Kopf. Die Erschöpfung verlangsamte seine Gedanken und lähmte seine Entschlußkraft.
Und dann – wie eine glühende Nadel – drang der telepathische Ruf in sein Bewußtsein.
Asen-Ger!
Der Logenmeister schrie leise auf. Narda!
Wir holen euch, raunten Nardas Gedanken in seinem Schädel, verstärkt durch die psionische Potenz der Superloge. Macht euch keine Sorgen!
Und nur Augenblicke später ging ein Ruck durch die VENEDIG. Zunächst langsam, dann schneller und schneller werdend schoß das Treiberschiff auf Zoe zu, ließ die nahenden Schiffe der Grauen Garde hinter sich.
Ungefährlich zuckten Laserblitze durch das All, verblaßten weit hinter ihnen in der Leere des Alls.
Sie würden es schaffen. Sie würden dem Zugriff der Garde entgehen und sicher auf Zoe landen.
Asen-Ger fröstelte plötzlich.
Denn er wußte, daß es keine wirkliche Flucht für sie gab. Alles, was sie erreichen konnten, war ein kurzer Aufschub.
Schnell wurde Zoes verrunzeltes Planetengesicht größer.
*
Der Gefechtsalarm dröhnte durch die STERN VON TERRA.
Die Flotte hatte die Distanz bis zum Planeten der Logenmeister in Rekordzeit überwunden.
Und bald, dachte der Lordoberst, würden die Schiffe des Konzils noch schneller sein, würde die Kaiserkraft die stählernen Trichter wie Blitze durch das Sternenmeer der Milchstraße zucken lassen.
»Sie entkommen uns«, durchdrang die Stimme der Queen Fay Gray das hektische Summen des Alarms. »Sie sind zu schnell.«
»Kümmern wir uns nicht weiter um die VENEDIG«, ordnete Valdec an. »Sie sitzen in der Falle, sobald sie Zoe erreicht haben. Queen, sind die Programme fertig?«
»Wir können beginnen«, nickte die Graue.
Valdec hob den Kopf. »Worauf warten Sie noch?«
Die Queen Fay Gray wirbelte herum.
Wieder glitten elektrische Impulse durch die künstlichen Ganglien des Rechengehirns, rasten Funkimpulse aus den Antennen, aktivierten die Bordcomputer der anderen Schiffe. Die Matern empfingen die Befehle der Rechner, beschleunigten die Schiffe mit den PSI-Kräften ihrer Logen, wurden Teil einer gewaltigen zerstörerischen Maschinerie.
Die Ringos formierten sich zu einem stählernen Keil, der sich unaufhaltsam Zoe näherte. Die Metallbuckel der Lasergeschütze erschienen auf den glatten Rümpfen, Schleusentore klafften auf, ließen die spitzen Köpfe der nuklearen Raketen in den Weltraum blinzeln.
Valdec berührte eine Schaltung an seiner Armlehne. Ein Mikrofon schaltete sich ein und richtete sich auf den Lordoberst.
»Verbindung steht«, sagte der Graue an den Funkkontrollen.
»Valdec an QUASAR. Queen Ayden Sin, melden Sie sich.«
Eine dunkle Frauenstimme ertönte. »Queen Ayden Sin spricht. Wir erwarten Ihre Befehle, Lordoberst.«
»Stehen die Legionen bereit, Queen?«
»Natürlich, Lordoberst. Die Legionen der QUASAR befinden sich bereits vor dem Transmitter. Wann sollen wir beginnen?«
Kurz blitzte in Valdec das Bild des riesigen Raumtransporters auf, in dessen
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