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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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gestrandet sein? Zwischen den Sternen ging die Legende, daß allein während der letzten hundert Jahre mehrere Dutzend Schiffe den Rückweg aus Weltraum II nicht mehr gefunden hatten. Aber niemand hatte sie je gefunden; Bislang hatte man angenommen, daß sie so lange durch das Subuniversum trieben, bis ihre Sauerstoffreserven sich erschöpften und die Mannschaft den Erstickungstod starb. Konnte es möglich sein, daß eine Vielzahl dieser Schiffe es irgendwann – aus purem Zufall – geschafft hatte, Rorqual zu erreichen?
    Die Tatsache, daß sie im Orbit dieser Welt auf kein anderes Schiff gestoßen waren, sprach dagegen. Normalerweise waren die gigantischen Treiberschiffe nicht für Landungen auf Planeten geeignet. Für die Verzweifelten an Bord jener Schiffe, denen es gelungen war auf Rorqual Fuß zu fassen, hatte es vielleicht keine Wahl mehr gegeben. Wenn man davon ausging, daß sie – um zu überleben – auch die allerletzten Energiequellen angezapft hatten, mußten sie während ihres langen Fluges auch die Batterien der Beiboote angezapft haben. Möglicherweise hatten sie nach der Entdeckung Rorquals nur noch die Möglichkeit gesehen, sich auf diese Welt hinabzustürzen. Das erinnerte David an den rätselhaften Stauborkan, der ihre eigenen Schiffe zum Absturz gebracht hatte. Eigentlich hätte der Antrieb ihrer Schiffe ausreichen müssen mit diesem atmosphärischen Phänomen fertig zu werden. Vielleicht war dieser seltsame Planet eine gigantische Raumschiffsfalle. Es mußte hier irgend etwas geben, daß jedes näherkommende Fahrzeug zum Absturz zwang.
    Als David gedankenverloren am Heck der Windsbraut stand, hörte er ein Geräusch. Sofort schob er alle anderen Gedanken beiseite und spitzte die Ohren. Der auf dem Vorderdeck Wache stehende Islahami wandte sich um. Auch er schien etwas vernommen zu haben.
    David gab dem Mann mit einem Handzeichen zu verstehen, daß er sich ruhig verhalten solle, aber das war völlig unnötig. Lautlos wie ein Schatten eilte der Islahami auf ihn zu und starrte in die Finsternis hinaus.
    Von der Heckseite her glitt ein Ruderboot auf die Windsbraut zu. David griff nach dem Knauf seines Schwertes und kniff die Augen zusammen.
    Der Islahami an seiner Seite legte beide Hände auf die Reling. Kein Muskel zuckte in seinem Gesicht.
    David? fragte ein Flüstern aus dem Nichts.
    »Es ist Farrell«, flüsterte David dem Islahami zu. Der Mann entspannte sich augenblicklich. Jetzt war das Boot bereits ziemlich nahe. David zählte die Köpfe seiner Besatzung und atmete auf. Es waren vier. Niemandem war also etwas geschehen.
    Fünf Minuten später schüttelten David terGorden und Farrell sich die Hände. Die beiden zur Mannschaft gehörenden Ruderer verschwanden unter Deck; der Islahami und seine Barrie machten es sich auf den Planken gemütlich.
    »Wir fanden unsere Absturzstelle ziemlich schnell«, berichtete Farrell leise. »Ein paar unverwertbare Schrottfetzen lagen noch dort herum. Asen-Ger und die anderen haben den Platz ebenfalls gefunden, David. Sie hinterließen eine Botschaft.«
    »Hast du sie mitgebracht?« fragte David aufgeregt.
    Farrell schüttelte den Kopf. »Das ging leider nicht, sonst hätten wir unser Boot überladen müssen.« Er grinste spitzbübisch. »Sie haben die Botschaft mit einem Laser in einen großen Felsen gebrannt. Sie lautete:
    Waren hier. Gehen nach Norden. Suchen Metall.«
    David fluchte. »War das alles?«
    »Leider ja.«
    »Dann wissen wir jetzt nicht mehr als vorher.«
    »Vielleicht stößt Asen-Ger auf Collyn und die anderen«, sagte Farrell. »Das kommt allerdings darauf an, auf welche Art sie sich fortbewegen. Als wir auf der Nordwind waren, sagte Orson Orson, der Rote Fluß sei eine stark befahrene Strecke. Möglicherweise haben Asen-Ger und die anderen auf einem Frachter angeheuert, der nach Norden unterwegs ist.«
    »Dann bestünde die Möglichkeit, daß sie an uns vorbeigefahren sind, als wir von Aliruth kamen«, sagte David zerknirscht. »Ich glaube, es scheint unser Schicksal zu sein, daß wir uns ewig um ein paar Minuten verpassen.«
    Farrell nickte. »Es sieht wirklich so aus. Was machen wir jetzt?«
    »Chalids Leute werden immer ungeduldiger. Sie wollen die Dunkle Dame überfallen, solange sie Tambourg noch nicht erreicht hat. Ich zweifle übrigens nicht daran, daß die Islahami erfolgreich mit einer fünffachen Übermacht fertig werden können, wenn sie in Rage sind. Eine doppelte Übermacht ist jedenfalls nicht mehr als eine

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