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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Wasser.
    »Eine gespenstische Landschaft«, murmelte Chalid. »Hier möchte ich nicht leben.«
    Am dritten Tag ließen sie das Land der Geysire hinter sich und sahen zum erstenmal seit langer Zeit wieder eine Umgebung, die nebelfrei war. Zu beiden Seiten des Roten Flusses türmten sich grasbewachsene Hügel auf. Der Himmel war rot, wie immer, aber der Anblick der pulsierenden Sonne hatte auf alle an Bord eine beruhigende Wirkung: zu lange hatte man sie nicht gesehen. Die Windsbraut glitt an saftigen, weißstengeligen Tulpenwäldern vorbei. Die Blüten der seltsamen Gewächse leuchteten in allen Farben des Spektrums. Steuerbord machte David eine kleine, aus etwa einem Dutzend Hütten und Lagerschuppen bestehende Ansiedlung aus. Das Dorf verfügte über zwei kleine Bootsstege und mehrere Kanus und Einbäume. Bronzehäutige, muskulöse Männer mit dunklem Haar und blauen Stirnbändern standen bis an den Knien in der gasartigen Substanz des Flusses und versuchten, mit langen Speeren Fische zu harpunieren. Als die Windsbraut an ihnen vorbeikam, winkten sie.
    Einen knappen Kilometer von der Ansiedlung entfernt hatte ein mittelgroßer Segler festgemacht, dessen Name David direkt in die Augen stach: Polaris.
    Auf dem Vorderdeck hielt sich eine Gestalt auf, die auch aus der Feme noch beeindruckend wirkte. Vasik, der Grüne Flieger. Aber irgend etwas war anders an ihm … David riß entsetzt die Augen auf, als er sich das fremde Wesen näher ansah: es besaß keine Schwingen mehr!
    Als Vasik sich herumdrehte, ging David terGorden in Deckung.
    Zu spät.
    Der schrille Schrei, der aus Vasiks Mund drang, war so laut, daß man ihn sogar an Bord der dreißig Meter von ihm entfernten Windsbraut vernahm. Augenblicklich wimmelte es auf der Polaris von Leben. Zwei Dutzend Männer stürmten an Deck und schwangen ihre Waffen. Der Grüne Flieger deutete erregt auf die Windsbraut und schrie mit sich überschlagender Stimme Befehle. Sofort schritten die Männer der Polaris zur Aktion, kletterten in die Wanten und setzten die Segel.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Chalid. Er gab seinen Männern einen Wink.
    David, der angestrengt nach Debussy Ausschau hielt, ihn aber nirgendwo entdecken konnte, erteilte Samuel einige Anweisungen. Auch auf der Windsbraut wurden nun alle Segel gesetzt.
    »Ihr Schiff ist schneller als das unserige«, sagte David zu Chalid. »Sie werden uns bald eingeholt haben, auch wenn sie erst wenden müssen. Ich sollte Ihnen vielleicht erklären, um was es hier geht, Chalid …«
    »Sparen Sie sich Ihren Atem«, sagte der Islahami und pochte auf den Knauf seiner Waffe. »Ich will nicht wissen, welche Rechnung Sie mit diesem Grünen Mann zu begleichen haben – oder er mit Ihnen. Wir sind Gäste auf diesem Schiff; und wenn die Islahami überhaupt etwas schätzen, ist es die Gastfreundschaft.« Er stieß einen kehligen Ruf aus. Seine Männer sammelten sich und brachten die Barries an Deck.
    Es verging keine halbe Stunde, dann jagte die Polaris pfeilschnell neben der Windsbraut dahin. Als David zur Seite sah, entdeckte er zu allem entschlossene Gesichter. Die Islahami hatten sich hinter der Reling versteckt, die Barries gaben keinen Laut von sich. Auf der Polaris mußte man annehmen, daß die gesamte Mannschaft nur aus David, dem Rudergänger, Samuel und drei weiteren Männern bestand. Was immer den Grünen Flieger auch dazu motivierte, in David seinen Feind zu sehen: er glaubte, leichtes Spiel mit ihm zu haben.
    Bald darauf – die Schiffe segelten in einem Abstand von etwa acht Metern nebeneinander her – flogen die ersten Enterhaken, krallten sich in der Reling der Windsbraut fest und zogen den Zweimaster langsam zur Seite. David biß sich auf die Unterlippe und zog sein Schwert. Die ihn umstehenden Männer waren blaß und starrten wie hypnotisierte Kaninchen auf die zehn Islahami, die sich auf den Angriff vorbereiteten.
    Immer noch keine Spur von Debussy. Führte Vasik jetzt das Kommando auf der Polaris?
    Mit lautem Geschrei setzten die ersten Männer von der Polaris zur Windsbraut über. Sie schwangen sich an langen Seilen aus den Wanten. Die ersten sechs waren kaum an Bord, als die Islahami die Barries losließen und sich lautlos in den Kampf stürzten. Die Bärenhunde brüllten. Überall hämmerte Stahl auf Stahl. Die ersten entsetzten Schreie der Angreifer waren noch nicht verklungen, als die zweite Welle sich über die Reling der Windsbraut schwang. Vasik, der Grüne Flieger, dem man die Schwingen gestutzt hatte,

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