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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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mißtönender Laut wurde hörbar.
    Dort, wo die Schweber und Hovercrafts der Legion die Fahrrinne verlassen hatten und nun über den Schlick summten, schienen Bomben zu explodieren. Die Pflanzeninseln wurden zerfetzt, wie von Riesenhänden zerrissen, und bizarr geformte Schädel schoben sich aus dem trüben Wasser. Farblose Tentakel angelten nach den Panzerfahrzeugen der Legion, die hier und da unter den Stößen der Raubfische und Ginger-Kraken wankten. Laser blitzten auf, verkochten die See. Der Gestank von verschmortem Fleisch wehte zu den Rebellen hinüber.
    Der Kommandant der feindlichen Streitmacht schien die Gefahr zu erkennen, in der sich seine Männer befanden. Trotz ihrer schweren Bewaffnung taumelten bereits mehrere Schweber unter den Schlägen der Fangarme und dem. Aufprall gehörnter Riesenfische. Schnell kehrten die Fahrzeuge zur Fahrrinne zurück, die noch immer ruhig war, und schossen rasch auf Güldenstein zu.
    Der Hase hatte die Insel inzwischen erreicht. Auf brausenden Luftkissen fegte er über den schlickverklebten Strand und huschte in den Talkessel hinein. Unvermittelt stoppte der Autopilot das schwere Gefährt. Knallend sprangen die Ausstiegsluken auf. Gelbliches Licht drang hervor und vermischte sich mit Kashmirs Glanz.
    Kurz danach erreichten die ersten Verfolger das Eiland. Drohend rotierten ihre Laserkuppeln, äugten die spitzen Köpfe tödlicher Raketengeschosse aus den Werferrohren.
    Hos Herz klopfte schnell.
    Die anderen Schweber und Hovercrafts folgten den Führungsfahrzeugen und umzingelten den Hasen. Die Legionäre Chua Sins mußten glauben, daß sich die Insassen in den Schutz des Talkessels geflüchtet hatten, der sich weiter hinein in die Insel zog und sich immer mehr verwinkelte. Die ersten Ginger-Soldaten verließen ihre Fahrzeuge und schwärmten aus.
    In dem felsigen Kessel wimmelte es jetzt von Legionären.
    Atemlos wartete Gua Ho. Noch waren sie in der Nähe der Schweber; zu früh, um die Schaltung zu aktivieren.
    Der erste Trupp stürmte los, verschwand hinter einer bröckelnden Felswand. Die Legionäre vermuteten auf Güldenstein einen Stützpunkt der Perlen und die Manöver des Hasen hatten ihr übriges dazu getan, um den Verdacht der Militärs zu erhärten. Und niemand ahnte, daß sie auf eine gezielte Desinformation der Rebellen hereingefallen waren.
    Schließlich näherten sich mehrere Soldaten dem Hasen. Sie zögerten, schienen eine Falle zu vermuten. Jetzt! dachte Gua Ho. Er drückte die rotleuchtende Taste des Decoders.
    Der Hase zerbarst. Mit einer ohrenbetäubenden Explosion wurde das Oberteil vom Rumpf gesprengt und die tonnenschwere Stahlplatte segelte durch die Luft und prallte krachend auf den Boden.
    Geschrei gellte auf.
    Aus der unregelmäßig gezackten Öffnung schoß eine grünliche, zähe Fontäne mehrere Dutzend Meter in die Höhe und regnete dann auf die Fahrzeuge der Legion Gulbenkayn nieder. Protop!
    Die Perlen hatten an Bord des Hovercrafts einen kompakten Protopgenerator installiert; eine Beute aus den Magazinen des Kaiser-Konzerns, die nun zweckentfremdet den Interessen der Rebellen diente. Sobald das Protop mit der Luft in Berührung kam, begann es zu erstarren. Rasch waren die Panzerfahrzeuge der Legion mit einem dicken, betonharten Film überzogen, der in sämtlichen Ritzen und Öffnungen hineinkroch und die teuren Militärschweber in Schrott verwandelte.
    »Aufnahme läuft«, brüllte Noi und gestikulierte wild mit den Armen. »Ganz Ginger sieht jetzt, was sich hier ereignet.« Er lachte.
    Die wenigen Schweber, die sich nicht in der unmittelbaren Nähe des Rebellenfahrzeugs aufgehalten hatten, versuchten zu fliehen. Der Protopstrom hielt an und es würde nicht mehr lange dauern, bis er auch sie erreichte. Als sie den Strand verlassen wollten, schlug ihnen das Feuer der Rebellen entgegen.
    Die Schweber trudelten und fielen schwer zu Boden, als die Laserstrahlen ihre Panzerung durchschlugen und die empfindlichen Triebwerke zerstörten.
    Gewonnen! dachte Gua Ho betäubt, während er beobachtete, wie sich die Verwirrung und Furcht der Legionäre in Hysterie verwandelte. Ohne Hilfe von außen würden sie Güldenstein nicht mehr verlassen können; die gesamte Armada bestand jetzt nur noch aus klobigen, protopbedeckten Klumpen und der Generator arbeitete noch immer.
    Die Kameras der Rebellen registrierten jede Einzelheit und übermittelten sie an den Satelliten, der hoch am Himmel Ginger auf einer stationären Bahn umkreiste. Es konnte nicht lange

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