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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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hing alles von ihnen ab. Sie mußten den Lordoberst aufhalten.
    Schließlich richtete sich Suzan Oh seufzend auf. Erschöpfung umschattete ihre Augen. Keiner von ihnen hatte viel Erfahrung mit elektronischen Systemen, und die Entsicherung einer Selbstvernichtungsanlage war ein delikates Geschäft. Unachtsamkeit konnte den Countdown verfrüht aktivieren und sie selbst gefährden.
    »Fertig?« fragte Vangralen.
    »Ich glaube schon.« Die Treiberin ließ sich in einen Sessel fallen, durchmaß das gewaltige Rund der Steuerzentrale mit ihren Blicken. Von hier aus wurde das Leben der kugelförmigen Raumbasis geregelt, die gigantische Maschinerie überwacht. Von hier aus griffen kodierte Funkimpulse in die Rechengehirne der hereinfliegenden Superfrachter und dirigierten die Containernetze in sichere Umlaufbahnen.
    Suzan Oh seufzte erneut. »Ich bin bereit, Onnegart. Sollen wir?«
    »Konzentrieren wir uns«, nickte Vangralen.
    Schweigen kehrte wieder ein. Ausdruckslosigkeit ließ die Gesichter der Treiber erstarren. Ihre Bewußtseine glitten in eine andere Wahrnehmungsebene, in der die Gesetze von Raum und Zeit ihre Gültigkeit verloren hatten.
    Psionische Impulse zuckten durch den Weltraum II – und erhielten Kontakt.
    Asen-Ger!
    Wie weit seid ihr? fragte die körperlose Stimme des Logenmeisters und Vangralen meinte, etwas wie Besorgnis herauszuhören.
    Cosmodrom ist zur Sprengung bereit, erwiderte der Treiber. Wir haben einen Kurier präpariert und alle anderen Besatzungsmitglieder auf einen Frachter gebracht. Wie steht es auf Ginger?
    Schlecht, übermittelte Asen-Ger düster. In wenigen Minuten wird Valdec das Feuer eröffnen lassen. Schickt den Kurier sofort auf den Weg und bereitet alles zur Sprengung vor. Wir holen euch ab.
    Verstanden! Langsam glitt Onnegart Vangralen aus der Trance und fuhr sich ein wenig benommen noch über die Augen. Suzan lächelte ihn verzagt an.
    »Jetzt wird es ernst, nicht wahr?« fragte sie leise.
    Vangralen lächelte grimmig. »Worauf du dich verlassen kannst!«
     
    *
     
    »Kommunikationsversuche?«
    Die Queen Yazmin sah den Lordoberst nicht an, als sie antwortete. »Keine. Das Ultimatum wird ständig wiederholt. Aber sie zeigen keine Kompromißbereitschaft.«
    »Seltsam!« Valdec befeuchtete seine Lippen und zügelte seine Ungeduld. Die Aktion in Kashmir-System dauerte länger als geplant. Termine drängten ihn, auf der Erde mußten Entscheidungen getroffen und im Konzil durchgesetzt werden. Er wurde im Zentrum des Sternenreiches benötigt. »Ich frage mich«, murmelte er, »warum die Rebellen so hartnäckig Widerstand leisten. Sie müssen doch wissen, daß sie trotz der eroberten Raumabwehrstellungen gegen die Flotte keine Chance haben …«
    »Vielleicht spekulieren sie darauf, daß wir nichts unternehmen, solange die Schiffe mit den Flüchtlingen nicht gestartet sind«, wandte die Queen Yazmin ein. »Immerhin handelt es sich um rund viertausend Mitarbeiter der Konzernvertretungen, der Planetenregierung und der Garde, darunter der Generalmanag Kaisers, Koordinator Chua Sin und… «
    Valdec hob die Hand. »Wer dem Konzil dient, muß ihm auch mit dem Leben dienen, Queen«, sagte er barsch. »Jeder dort unten ist über diese Pflicht informiert.«
    »Ich halte dies für einen Fehler, Lordoberst.« Die Graue sah ihn rätselhaft an, so daß Valdec seinen Zorn über die Impertinenz der Queen verdrängte und auf ihre weiteren Worte wartete. »Vergessen Sie nicht, daß unsere Leute über unbezahlbare Informationen verfügen. Informationen, die uns vielleicht noch einmal nützlich sein könnten. Immerhin ist Ginger fast ein Modellfall für die Bedrohung durch Separatistenbewegungen.«
    »Ihnen geht es um die Vakuumzonen«, erkannte der Lordoberst. »Sie beunruhigen Sie. Sehr stark sogar. Warum?«
    »Ich denke an die Schwerkraftstürme, die uns fast die GREYWOLF gekostet haben. Vielleicht sind die Vakuumzonen das planetengebundene Gegenstück dazu.«
    »Hypothesen«, sagte Valdec verächtlich. »Ich habe mit den Experten an Bord der KROEGER gesprochen. Nach ihrer Ansicht sind sämtliche Phänomene auf die derzeitigen Bahnverhältnisse im Kashmir-System zurückzuführen, auf diesen Schwerkraftstrudel, der durch die besondere Planetenkonstellation hervorgerufen wird. Aber gut, Queen. Verlängern Sie das Ultimatum um fünf Stunden und verlangen Sie im Gegenzug die Auslieferung unserer Leute. Sobald die Fluchtschiffe aus dem Wirkungsbereich der Raumforts verschwunden sind, lassen Sie die Flotte das

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