Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
das Geschehen im Sternenreich nehmen können.
    Der Gegenschlag der Grauen Loge überrumpelte Ennerk Prime und Suzan Oh. Zu sehr hatten sie sich auf die Festigung der Semi-Realität konzentriert.
    Die nackten Körper im 16. Stock des Interplanetary -Hotels zuckten wie unter einem heftigen Stromschlag.
    Der PSI-Angriff war ein Orkan, der ihre psychische Verbindung zu zerreißen und ihnen die Identität zu rauben drohte. Ein lautloser Kampf entbrannte.
    Ein Kampf der Gehirne, der kanalisierten Gewalten aus dem Weltraum II.
    An meßbarer Zeit dauerte er nur wenige Sekunden, doch dies war ein relativer Wert. In der Trance der Treiber dehnte sich die Zeit, wurde zu etwas Subjektivem, das vom seelischen Zustand beeinflußt wurde.
    Das Doppelbewußtsein wehrte sich. Prime und Suzan waren hochbegabte Treiber und ihre enge gedankliche Verbindung potenzierte ihre Kräfte. Die Graue Loge wurde zurückgedrängt. Ein Schatten fiel aus, wand sich schreiend am Boden, bis Bewußtlosigkeit ihn von seinen Schmerzen erlöste. Sofort nahm ein anderer seinen Platz ein.
    Hin und her tobte die unsichtbare Schlacht.
    Das Schicksal entschied – sich. Die Graue Loge konnte ununterbrochen auf frische Kräfte zurückgreifen, während die Erschöpfung der beiden Terranauten zunahm.
    Gewaltsam wurden sie von dem direkten Kontakt zu Valdecs Bewußtsein zurückgedrängt. Die Energiezufuhr der Psycho-Welt brach zusammen.
    Im gleichen Moment schaltete sich wieder der Computer der Konzilskammer ein. Kurze spezifizierte Niederfrequenzstöße wurden von den Elektroden an Valdecs Stirn in bestimmte Gehirnbereiche geleitet. Blockierte Synapsen nahmen ihre Arbeit wieder auf und leiteten die chemischen Transmittersubstanzen ungehindert weiter.
    Langsam änderte sich Valdecs Bewußtseinszustand – und so wie ihm erging es allen anderen Insassen der Konzilskammern. Der Rückrufprozeß dauerte länger als gewöhnlich, aber er würde gelingen.
    Die Maschinen hatten wieder die Kontrolle übernommen.
    Das PSI-Gefängnis zerbrach endgültig.
    Und während dies geschah, während Valdec mit ansah, wie die graue öde Welt um ihn zerbrach, und er durch ein Meer aus Farben und Visionen hinuntersank zum Boden der wahren Welt, kämpfte das Doppelbewußtsein jetzt um sein Überleben.
    Die Graue Loge hatte die Schwäche ihres Gegners bemerkt und schlug erbarmungslos zu. Um jeden Preis wollten sie den Aufenthaltsort der Treiber ermitteln und hinderten die psionische Projektion des Doppelbewußtseins daran, ins Hotel zurückzukehren.
    Schmerz wühlte in den Terranauten.
    Schmerz und Angst und Enttäuschung.
    Die Angst rettete ihnen das Leben, indem sie ihre letzten Reserven mobilisierten. Eine gewaltige psychokinetische Wellenfront erfaßte die Grauen vor der Konzilskammer und schleuderte sie durcheinander.
    Für einen Moment zerbrach die Loge, schmolz die Konzentration der Schatten dahin.
    Zeit genug für die Terranauten, zurückzukehren in die Sinneswelt ihrer Körper.
    Mit einem Schrei fuhr Suzan Oh empor. Nackte Furcht funkelte in ihren Augen, und erst als sie Primes erschöpftes. Gesicht bemerkte, schwand die Panik.
    »Verdammt«, sagte Ennerk Prime. Nur: »Verdammt.«
    Eine Sekunde noch blieben sie in ihrer Umarmung auf dem breiten, weichen Bett liegen, und plötzlich wußte Prime, daß ihre Verbindung in diesem Moment beendet war. Er wußte, niemals wieder würde er mit Suzan eins werden können – physisch und psychisch.
    Suzan zog sich zurück. Der altvertraute Spott blitzte wieder in ihrem Gesicht auf. »Dein Fehler ist, daß du viel zu romantisch bist«, sagte sie leise. »Berlin wimmelt von Grauen, und du machst dir Gedanken über zwischenmenschliche Beziehungen …«
    Sie wandte sich ab, hastete zu dem verborgenen Wandschrank und warf Prime seine Sachen zu, kleidete sich in aller Eile an.
    »Wir werden noch einmal darüber sprechen«, erklärte Prime, während er den magnetischen Verschluß seines bauschigen Hemdes schloß.
    Das Mädchen lächelte sphinxhaft. »Gewiß«, versicherte sie, »wenn uns die Grauen nicht vorher mit ihren Lasern grillen.«
    Prime eilte zur Tür und griff nach der Tasche mit ihrem spärlichen Gepäck. »Du wirfst mir Rührseligkeit vor«, knurrte er, »und beschwörst gleichzeitig Grill-Romantik. Wie paßt das zusammen?«
    Gelassen wirkend bewegten sie sich über den breiten Korridor und näherten sich dem Lift. Niemand kam ihnen entgegen. Vermutlich hatten sich die anderen Hotelgäste auf den Terrassen versammelt und beobachteten die

Weitere Kostenlose Bücher