Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
blockiert. Streßsituationen führten zu einer erhöhten hormonellen Produktion, die ohne die dämpfende Schicht der Gefühle alle moralischen und ethischen Kontrollfunktionen außer Kraft setzte. Ein kämpfender Grauer handelte nur nach den Grundsätzen funktioneller Nützlichkeit, bestrebt, seinen Auftrag so perfekt wie möglich zu erledigen.
    David wußte, daß die Queen ihre Drohung wahrmachen würde.
    Auch wenn das Konzil noch so bestrebt sein mußte, ihn in seine Hände zu bekommen und zu verhören, würde sie ihn bei einem Fluchtversuch sofort erschießen.
    Die Queen hatte sich ihm weiter genähert, so daß er sie fast berühren konnte. Der Laser drohte, ihr Zeigefinger ruhte auf dem Feuerknopf.
    Er mußte sie überrumpeln, ihre Selbstsicherheit erschüttern und die klinische Kälte ihrer Gedanken beeinflussen.
    David lächelte. »Wie geht es dem lieben Max?« fragte er gewollt schnoddrig und beobachtete genau ihre Reaktionen, sammelte die Energieströme aus dem Weltraum II, um sie im richtigen Moment zur Entladung zu bringen.
    »Ihr Attentat ist fehlgeschlagen«, erwiderte die Queen gelassen. »Der Lordoberst entkam der Psycho-Falle Ihrer Komplizen – wie alle Manags, die an der Versammlung teilgenommen haben.«
    Was ist mit Prime und dem Mädchen? fragte sich terGorden beunruhigt. Scheinbar unbeeindruckt hielt er dem Blick der Queen stand.
    »Drehen Sie sich jetzt um«, befahl Bell Tyer, »und heben Sie die Hände über den Kopf. Und denken Sie an meine Warnung, Treiber.«
    Gleich! durchzuckte es David. Es ist die letzte Möglichkeit.
    Langsam wandte er sich ab und hob zögernd die Arme.
    »Wußten Sie eigentlich, daß ich David terGorden bin?« fragte er beiläufig.
    Bell Tyer zuckte zusammen. Die Überraschung beeinträchtigte ihre Reaktion. Fast unvorbereitet traf sie Davids psionischer Schlag. Die psychokinetischen Kräfte rissen ihren Arm mit dem Laser zur Seite und warfen sie zu Boden. Ein Schuß löste sich und fauchte heiß und tödlich an Davids Schädel vorbei.
    Die Hitze raubte ihm fast den Atem. Es stank nach verkohltem Haar und der Schmerz explodierte grell in seinem Kopf. Er taumelte und fast intuitiv ahnte er, daß die Queen wieder den Laser auf ihn richtete und gleich – gleich abdrücken würde.
    Ziellos griff er sie mit seinen PSI-Kräften an.
    Erneut fauchte der Laser, dann trat plötzliche Stille ein.
    Der Treiber gewann sein Gleichgewicht zurück und auch das Brennen der Haut ließ nach. Aus dem Lichtgeflimmer vor seinen Augen schälten sich langsam die kahlen Umrisse des Korridors heraus. Die Queen war ein regloser Schatten, der sich von dem unnatürlichen Weiß des Bodens abhob.
    Die Queen war tot.
    David blieb einen Augenblick vor ihr stehen, sah sie an, und entsetzliche Angst erfaßte ihn. Mit einem Fluch trat er nach dem Laser, daß die Waffe durch den Korridor schlitterte und in der Ferne gegen die Wand prallte. Er dachte zurück an die Jahre vor dem Großen Fest, als er noch als Treiber durch die Milchstraße gereist war und nicht an Dinge wie Tod und Krieg gedacht hatte.
    Das Konzil hatte diese friedliche Welt zerstört und trachtete danach, sie für immer unmöglich zu machen. Die Grauen waren in den Plänen des Reiches Opfer wie die Treiber – dazu bestimmt, zu kämpfen, zu töten und getötet zu werden.
    Der Treiber straffte sich, drehte sich herum und setzte rasch seinen Weg fort. Er mußte sich beeilen, wenn er den Grauen entkommen und die Bergbasis verlassen wollte.
    Zum Glück hielt sich der Großteil der Garde noch immer in der Hangarebene auf; die Queen schien ein Einzelgänger gewesen zu sein, aber es würde vermutlich nicht mehr lange dauern, bis ihre Leute ihr folgten. Sobald sie den Bereich der Hangars verließen, würden die manipulierten Sicherheitsschaltungen des Basis-Rechners sie unbehelligt lassen.
    David rannte.
    Er wußte, daß er auf sich allein gestellt war und daß es auf der ganzen Erde keinen Treiber mehr gab, der ihm helfen würde. Im Gegenteil; für die Grauen Treiber war er ein Feind, den es unschädlich zu machen galt.
    Und der Treiber lief so schnell er konnte, hastete durch die Korridore, bis er den Treppenschacht und dann die Tiefgarage erreichte, weiter und weiter, den Tunnel entlang.
    Irgendwie gelang es ihm, nicht entdeckt zu werden und die Gardisten vor dem Eingang zur Cheviot-Basis zu umgehen. Irgendwie gelang es ihm, sich in die dichten Wälder zu schlagen und sich zu verbergen, bis der letzte Gleiter seine Spähflüge abbrach und die

Weitere Kostenlose Bücher