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Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Titel: Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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reglos dastand und sie starr ansah. »Es ist schade«, murmelte sie. »Ich hätte zu gern erfahren, was damals auf Luna geschehen ist. Sie haben … etwas mit Cosmoral Jaschini angestellt, Psyter, nicht wahr?«
    »Was ist aus ihr geworden?« fragte Cloud.
    David antwortete für die Graue. »Sie ist tot. Sie starb auf Zoe, als sie mich verfolgte.«
    Cloud nickte langsam. Sein kupfernes Gesicht blieb unbewegt. »Es tut mir leid.«
    Die Große Graue lachte kurz. Ein grausamer Zug erschien für einen kurzen Augenblick um ihre Lippen. »Sie sind ein Psyter und geben Liebe, aber viele Menschen, die mit Ihnen zu tun hatten, sterben eines gewaltsamen Todes. Macht Sie das nicht nachdenklich?«
    »Glauben Sie«, entgegnete Scanner Cloud ruhig, »daß Sie die richtige Person sind, um diese Frage zu stellen? Ausgerechnet Sie, Chan?«
    Die hochgewachsene Frau machte eine wegwerfende Handbewegung. »Halten wir uns nicht mit moralischen Problemen auf. Sie werden mich nicht überzeugen können, und ich befürchte, daß jeder Versuch von meiner Seite, Sie über Ihre Fehler und Irrtümer aufzuklären, vergeblich wäre. Kommen wir zum eigentlichen Thema.«
    Davids Laser war noch immer auf die Graue gerichtet, und David war ständig bereit, sie auf psionischem Wege fortzuschleudern, ihre Muskeln zu lähmen, die Blutzufuhr ihres Gehirns zu unterbrechen.
    Sie schien seine Gedanken zu ahnen. Fast müde sagte sie: »Versuche es nicht, Hin … David terGorden. Falls dir an dieser … Pflanze etwas liegt. Ich schlage dir ein Geschäft vor.«
    »Ein Geschäft?« Der Treiber war irritiert.
    »Ja. Ich werde meine Leute vom Raumhafen zurückziehen. Ihr könnt unbehelligt starten. Alles weitere ist eure Sache.«
    »Und als Gegenleistung? Was verlangst du, Chan?« fragte David. Erregung erfüllte ihn.
    »Nichts.« Sie lächelte humorlos. »Ihr müßt gehen. Jetzt.«
    »Und was ist damit, Graue?« Cloud deutete auf den Toten, auf den Borstenkieferzapfen, der aus seiner Brust wuchs.
    »Er bleibt hier.«
    »Das ist unannehmbar!« platzte David heraus.
    Chan de Nouille blickte ihn kühl an. »Die Alternative wäre die Vernichtung dieser Pflanze, mein Tod und eure erneute Gefangennahme. Vermutlich werdet ihr dann ebenfalls sterben. Also?«
    Unentschlossen stand der Treiber im Schneegestöber, und verzweifelt erkannte er, daß, gleichgültig wie er sich entschied, er einen Fehler machte. »Wie können wir dir vertrauen?« stieß er schließlich hervor. »Wer sagt uns, daß du uns tatsächlich unbehelligt starten läßt?«
    Die Graue lächelte wieder, traurig, wie es ihm schien.
    »Frage deinen Freund, David«, riet sie ihm. »Wenn du es selbst nicht weißt.«
    David blickte zu Cloud. Der Psyter schien in Gedanken versunken. Schließlich wandte er sich abrupt ab und begann auf den Gleiter zuzustapfen.
    »Komm«, rief er über die Schulter hinweg. »Komm, David terGorden.«
    »Aber …«, begann David, doch die Große Graue schnitt ihm das Wort ab.
    »Du solltest jetzt wirklich gehen«, flüsterte sie. »Meine Männer nähern sich bereits, und es wäre nicht ratsam, sie in unseren Handel einzuweihen. Ich …« Sie stockte, fuhr dann fort:
    »Aber ehe du gehst, möchte ich dir eine Frage stellen …«
    »Ja?« schnappte er, erstarrt vor Kälte und Verzweiflung, den Blick auf den winzigen Ableger Yggdrasils gerichtet.
    »Bereust du es? Bereust du, was wir getan haben, David?«
    Er ignorierte ihre Frage. »Was hast du mit Yggdrasil vor, Chan? Wirst du sie vernichten?«
    »Vernichten?« Die Graue wirkte erstaunt. »Nein, dazu besteht kein Anlaß. Im Gegenteil …«
    »Aber was hast du vor?«
    Ungeduldig deutete die Graue auf den Psyter, der inzwischen den halb im Schnee versunkenen Gleiter erreicht hatte. »Du mußt dich beeilen, Treiber. Du mußt dich jetzt wirklich beeilen. Geh!«
    Grußlos drehte sich der Erbe der Macht um und folgte Scanner Cloud.
    Er bemerkte nicht, wie die Große Graue mit einer müden Geste ihre Waffe senkte und sich in den Schnee setzte, um auf das Eintreffen der Graugardisten zu warten.
     
    *
     
    »Sie starten«, murmelte Llewellyn 709. »Alles fertig?«
    Angila Fraim nickte. »Die Grauen befinden sich in dem Ringo. Wir werden sie ausschleusen, bevor wir in den Weltraum II eintreten.«
    Morgenstern, der inzwischen ebenfalls aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war und hinter den Funkkontrollen Platz genommen hatte, wandte den Kopf. »Wir werden angerufen«, erklärte er. »Von der LASER. Eine Queen Ari Arn will die Queen Lorca

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