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Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Titel: Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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es dauern?« quetschte Llewellyn hervor. Seine Nervosität Wuchs.
    »Zwei Minuten«, erwiderte die Zentristin.
    »Das ist zu lange«, meldete sich Angila. »Die LASER hat bereits Fahrt aufgenommen. Jetzt schiebt sich auch die COSMORAL GRAY aus dem Planetenschatten.«
    Altamont O’Hale gestattete sich ein ironisches Lächeln. »Soll ich ihnen noch eine Serie Torpedos vor den Bug setzen?«
    »Du entwickelst dich noch zum Militaristen«, knurrte der Riemenmann.
    » Aber da man niemanden bei der Entfaltung seiner Persönlichkeit hindern soll – ab mit den Torpedos!«
    Wieder durchlief ein Ruck die CYGNI, die mit jeder Sekunde schneller wurde und sich mehr und mehr der unsichtbaren Grenze näherte, wo die Schwerkrafteinflüsse der Sonne nachließen und nicht mehr die Funktion des Kaiserkraft-Triebwerkes störten.
    »Nein, Llewellyn!«
    Der telepathische Ruf war wie der Knall einer Peitsche.
    Was meinst du damit, David? fragte der Riemenmann zurück und ließ den Bildschirm nicht aus den Augen, auf dem ein Rastermodell des Rendezvous-Manövers zu sehen war. Die CYGNI und das Kurierboot waren fast miteinander verschmolzen. Wir müssen das System so schnell wie möglich verlassen, oder die Garde schießt uns in Stücke.
    »Endlich!« ächzte Angila Fraim und gestikulierte aufgeregt. Auf dem Rasterschirm waren die CYGNI und das Kurierboot eins geworden.
    »Einschleusmanöver beendet«, teilte jetzt auch Leande mit der ihr eigenen Gelassenheit mit. »Der Computer hat das Hangartor geschlossen. Transitpunkt für das Kaiserkraft-Triebwerk in minus dreißig Sekunden.«
    Die Raumtorpedos kollidierten in diesem Augenblick mit den Abfangraketen der LASER. Blitze erhellten den interplanetaren Raum und wurden von dem Staubring um Astos’ Augen aufgesogen.
    Warte, Llewellyn! Wir haben Misteln bei uns! Davids Gedankenimpulse klangen befehlend.
    Bei Myriam! dachte der Riemenmann. Wo hat dieser Teufelskerl die Misteln her?
    Und er ertappte sich dabei, wie seine Augen feucht wurden.
    Mit einem Satz hatte er seinen Sessel verlassen. »Angila! Sirdina! Altamont und Serge! Zu mir! Wir bilden eine Loge!«
    O’Hale blinzelte verwirrt. »Er ist jetzt völlig verrückt geworden«, entfuhr es dem Treiber. »Weißt du nicht, daß es Wahnsinn ist, ohne Mistel mit Treiberkraft in den Weltraum II einzutauchen? Ich …«
    »Ruhe!« brüllte Llewellyn. »Noch ein renitentes Wort und ich erwürge dich mit meinen eigenen Händen!«
    O’Hale verließ widerstrebend seinen Platz und gesellte sich zu den anderen Treibern, die sich auf dem Boden niederließen. »Das liebe ich so an dir«, knurrte er. »Du hast eine unnachahmliche Art der Menschenführung …«
    Das Schott hinter ihnen glitt auf.
    David terGorden und Scanner Cloud erschienen. Sie wirkten erschöpft, erfroren, und sie stolperten fast in die Zentrale.
    »Keine Fragen«, keuchte David. »Später! Was ist mit den Garde-Schiffen?«
    Morgenstern antwortete: »In einer Minute sind sie nah genug, um uns in den Raum zu blasen …«
    »Scanner?« David blickte den Psyter fordernd an.
    Der Psyter griff unter seinen Overall, vorsichtig, behutsam, und in seiner Hand funkelte eine goldene Mistelblüte.
    Schwer atmend ließ sich der Erbe der Macht im Kreis der Treiber nieder. Mit verquollenen, geröteten Augen sah er sich um.
    »Seid ihr bereit?«
    Nicken antwortete ihm. Ihre Hände berührten sich, schufen die notwendige körperliche Verbindung. Jeder wußte, daß es schwer werden würde. Um ein größeres Raumschiff durch den Weltraum II zu bewegen, waren in der Regel sieben Treiber nötig, aber David und Llewellyn besaßen überdurchschnittlich starke PSI-Kräfte, die das Fehlen eines Logenmitgliedes ausgleichen würden.
    »Garde-Schiff in Schußweite!« schrie Morgenstern. »Ich … Die LASER feuert Raumtorpedos ab …«
    David terGorden schloß die Augen. Im Zentrum des Treiber-Kreises lag die Mistel, und während sich die psionischen Kräfte der Männer und Frauen vereinigten, begann sie heller zu leuchten, wie eine Fackel aus Gold, die im Sonnenlicht gleißt.
    Jetzt! dachte der Treiber.
    Und die CYGNI tauchte in den Weltraum II ein.
     
    *
     
    Es war so kalt geworden, daß man sich nur noch in Raumanzügen auf Argus bewegen konnte.
    Ein schwerer gepanzerter Lastgleiter war von dem Ringo, der LASER-Zwei, ausgeschleust worden, und zwei Graugardisten verfrachteten den Leichnam des weißhaarigen, wie konserviert erscheinenden Treibers auf eine Bahre.
    Chan de Nouille verfolgte schweigend ihre

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