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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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zu den Kabinen des Gleiterabstellplatzes, die für die Privatmaschinen des Generalmanags und seiner engsten Vertrauten reserviert waren.
    Vor Kabine IV trat Myriam von der Rampe herunter und hielt ihre ID-Karte vor das Sensorauge der magnetischen Sperre. Das Warnlicht erlosch, aber bevor sie in die Kabine gehen konnte, leuchtete der rote Kennkreis des Minigleiters auf, den Growan ihr geschenkt hatte, und die Maschine glitt rückwärts in die Ausflugschleuse. Die Einstiegluke schwang auf. Myriam erkannte einen Grauen, der hinter dem Steuerpult saß und ihr zuvorkommend eine Hand entgegenstreckte.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte sie scharf. »Ich kann den Gleiter selbst bedienen und wünsche heute abend keine Begleitung. Steig aus!«
    »Tut mir leid«, sagte der Graue freundlich. »Ich habe meine Befehle, und die lauten, Euch überallhin zu begleiten. Es ist nur zu Eurer Bequemlichkeit. Hier ist das Rufgerät, mit dem Ihr mich jederzeit benachrichtigen könnt, wenn Ihr wünscht, den Palast zu verlassen.«
    »Von wem kommt die Anordnung?«
    »Soviel ich weiß, vom Generalmanag persönlich. Manag Gayheen hat sie mir überbracht.«
    Myriam preßte in ohnmächtiger Wut die Lippen zusammen. Der Graue war ein junger Mann, und Gayheen hatte sich offensichtlich alle Mühe gegeben, aus der dem Konzern zugeteilten Truppe den attraktivsten Gardisten auszuwählen. Sein Hintergedanke dabei war nur allzu deutlich. Wenn sie an Growan terGorden keinen Gefallen finden konnte, war es besser, wenn sie sich mit einem Grauen tröstete, den Gayheen kontrollieren konnte, als mit irgendeinem anderen Mann, der dem Konzern nicht verpflichtet war.
    Sie trat von dem Gleiter zurück.
    »Ich habe es mir anders überlegt«, sagte sie. »Ich werde heute abend nicht ausgehen.«
    »Wie Ihr wollt. Nehmt das Rufgerät, falls Ihr mich doch brauchen solltet.«
    »Ich glaube kaum! Behaltet das Ding, und überbringt Gayheen meinen herzlichsten Dank für seine Fürsorge.«
    »Das werde ich tun.«
    Die Einstiegsluke schloß sich, und der Gleiter schwebte in die Kabine zurück.
    Vor ihrer Wohnungstür stand immer noch ein Grauer. Es war schwierig, die einförmig uniformierten Männer auseinanderzuhalten, aber da man Myriam nicht als besonders gefährlich einschätzte, trugen sie keine Helme. Die Treiberin konnte sich erinnern, daß beim Verlassen ihrer Räume ein dunkelhaariger Wächter vor der Tür gestanden hatte. Dieser hier war weißblond, und sein gelangweiltes Gesicht wurde von einer langen Narbe entstellt.
    »Du kannst schlafen gehen«, sagte Myriam mit überspitzter Freundlichkeit. »Bis morgen früh werde ich meine Wohnung nicht mehr verlassen.«
    Der Graue beachtete sie gar nicht, sondern starrte unentwegt auf eine Stelle über der Tür.
    Myriam wartete ab, bis die Tür sich hinter ihr völlig geschlossen hatte, und eilte durch den Vorraum in das riesige Wohnzimmer, das für eine Feier mit mindestens fünfzig Gästen Platz bot. Eine einzelne Person konnte sich darin verlaufen. Sie berührte den Sensor, der einen ganzen Wandabschnitt zur Seite gleiten ließ und eine reichhaltig ausgestattete Bar sowie die Kommunikationsanlage freigab.
    Kennung des Gästehauses, Quartier 311. Nichts. Der Bildschirm blieb dunkel, nicht einmal das Betriebssignal erschien.
    Labor. Dafür gab es nur eine Taste. Die Anlage reagierte nicht.
    Growan. Sie drückte die Taste mit dem Mistelsymbol, obwohl sie wußte, daß der Manag nicht im Hause war. Sofort flammte das Betriebssignal auf. »Der Schirm ist nicht besetzt«, schnarrte die Computerstimme.
    Myriam raffte das lästige Gewand in die Höhe und kniete sich auf den Boden. Die Frontplatte wurde von zwei Klammern gehalten, die nur hochgeschoben werden mußten. Sie verstand kaum etwas von dem Innenleben einer Kommunikationsanlage, aber selbst ein völliger Laie konnte erkennen, daß eine ganze Code-Schiene entfernt worden war. Welche, das brauchte sie nicht zu fragen. Man hatte sie von der Außenwelt abgeschnitten. Wahrscheinlich konnte sie jedes Modeatelier auf ganz Terra erreichen, aber keinen einzigen Bezirk, in dem man Treiber auch nur vermuten konnte.
    Sie überlegte einen Augenblick und ging dann wieder zur Tür. Der Graue starrte immer noch an die Wand.
    Nachdenklich kehrte Myriam in den Wohnraum zurück. Eine doppelflüglige Tür führte in ihr Schlafzimmer, dessen Boden dick gepolstert war, so daß der ganze Raum ein einziges Bett bildete. Ein Handgriff löschte die Beleuchtung und verdunkelte die Fenster.

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