Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule
Tunnel, an dessen Ende vertrautes gelbes Licht blinkte.
Llewellyn wollte aufatmen. Er hatte es eilig, die Besessenen loszuwerden, und dieser Zeitpunkt schien in unmittelbare Nähe gerückt zu sein. Das bedrückende Gefühl, das über ihm gelegen hatte, hob sich. Entgegen seinen Befürchtungen war alles gutgegangen.
Die CYGNI materialisierte im Normalraum, an der gleichen Stelle, an der sie beim letzten Eintritt in W II vor zwei Kaiser-Schiffen geflohen war.
Llewellyn wollte aufstehen. Er hörte die Liftplatte, die die Treiber in den Computerring brachte, und drehte sich halb um. Hinter ihm stand Shinda, der sich irgendwo eine Waffe besorgt haben mußte. Er hielt einen Laser in der Hand.
»Es ist besser, du setzt dich wieder«, sagte der besessene Varnha. »Es würde mir leid tun, dich töten zu müssen, aber du zwingst mich dazu, wenn du dich nicht vernünftig benimmst.«
»Tu dir keinen Zwang an.« Llewellyn sah, wie die Treiber von der Liftplatte traten und erstarrt stehenblieben. »Du kannst die CYGNI nicht manövrieren. Und wenn du mich tötest, werden die Treiber sich weigern, für dich zu arbeiten.«
»Das macht nichts. Ich habe Gedanken gehört, aus denen ich erfuhr, daß dieses Schiff auch noch einen anderen Antrieb hat. Ich werde genug von deinen Leuten finden, die mir bereitwillig helfen werden, wenn sie damit sich oder deinen kostbaren David retten können.«
Lark schlurfte zu Llewellyn und zog ihm den Stunner aus dem Gürtel. Die Treiber im Computerring bewegten sich unruhig, die Besessenen, ungefähr hundert Mann, rückten näher. Eine unerträgliche Spannung hing über den Gegnern.
Zuerst glaubte David, daß es das Rauschen seines Blutes in seinen Ohren war. Ein leises Summen breitete sich in dem Computerring aus, drang durch den Boden aus der Kabinenebene herauf und lief an der Wandung des Schiffes entlang.
Es wurde immer lauter, dröhnender, bis die Wandungen und die Einrichtungen vibrierten und sogar der Turm mit der Treiberkuppel auf der Spitze in Bewegung geriet.
David blickte auf die Besessenen und erkannte endlich, was das Summen zu bedeuten hatte und von wem es kam. Er setzte zu einem Sprung an, um Shinda die Waffe aus der Hand zu schlagen, aber der ließ sie von selbst fallen.
Die Besessenen bewegten sich, zuerst langsam, dann immer schneller. Sie sprangen gegen die Wand der Computerkuppel und versuchten, sie mit den bloßen Fäusten aufzubrechen. Manche wirbelten um ihre eigene Achse, die Arme abwehrend ausgestreckt, andere rasten in der runden Kuppel herum, immer und immer wieder, und über allem stand das Summen, steigerte sich, zersprang und entließ einen Schrei, der zu einem Heulen wurde, das wie ein gefangenes Tier unter das gewölbte Dach sprang und doch nicht mehr fliehen konnte.
David spürte ein gewaltiges Aufflackern psionischer Kräfte, das in Sekundenschnelle in sich zusammenfiel und das Heulen verstummen ließ.
Die Malaiara sanken zu Boden, manche hielten sich taumelnd auf den Beinen, und in ihren Augen standen blankes Entsetzen und Nichtbegreifen, das sich zu Erschöpfung und Befreiung wandelte. Die Malaiara waren frei. Das Normaluniversum hatte dem Schattenleben der Banshees ein Ende bereitet.
ENDE
In der nächsten Woche erscheint als Band 32:
»Die Verbannten von Oxyd«
von Erno Fischer
Durch den Kampf mit den Banshees und das, was David von Merlin erfahren hat, müssen sich die Terranauten sehr eindringlich fragen, ob Rorqual wirklich als sichere Basis geeignet ist. Doch schon droht eine neue Gefahr. Auch auf Rorqual muß man bald Bekanntschaft mit dem Todesasteroiden Oxyd machen, der von Cantos nach Weltraum II versetzt wurde, um das irdische Sonnensystem zu retten.
Mit der Versetzung nach Weltraum II ist die Gefahr, die von Oxyd ausgeht, noch keinesfalls gebannt. Das wußte auch Cantos, und deshalb blieb der Außerirdische auf der Spur des Todesasteroiden. Auch für den zweiten Weltraum bleibt Oxyd ein Fremdkörper und wird in Richtung eines anderen Fremdkörpers abgestoßen – in Richtung Rorqual. Auf Oxyd existieren Menschen, oder besser gesagt, Wesen, die einmal Menschen waren. Es sind die Veränderten unter der Führung von Queen Quendolain. Sie wurden zu den VERBANNTEN VON OXYD, und in Ihren Händen wird bald auch das Schicksal Rorquals liegen. DIE VERBANNTEN VON OXYD – ein neuer, packender Roman von Erno Fischer, in dem Cantos, der Außerirdische, auf David terGorden trifft …
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