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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Schmerz und die Verwirrung nieder und tastete erneut nach den Bewußtseinen seiner beiden Begleiter. Der Kontakt erfolgte schnell, und mit einemmal war die äußere Welt nur noch ein ferner Schemen.
    Die Ausbildung auf Sarym trug ihre Früchte.
    Die psionischen Potentiale der Treiber vereinigten sich. Imaginäre Augen glitten durch die STEELFIST, durch die Korridore und Maschinenräume, Magazine und Kabinen und weiter hinauf, dorthin, wo die Zentrale lag und eben in diesem Moment Alians Schrei erstarb.
    Der vereinigte PSI-Geist handelte mit klinischer Präzision. Er identifizierte die größten Gefahrenpunkte für ihr Überleben und schaltete sie aus.
    Der Schatten neben der Queen Alian wurde aus dem Sessel gerissen. Die Sicherheitsgurte zerfetzten. Der schlanke Körper prallte mit der Geschwindigkeit eines Schwebers gegen das Zentralschott. Der Schatten war augenblicklich tot.
    Die Queen Alian sackte vornüber und prallte schwer mit dem Kopf auf das Schaltpult. Ihre Augen waren gebrochen. Ein kurzer PSI-Schub hatte ihr Gehirn zerstört.
    Schneller, schneller! dachte der PSI-Geist, der von Ares 17 kontrolliert wurde. Schneller, denn der Killerblock lauert in uns, und wenn wir zögern, dann wird er uns töten, gnadenlos, wie es der Lordoberst befahl.
    Die ersten Graugardisten begannen, sich zu bewegen. Fäuste fuhren auf die Tasten des Sicherheitscomputers nieder, aber der Rechner verweigerte die Ausführung der Notprogramme. Der PSI-Geist hatte einige Mikroprozessoren blockiert und manipulierte mit einem Teil seines psionischen Potentials die Datenspeicher.
    Der Tod schlich weiter durch die STEELFIST.
    Nur wenige Graue schrien, die meisten starben lautlos, überrascht, erstarrten in ihren Bewegungen.
    Die Alarmsirenen verstummten. Die Stille, die folgte, war bis auf das stetige Summen der Maschinen absolut.
    Die Treiber hatten die STEELFIST erobert.
    Wie es der Lordoberst befahl …
    Noch einmal horchte der PSI-Geist auf das dumpfe Rumoren, mit dem sich die Gedanken eines Grauen im telepathischen Äther abzeichneten, aber alles schwieg.
    Ares 17 beendete seine Trance.
    Der Schmerz kehrte augenblicklich zurück, doch er schien nun gedämpfter und würde bald abflauen.
    Bewegung! dachte Ares 17. Ich muß mich bewegen, um den Erweckungsprozeß voranzutreiben. Er zwang sich aufzustehen, noch feucht von der Flüssigkeit, die während des Tiefschlafs seine Haut geschützt hatte. Allmählich wich die Kälte aus seinem Bewußtsein. Das Brennen in seinen Adern milderte sich.
    Der kleingewachsene, schmalbrüstige Mann mit dem völlig haarlosen Schädel taumelte und hielt sich an der Kante der zerstörten Schlafkapsel fest. Kreislaufstörungen, dachte er automatisch. Wie erwartet.
    Er wußte nicht genau, wieviel Zeit seit der Auflösung der implantierten Medikamentenkapsel vergangen war, aber er vermutete, daß in spätestens fünf Minuten sämtliche Nebenwirkungen der gewaltsamen Erweckung verflogen sein würden.
    Ares 17 lächelte grimmig.
    Sie hatten die Tiefschlafkapseln überlistet. Die regenerativen Medikamente unter ihren Herzen hatten ihren Schlaf beendet und die Injektionen der Kapsel neutralisiert. Die Ärzte auf Sarym hatten gute Arbeit geleistet.
    Und sie hatten diese gute Arbeit an Bord der STEELFIST fortgesetzt.
    »Sind wir … Sind wir auf Shondyke?«
    Ares 17 drehte sich schwankend um und betrachtete ohne Begehren Artemis’ nackten Mädchenkörper. Die junge Frau hatte ihre Kapsel ebenfalls verlassen und hielt sich den Kopf.
    »Ich weiß es nicht«, erklärte Ares. »Die Ortungsanlagen der STEELFIST sind merkwürdigerweise desaktiviert. Ich würde es nicht wagen, schon jetzt mit PSI-Sinnen außerhalb des Schiffes zu operieren. Wir dürfen die Grauen nicht unterschätzen.«
    Das Mädchen mit den farblosen Augen, die im bizarren Gegensatz zu der Wärme standen, mit der es sprach, richtete sich nun ganz auf und näherte sich mit unsicheren Schritten Plutos’ Kapsel.
    »Was ist mit dir?« fragte es. »Bist du krank?«
    Der fette Mann, der lang ausgestreckt in der Kapsel lag, verzog das Gesicht. »Nein, mir ging es noch nie besser.« Rote Flecken glühten auf seinen feisten Wangen, und während er sich aufrecht hinsetzte, gab er keuchende Geräusche von sich.
    Ares 17 schnitt eine Grimasse. Warum, fragte er sich mit wachsendem Zorn, hatte man ausgerechnet Plutos 23 diesem. Unternehmen zugeteilt? Er haßte den Fetten aus tiefster Seele.
    »Wir müssen in die Zentrale«, erklärte der Treiber mürrisch. »Die

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