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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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erreicht.
    Shondyke in der Feuerschale …
    Die Queen schüttelte den Kopf, als die alte Neugierde sie wieder zu übermannen drohte. Keinem Gardenschiff war es erlaubt, nach der Ankunft die Umgebung über die Ortungsanlagen zu beobachten. Niemand durfte Shondyke sehen. Sie mußten warten, bis ein Lotse an der STEELFIST anlegte und sie in den Orbit dirigierte. Dann würden die Landefähren sie in die unterirdischen Anlagen von Arda-City bringen, und niemals erhielten sie Gelegenheit, die Oberfläche des Planeten zu sehen.
    Nur dieser eine Begriff war jedem Grauen vertraut: Shondyke in der Feuerschale.
    Die Queen Alian bemerkte, daß der Schatten bereits die Funkstation angewiesen hatte, die vorprogrammierte Kodefolge zu senden. Ihnen blieb jetzt nur noch das Warten.
    Wieder dachte sie an die drei Treiber in der Tiefschlafkammer der STEELFIST. Es stimmte sie froh, daß man diese drei Monstren bald abholen würde. Zum wiederholten Male fragte sie sich, warum das Konzil den Garden nicht mehr von den neu entwickelten PSI-Schirmen zur Verfügung stellte.
    »Machen Sie sich keine Gedanken über die Gefangenen«, riet der Schatten. »Das Anti-PSI und der Tiefschlaf werden sie an der Entfaltung ihrer mentalen Kräfte hindern.«
    Alian gab sich reserviert. »Ich habe nichts Derartiges befürchtet.«
    »Natürlich nicht«, nickte der Schatten. Noch immer verbarg der Nebel der Multisensorischen Maske das Gesicht. Das Sehband leuchtete rot wie zuvor.
    Die Queen Alian schwieg und hing ihren Gedanken nach.
    In diesem Moment regten sich tief unten im Leib der STEELFIST fremde, boshafte Gedanken. Aber niemand bemerkte es, nicht einmal die empfindlichen Rezeptoren des Sicherheitscomputers.
    Warum bin ich so unruhig? fragte sich die Queen. Sie strich über ihr schlohweißes Haar und bemühte sich, den Schatten neben ihr zu ignorieren.
    Die Gedanken wurden konzentrierter.
    Unvermittelt beugte sich der Schatten nach vorn. Das Sehband schien heller zu werden und sich auf einige Skalen zu fokussieren.
    Ein Name tauchte auf: Ares 17 …
    Ein Gedanke tauchte auf: Ich bin Ares 17 … Aber wo sind Plutos 23 und Artemis II?
    »Queen Alian!« rief der Schatten plötzlich. Zum erstenmal war die Stimme der schwarzgekleideten Frau von Emotionen begleitet. Verwirrung schwang mit. »Etwas geht in der Tiefschlafkammer vor!«
    Weitere Gedanken bildeten sich.
    Ich bin Plutos 23. Ich bin Artemis 11.
    Wir haben es geschafft!
    Die Queen Alian reagierte mit der ihr eigenen Schnelligkeit. Mit einigen Tastendrücken wies sie den Bordcomputer an, die Sicherheitseinrichtungen der Tiefschlafkammer durchzuchecken und eine optische Übertragung auf ihren Bildschirm zu legen. Langsam wurde einer der Monitoren heller.
    Und gleichzeitig verbanden sich die Gedankenströme der Treiber: Die Selbstmord-Blockade … Wir müssen augenblicklich handeln und die Befehle des Lordoberst ausführen.
    Als sich das Bild auf dem Monitor stabilisiert hatte, stieß die Queen Alian einen leisen, hellen Schrei aus.
    »Die Treiber!«
     
    *
     
    Das Erwachen war von Schmerzen und wirbelnden Erinnerungen begleitet.
    Ares 17 wimmerte leise.
    Die PHOENIX in der Leere des Usher-Kubus – und weit entfernt das funkelnde Band von Mothers Little Children, der einsame Meteorschwarm, in dessen Schutz sie sich noch vor wenigen Sekunden befunden hatten … Und das Irrlichtern der nuklearen Sprengköpfe, die die Schiff-Schiff-Raketen des Gardenschiffes der PHOENIX entgegenschleuderten.
    Schmerz und Zorn und Angst vermischten sich.
    Ares 17 setzte seine PSI-Kräfte ein. Knirschen erklang. Irgend etwas detonierte, und als der schmalbrüstige, nackte Mann die Augen öffnete, sah er, daß die gläserne Deckplatte der Schlafkapsel aus ihren Verankerungen gerissen und an der Wand in tausend Teile zersplittert war.
    Eine Sirene kreischte auf. Der helle Laut biß in Ares’ Schädel.
    Er wimmerte wieder. Feuer pulsierte in seinen Adern, als die unter dem Herzen implantierte Kapsel sich weiter auflöste und die Medikamente in den Blutstrom abgab – die Medikamente, die gewalttätig seine Körperfunktionen aktivierten und den Tiefschlaf beendeten.
    Ares’ Puls donnerte.
    Durch das eigene Wimmern vernahm er Plutos’ Keuchen und die feine Mädchenstimme von Artemis, die sinnlose Wortfetzen von sich gab.
    Und über allem lag das Kreischen der Sirenen.
    Panik erfaßte Ares 17. Sie mußten sich beeilen, oder die Grauen würden ihre kurzfristige Schwäche ausnutzen und den Plan zunichte machen.
    Er rang den

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