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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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dabei.
    Llewellyn!
    Also hatte sich der Riemenmann von den Nachwirkungen des psionischen Überfalls inzwischen erholt.
    Schließlich, nach bangen Sekunden oder Minuten, brach das Wispern ab. David öffnete die Augen.
    Über ihm schwebte Mandorlas weißes, starres Gesicht.
    »Wir haben es geschafft«, sagte sie. Es klang erleichtert.
    Der Terranaut wandte den Kopf und erblickte auch Cloud und Llewellyn. Über ihren Köpfen reckten sich die Ruinen der leeren Nichtmenschen-Stadt der Vulkanglut der Feuerschale entgegen.
    Gemächlich trieb ein Kristallteppich durch die kühle Luft.
    Er atmete tief ein. »Es wird nicht wieder geschehen«, erklärte er heiser. »Ich bin jetzt vorbereitet.«
    Llewellyn sah ihn durch die Sehschlitze hindurch nachdenklich an. »Ich frage mich nur, wie es den Grauen ergeht«, bemerkte er. »Wenn die Auswirkungen in Tausenden Kilometern Entfernung noch so drastisch sind, dann muß am Äquator das reinste Chaos herrschen. Und ich frage mich, wie wir unter den Augen dieser Supertreiber Baby entführen sollen – falls wir den Ableger jemals finden.«
    David sagte nichts.
    Ihn beschäftigte eine andere Frage.
    Welche Interessen verfolgten die Fremden? Wem dienten sie? Wer hatte sie beauftragt?
    Er spürte Mandorlas Blicke auf sich ruhen. Valdecs ehemalige Queen nickte stumm, und er wußte mit einemmal, wer hinter den Supertreibern stand. Es gab keine andere Möglichkeit.
    Sie mußten im Auftrag von Lordoberst Max von Valdec handeln.
     
    *
     
    Kaum hatte sich der etwas mehr als handlange Borstenzapfenkiefer-Trieb vollständig von dem Leichnam des Treibers Astos-Jonsson gelöst, begann der Tote zu zerfallen.
    Der Auflösungsprozeß nahm nur Sekunden in Anspruch, dann lag nur noch ein dünner Staubschleier auf der Tischfläche.
    Abashe doNhor hielt den Ableger in der linken, den Laser in der rechten Hand. Leichtfüßig huschte sie durch die Korridore. Mittlerweile waren die Sirenen verstummt. Nur von fern und hin und wieder wimmerten noch ihre aufgeregten Töne.
    Der Yggdrasil-Ableger leitete sie.
    Das Bewußtsein der seltsamen Pflanze mußte sich auf irgendeine Weise mit den Gedankeninhalten des sterbenden Treibers vermischt haben.
    Obwohl körperlich nicht mehr vorhanden, lebte ein Teil von Astos in Yggdrasils Ableger weiter.
    Abashe wußte nicht, wie der Treiber zu dem Samen gekommen war und weshalb sich sein Leichnam erst jetzt aufgelöst hatte. Aber die bizarre Symbiose zwischen den beiden unterschiedlichen Organismen hatte es dem Ableger ermöglicht, bereits im Frühstadium seiner Entwicklung ein Bewußtsein zu entfalten.
    Auf eine unbegreifliche Weise war es ihrem seltsamen Findling gelungen, über die Erinnerungen der in Arda-City lebenden Grauen den Bauplan der unterirdischen Stadt zu entschlüsseln.
    Der Pflanzensproß leitete sie.
    Seine Worte waren lautlos, aber eindringlicher als Schreie.
    Inzwischen hatte Abashe den unmittelbaren Bereich des Wissenschaftlichen Traktes hinter sich gelassen.
    Sie dachte an Orger Moon und an das, was ihn in den Bann geschlagen hatte.
    Vermutlich, sagte sie sich nüchtern, würde der Humo nach seinem Erwachen mit seinem Amoklauf fortfahren.
    Ein Grund mehr, schleunigst diesen Ort zu verlassen.
    In einigen Korridoren waren die Leuchtplatten ausgefallen, und nicht selten grinste ihr aus der Finsternis das bleiche Gesicht eines toten Graugardisten oder einer Queen entgegen.
    Geschwärzte Stellen an den Wänden und blasig zerlaufene Plastikverkleidung deuteten auf heftige Kämpfe hin, die sich die Amokläufer geliefert hatten.
    Haß, sagte der Borstenkieferzapfen in ihren Gedanken. Eine psionische Welle aus Haß hat Arda-City überflutet.
    Die Adeptin nickte und eilte schweigend weiter. Ihre Schritte waren das einzige Geräusch in diesem gruftähnlichen Schweigen, das in den Korridoren herrschte.
    Ein PSI-Angriff, dachte Abashe, war tatsächlich die einzige Erklärung für die beängstigenden Vorfälle. Terranauten? War ein Kommandotrupp der Terranauten auf Shondyke gelandet?
    Sie hatte mehrfach von dieser Bewegung gehört, die seit dem Ende der Treiber-Raumfahrt im Jahre 2500 einen offenen Kampf gegen das Konzil und die Grauen Garden führte.
    Doch besaßen sie wirklich solche Macht?
    Fruchtlose Überlegungen!
    Genau! bestätigte das halb menschliche, halb pflanzliche Bewußtsein des Ablegers. Kümmere dich zunächst um dein – unser – Unternehmen. Und habe Geduld, denn alle Fragen werden eine Antwort finden.
    Abashe runzelte bei der seltsamen Bemerkung

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