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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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David?«
    Ihr Atem war heiß und schnell. Er brannte auf seiner Haut, und dennoch genoß er das Gefühl ihrer körperlichen Nähe.
    Der Treiber wollte antworten, doch alles, was er hervorbrachte, waren unartikulierte Laute.
    »Strenge dich nicht an«, flüsterte Mandorla eindringlich. »Ich weiß jetzt, daß du mich verstehst.«
    Eine Hand glitt über seine Stirn. Kühl, angenehm, zart.
    Ich wußte nicht, durchfuhr es terGorden, daß sie so weiche Hände hat. Es ist schön, hier bei ihr zu liegen.
    »Hör mir genau zu, David, denn es geht um dein Leben.«
    Mandorla, so erkannte David trotz der Betäubung, die ihn immer wieder in die dunklen Abgründe der Bewußtlosigkeit zurückzerren wollte, Mandorla mußte sich dicht über ihn gebeugt haben. Jetzt verspürte er auch den milden Druck ihres Busens gegen seine Brust.
    Offenbar gewann er allmählich die Kontrolle über seine Körperfunktionen zurück.
    »Es war ein PSI-Angriff, David«, fuhr die desertierte Graue drängend fort. »Kein gezielter, aber von einer unglaublichen Stärke. Du und Llewellyn wurdet von den Ausläufern überrascht. Ihr begannt zu toben und setztet unkontrolliert eure psionischen Fähigkeiten ein. Scanner und ich mußten euch mit einem Stunner betäuben.
    Llewellyn geht es ein wenig besser. Nach dem ersten Zusammenbruch gelang es ihm, die fremden Einflüsse abzublocken. Er befindet sich jetzt in Trance und hat uns zu verstehen gegeben, daß er früher oder später einen Gedankenschirm errichtet haben wird, so daß uns der Angriff nicht mehr gefährlich werden kann.«
    Die Frau verstummte, und der Druck ihrer Brüste wurde fester.
    David hatte mit einemmal den Wunsch, seine Arme um sie zu legen.
    »Bei dir, David, war die Lage anders. Es muß dich in einem ungeschützten Moment erwischt haben. Llewellyn befürchtete schon, du wärst richtig ausgebrannt.
    Nachdem wir dich gelähmt hatten, injizierte Scanner dir ein PSI-Null. Die Wirkung der Droge wird in wenigen Minuten nachlassen. Dann kehren deine psionischen Fähigkeiten wieder zurück – gleichzeitig mußt du dich aber darauf vorbereiten, daß du wieder für den mentalen Angriff empfänglich bist.
    David! Du mußt dich konzentrieren.
    Du mußt eine Barriere errichten, um den fremden Einfluß abzuwehren. Hast du mich verstanden? Hast du alles verstanden?«
    Der Treiber krächzte ein halb unverständliches »Ja«.
    Diese Supertreiber, dachte er schläfrig. Hätten Sie uns direkt angegriffen, wir wären jetzt alle tot. Vermutlich richtet sich ihre Attacke gegen die unterirdische Stadt der Grauen am Äquator. Und wir wissen immer noch nicht, wo sich Baby aufhält …
    Er verdrängte die nutzlosen Gedanken und konzentrierte sich, wie Mandorla es ihm geraten hatte. Noch immer lastete die bleierne Betäubung auf ihm.
    PSI-Null …
    Ein chemisches Mittel, um den Faktor PSI für kurze Zeit vollständig auszuschalten. Ein gefährliches Mittel mit unkalkulierbaren Nebenwirkungen.
    Ihm mußte es tatsächlich sehr schlechtgegangen sein, daß Mandorla und Cloud dieses Risiko in Kauf genommen hatten.
    Allmählich löste sich die Benommenheit.
    Schales Wispern schlich in seine Gedanken.
    Haßerfüllte Einflüsterungen von grausigen Inhalten. Es war dämonisch, und er verspürte leise Furcht. Wieder strich. Mandorlas heißer Atem über seine Haut.
    Sie sorgt sich um mich, erkannte terGorden. Ich bin ihr also wirklich wichtig.
    Das Wispern wurde lauter und drängender, und er mußte seine ganze Aufmerksamkeit dazu verwenden, es zurückzudrängen. Mehr und mehr ließ die Wirkung von PSI-Null nach.
    Übelkeit saß würgend in seiner Kehle.
    Er fühlte, daß eine weitere Person zu ihm trat. Er konnte sie nicht sehen, doch er wußte, es war Scanner Cloud.
    »Ich helfe Ihnen, Treiber«, murmelte der Psyter.
    Seine Hand war groß und schwielig, die kräftige Hand eines großen Mannes, aber von Mandorlas Zärtlichkeit.
    Die Übelkeit verblaßte.
    Die Furcht war nur noch ein fremder Schemen.
    Zuversicht durchströmte den Treiber. Er fühlte sich warm und glücklich und geborgen, so zufrieden wie nach der ersten Nacht mit einem geliebten Mädchen.
    Das ist die Macht der Psyter, sagte eine Stimme in ihm, und es dauerte eine Weile, bevor er begriff, daß es seine eigene Stimme gewesen war.
    Das diabolische Wispern war fast verstummt.
    Unterstützt von den positiven Gefühlsströmen des Psyters machte sich David terGorden daran, das Netz seines Gedankenschirms enger zu spinnen. Ein weiteres Bewußtsein half ihm

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