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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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die Stirn und wollte fragen, was sie zu bedeuten habe, aber etwas traf sie in diesem Moment an den Beinen und brachte sie zu Fall.
    Es gab ein dumpfes Geräusch, als sie mit der Schulter gegen die Gangwand prallte, und sie schrie leise auf. Der Ableger wurde ihr aus der Hand geschmettert und rollte über den Boden, verschwand im Zwielicht.
    Der Kontakt brach ab.
    Abashe fühlte sich mit einemmal allein und schutzlos.
    Fast automatisch reagierte sie auf den Angriff, wälzte sich zur Seite und gab einen ziellosen Schuß mit dem Laser ab. Der helle Blitz verschmorte einen Teil der Decke und erhellte die Dämmerung.
    Jemand – etwas – knurrte.
    Über ihr grollte der Donner einer Explosion. Boden und Decke vibrierten. Irgendwo löste sich mit einem durchdringenden Reißen ein Teil der Wandverkleidung.
    Abashe achtete nicht darauf.
    Das Knurren hatte ihr den Standort ihres Gegners verraten, und sie feuerte wieder. Der Schuß ging ins Leere. Aus den Schatten schälte sich ein dunkelhäutiges, froschähnliches Geschöpf heraus.
    Bei der Grauen Arda! dachte die Adeptin entsetzt. Das darf nicht sein!
    Sie wußte, daß sie sich in der Nähe der Tiergehege befand, weil sie die Hauptkorridore vermieden hatte und durch Nebengänge geschlichen war. Die auf Shondyke befindlichen Tiere wurden beim Training der Adepten eingesetzt, und irgendwie mußte es dieser Bestie aus einer fremden Welt gelungen sein, ihren Käfig zu verlassen.
    Wieder ertönte das Knurren, doch es klang unsicher.
    Ein Vagan, durchfuhr es das Mädchen. Es ist ein Vagan.
    Sie erinnerte sich an das Lehrprogramm. Erinnerungsfetzen … Eine lange, elastische Zunge mit winzigen Giftdrüsen an der Spitze …
    Instinktiv rollte sie zurück.
    Von dem Platz, wo sie eben noch gelegen hatte, drang ein dumpfes, schmatzendes Klatschen. Etwas Dunkels huschte durch das Zwielicht.
    Der Vagan war zum Angriff übergegangen.
    Diese Ungeheuer waren schnell … Wo befand sich der Ableger des Urbaumes?
    Abashe doNhor wartete und horchte atemlos.
    Scharren. Das Schaben eines massigen Körpers. Es näherte sich ihr. Sie spürte, wie sich ihre feinen Nackenhärchen aufrichteten.
    Dort … Dort mußte er sein.
    Der Laser glitt wie von selbst empor, und sie preßte den Feuerknopf.
    Der Vagan quietschte auf. Es stank nach versengtem Fleisch und etwas anderem. Es erinnerte an Sumpfgas. Dem schmerzlichen Quietschen folgten hoppelnde Laute, die sich immer weiter entfernten.
    Der Vagan floh.
    Vermutlich, dachte Abashe düster, würde er sich woanders leichtere Beute suchen.
    Die Tatsache, daß bereits die Bestien ungehindert in Arda-City herumliefen, verschaffte ihr eine Ahnung von der Katastrophe, die über die unterirdische Riesenstadt hereingebrochen war. Wahrscheinlich hatten sich nur wenige Graue dem Haß entziehen können.
    Und die Große Graue?
    Die Cosmoräle mit ihren goldenen Augen? Vielleicht waren ihre Goldaugen bereits starr und blicklos …
    Nein, unmöglich, sagte sich die junge Adeptin. Der Gegner hatte nur einen Überraschungssieg errungen. Selbst mit PSI würde es jedem Angreifer schwerfallen, das gesamte Potential der Garden zu zerschlagen. Die Grauen waren schon früher mit PSI-Gegnern fertig geworden.
    Der Widerstand würde wie ein Phönix aus der Asche der Niederlage emporsteigen.
    Eine weitere Explosion, diesmal näher, rumpelte durch den Boden.
    Sie mußte hier raus! Vielleicht stürzte ein Teil des Komplexes zusammen und begrub sie unter sich.
    Der Ableger! Wo war der Ableger?
    Endlich fand sie ihn und hob ihn auf, und der plötzliche mentale Kontakt verlieh ihr die Sicherheit, die bei dem Angriff des Vagans kurzfristig durch Panik ersetzt worden war. Sie mußte auf der Hut sein. Die Bestie war sicher nicht die einzige, der die Flucht aus den Gehegen gelungen war.
    Du hast recht! übermittelte ihr das Bewußtsein des Ablegers. Du mußt dich beeilen.
    Abashe lief weiter. Dank der Hilfe des Ablegers kannte sie genau den Weg. Sie vermied die Liftschächte und benutzte die Nottreppen, um einige Etagen hinaufzusteigen.
    Immer häufiger stieß sie jetzt auf tote oder bewußtlose Gardisten und Queens, die noch so dalagen, wie sie gestorben waren; mit Fratzen statt Gesichtern und die Körper in gewalttätiger Raserei verkrümmt.
    Mehrmals hörte sie auch Stimmen, gepreßte Schreie und das Röcheln eines Verletzten.
    Finsternis, Dämmerung und blendende Helligkeit wechselten einander ab, und einmal roch sie die beißende, senfartige Ausdünstung eines Springkäfers.
    Aber sie

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