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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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war es, das menschliche Potential der Garden zu vergrößern. Schon vor dreißig Jahren, dem Beginn der genetischen Produktion, existierten Szenarios, die eine Entwicklung andeuteten, wie sie jetzt herrscht.
    Risse im Reich, Aufstände auf den Kolonien, schwere, verlustreiche Kämpfe.
    Die Clones sollten für unerschöpflichen Nachschub an Soldaten sorgen.«
    Ci Anur lächelte fein. »Allerdings kam es anders, als Chan de Nouille geplant hatte. Wir Clones denken anders über die politische Entwicklung im Reich. Wir Clones sind überzeugt, daß das Konzil von einem Mann beherrscht wird, der gegen die Interessen der Garden, des Konzils und der Menschheit handelt – und daß Chan de Nouille diesem Mann wider besseres Wissen folgt. Sie wissen, wen ich meine.
    Allein die Verwendung der Kaiserkraft-Triebwerke … Ich bin mit den Terranauten einer Meinung, daß es seit der BIBLIS-Katastrophe und dem Ende der breiten Nutzung der Atomenergie keine gefährlichere Technologie gegeben hat.
    Unsere Computeranalysen sind klar genug. Auch die Große Graue kennt sie, dennoch unterstützt sie Valdec.
    Wir Clones sind überzeugt, daß die weitere Entwicklung im Reich das Ende der Grauen Garden bedeutet. Die Garden bluten für das Konzil, ohne die Entwicklung nennenswert aufhalten zu können.
    Der Lordoberst benutzt uns als Kanonenfutter.
    Die Kolonisten hassen uns.
    Schon vor dem Jahr 2500 waren die Garden nicht beliebt, unterdrückten die Kolonien, gewiß. Schon damals zeichnete sich ab, daß die Erde ihre Kolonien auf die Dauer nicht mehr würde beherrschen können. Das Reich ist einfach zu groß geworden. Die Alternativen waren, mit dem Reich unterzugehen oder isoliert zu überleben. Irgendwann werden die Kolonien Raumschiffe bekommen, und dann beginnt der große Krieg. Aber damals waren unsere Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen, waren wir noch zu schwach, um offen etwas gegen Chan de Nouille zu unternehmen.«
    »Und das hat sich jetzt geändert?« fragte David, noch immer von Mißtrauen erfüllt, das er jedem Grauen entgegenbrachte.
    »Ja«, nickte Ci Anur. »Auf Shondyke sitzen an allen wichtigen Positionen Clone-Queens, unsere Schwestern, die wie wir denken, weil sie die Zeichen erkennen und einen freieren Willen haben als die normalen Grauen.
    Shondyke wird sich vom Reich und von den Garden hinter der Feuerschale trennen. Unsere Szenarios beweisen, daß dies der einzige Weg ist, dem drohenden, allumfassenden Untergang zu entgehen.«
    »Und wer nicht damit einverstanden ist?«
    Ci Anur sah David terGorden an. »Der kann ins Reich zurückkehren. Wir zwingen niemanden. Wir wollen anders leben als bisher, aber wir pressen niemanden dazu, unsere Lebensweise gegen seinen Willen nachzuvollziehen.«
    Der Treiber dachte nach. »Was ist mit dem Ableger? Mit Baby? Warum wollte Chan de Nouille die ehemalige Adeptin doNhor dazu veranlassen …?«
    »Wegen des Steuerbaumes«, unterbrach die Graue. »Das System der Weltraumstraßen, das Shondyke mit den Standorten der RZS im Reich verbindet, wird durch den Steuerbaum oder -zapfen kontrolliert. Seine Funktion läßt nach. Fehler schleichen sich ein. Transporte gehen verloren oder tauchen an Orten auf, für die sie nicht bestimmt sind.
    Der Steuerzapfen ist ein Baum im Orbit, unter dem Transmissionsfeld … Ein versteinerter, gigantischer Baum. Als die Garden vor Jahrhunderten Shondyke entdeckten, schwebte er bereits in der Umlaufbahn. Wir wissen zwar, daß er früher am Südpol des Planetenwuchs, doch vor Jahrhunderttausenden muß ihn jemand – etwas – in den Raum geschafft haben. Vermutlich begann er von da an zu versteinern.«
    Cloud mischte sich in das Gespräch. »Die Kontrolle des Steuerzapfens wird durch Elektroschocks ermöglicht, nicht wahr?«
    Ci Anur bestätigte. »Es gibt keine andere Möglichkeit. Wir haben viele Verfahren versucht, sogar mit grauen Treibern operiert, aber …« Sie zuckte die Achseln.
    Der Psyter verschränkte die Arme. Ei wirkte nachdenklich, erkannte David, der ebenfalls an die Berichte über Onyx dachte, wo die Garden mit einem anderen Transmitterbaum operiert hatten.
    »Unser Plan«, fuhr Ci Anur fort, »sieht vor, die Weltraumstraßen nach Shondyke zu blockieren, nachdem die letzten reichstreuen Grauen die Feuerschale verlassen haben. Und dann …«
    Sie brach ab und schien zum erstenmal unsicher zu sein. »Wir haben«, sprach sie dann leiser weiter, »einen Traum, eine Hoffnung … Für uns waren die Garden – von ihren militär- und

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