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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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handelte.
    Wenige Meter vor der Treiberin barst der Korridor auseinander. Durch die Staubnebel blitzte grelles Licht, wie die Entladungen bei einem Gewitter. Die Laserblitze fuhren aus den unbeschädigten Wandteilen, der Decke, dem Boden. Im Zentrum der Blitze stand die Treiberin.
    Sie war zu überrascht, und die automatischen Waffen waren zu schnell, als daß sie noch eine Chance zur Gegenwehr gehabt hätte.
    Die Treiberin brach zusammen.
    Die Laser erloschen.
    Stille trat ein.
    Mit müden Bewegungen drehte sich Mi Lai herum, ihren Leuten zu. Der Schock traf sie unvorbereitet.
    Nur noch sieben goldene Augenpaare blickten ihr entgegen, und im Hintergrund lagen tot und stumm die gefallenen Queens. Sie hatten schreckliche Verluste erlitten.
    Aber der Feind war tot.
    »Zu welchem Preis?« murmelte Mi Lai im Selbstgespräch.
    »Cosmoral!«
    Mi Lai sah auf. Die Queen Lyrna hatte den Instrumentenkoffer an sich genommen und kontrollierte die Anzeigen.
    »PSI-Tastung, Cosmoral«, sagte sie mit gepreßter Stimme. »Bei Zwölf-Blau-drei.«
    Der Gleiterhangar im Außenbereich des Sternzackens! Ein weiterer Feind, und mit der Queen Zan und ihren Leuten verfügte sie nur noch über zwölf Queens und einen Sarym-Generator …
    Doch ihr blieb keine Wahl.
    Wenn der Treiber in die unterirdische Stadt eindrang, war alles verloren. Sie mußten ihn hier im Oberflächengebäude stellen. Auch wenn es ihren Tod bedeutete …
    Resigniert sagte Mi Lai: »Brechen wir auf. Nach Zwölf-Blau-drei.«
     
    *
     
    Der Raum war licht und hell. Er schien keine Decke zu besitzen, und durch die perspektivische Verzerrung eines Dämmervorhangs liefen die Wände in der Ferne zusammen.
    David terGorden fuhr zurück, als scheinbar aus dem Nichts eine Sitzgruppe vor ihnen erschien.
    Die Grauen mußten eine Reihe raffinierter Einrichtungen in diesen Raum eingebaut haben. Er war überzeugt, daß ihnen Holoprojektoren ein Trugbild vorgaukelten, doch er konnte es der goldäugigen Frauen nicht verdenken, daß sie sich nur ungern von den Terranauten in die Karten blicken lassen wollte.
    Dies hier war das Allerheiligste von Shondyke.
    Die Gen-Kammer und daran anschließend die umfangreichen Datenbanken, deren Informationen vermutlich mehrere Jahrhunderte in die Vergangenheit reichten. Ungeheures Wissen mußte hier schlummern, und David ertappte sich dabei, wie er sich einen Weg zu überlegen versuchte, an diese Informationen zu gelangen.
    »Bitte, setzen Sie sich«, sagte Ci Anur leise.
    Die Queens, die sie begleitet hätten, waren wie Morgennebel im Licht der aufgehenden Sonne verschwunden.
    Schweigend kamen Cloud, Llewellyn, David, Mandorla und Abashe doNhor der Aufforderung nach. Erst dann nahm auch Ci Anur Platz.
    »Ich werde Ihnen jetzt einige Dinge sagen«, formulierte die Graue sorgfältig, »die außerhalb der Garden bisher nicht bekannt waren. Selbst das Konzil ist nicht darüber informiert – und auch Chan de Nouille weiß nicht alles.«
    Unwillkürlich beugte sich David nach vom.
    »Wie ich schon erwähnte, bin ich ein geclonter Mensch – so wie meine Schwestern im Rat der Cosmoralität und wie weitere zweitausend Queens auf Shondyke. Unsere Gen-Forschungen sind weit gediehen, und unsere Experten sind in der Lage, eine Zelle so zu impfen und zu präparieren, daß aus ihr auf künstlichem Wege ein neuer Mensch gezüchtet werden kann. Solche Züchtungen sind allerdings offiziell vom Konzil verboten.
    Weiterhin ist es möglich, die DNS-Struktur eines Gens so zu behandeln, daß gewisse … Eigenschaften entstehen. Bei Tierversuchen ist es zum Beispiel gelungen, aus den irdischen Spezies der Ratten eine Rasse heranzuzüchten, die wesentlich größer, aggressiver und intelligenter ist als bisher.
    Stichwort Bio-Krieg …«
    Ci Anur sah beschwörend in die Runde.
    »Unsere DNS-Ingenieure können aus menschlichen Genen Geschöpfe entstehen lassen, die sich sowohl körperlich als auch geistig von dem bekannten Homo sapiens unterscheiden. Allerdings sind derartige Experimente sehr gefährlich, und die wissenschaftliche Forschung steht erst am Beginn all ihrer Möglichkeiten.
    Was bislang gelungen ist, steht vor Ihnen.
    Ein geclonter Mensch, ein denkendes Geschöpf aus der Retorte, ein Wesen, das sogar beliebig reproduzierbar wäre, ständen dem nicht die Ethikgesetze der Garden entgegen.
    Ich bin ein Clone, Terranauten, und meine Erbanlagen wurden so beeinflußt, daß ich PSI-taub und ohne Gehirnoperation eine vollwertige Graue bin.
    Ziel all dieser Forschungen

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