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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Raum-Zeit-Stroboskope lenkte und die Verbindung mit dem Reich aufrechterhielt …
    Dort mußte er ansetzen, nicht hier unten auf Shondyke, wo sie sich nur in sinnlosen Auseinandersetzungen verschlissen.
    Der dünne Mann befeuchtete seine Lippen.
    Vorsichtig tastete er mit seinen PSI-Sinnen durch die Räume und Korridore des Sternzackens.
    Das Gebäude war fast leer.
    An mehreren Orten wisperten noch die Gedanken einiger Grauer, aber entweder waren sie verletzt und vergessen worden, oder sie zogen sich hastig zurück in die unterirdischen Bereiche der Station.
    Plutos’ Gedankenimpulse waren im Verlauf der letzten Minuten kräftiger geworden, und in Kürze würde er vollständig erwachen – rechtzeitig genug, um den Kampf gegen jene seltsamen Gardisten aufzunehmen, deren Bewußtseinsinhalte Ares nur schemenhaft ausmachen konnte.
    Also doch ein neuer, ein PSI-tauber Gardisten-Typ. Soweit es PSI-Taubheit geben konnte. Nur ein totes Gehirn war wirklich taub. Solange es lebte, hing die Qualität seiner Abschirmung von der Stärke der Angreifer ab. Für uns reichen diese neuen Grauen jedenfalls, resignierte Ares.
    Warum hatte man sie auf Sarym nicht darüber informiert? Oder wußte auch das Konzil nichts von dieser Entwicklung?
    Plötzlich schrak der Kahlköpfige auf.
    Was war das?
    Bei den Schwarzen Löchern, täuschte er sich, oder hatte er soeben wirklich die Aura eines weiteren, fremden PSI-Bewußtseins aufgefangen?
    Vorsichtig öffnete er seinen Geist ein wenig, lauschte in den telepathischen Äther, in dem Plutos’ ungeordnete Gedanken wie ein Bienenschwarm summten. Erneut empfing er ein Echo, dann ein zweites, und beide schienen sich seinem Standort zu nähern.
    Treiber?
    Hier auf Shondyke?
    Doch nach der Stärke der Echos mußten es ungewöhnlich begabte Treiber sein, und außer den Supertreibern auf Sarym gab es nur zwei Menschen in der Milchstraße, die über ein derart hohes Potential verfügten.
    Der eine war Llewellyn 709, der Rebell der ersten Stunde, unglückseliges Opfer der frühen PSI-Versuche in den Laboratorien des Konzils.
    Und der andere war der junge terGorden, einer der Terranautenführer und von Valdec proklamierter Feind der Menschheit.
    Terranauten auf Shondyke …
    Ares hatte keine Zweifel mehr. Er fragte sich nicht, wie es den Terranauten gelungen war, in die Feuerschale einzudringen, oder ob sie gar mit den Grauen zusammenarbeiteten. Er wußte, daß seine Mission von dieser Sekunde an gefährdet war und er sich beeilen mußte, sollten alle bisherigen Anstrengungen nicht vergebens gewesen sein …
    Ares!
    Plutos’ mentaler Ruf sickerte geisterhaft hohl durch die engen Maschen seines Gedankenschildes. Der dünne Mann verstärkte seine Abschirmung, lauschte nur atemlos, bis schließlich eintrat, was er gehofft hatte.
    Die mentalen Echos der beiden Terranauten wurden deutlicher. Ein Zeichen, daß sie Plutos’ Ruf empfangen und seinen Aufenthaltsort entdeckt hatten.
    Ares 17 richtete sich auf und eilte mit langen Sätzen durch den Lagerraum, dorthin, wo er bei seiner ersten Inspektion die Nottreppe entdeckt hatte. Sie würde ihn direkt hinauf aufs Dach bringen, wo noch eine Handvoll Graue die Gleiter und Raumfähren bewachte und mit stoischer Ruhe den Feind erwartete.
    Der Supertreiber hatte die Treppe erreicht.
     
    *
     
    »Kontakt«, sagte Llewellyn heiser.
    Weiche Druckpolster hielten ihn wie auch David terGorden umklammert. Die Kabine des Expreßliftes war hell, und das klinische Weiß der Wände schmerzte in den Augen.
    David nickte.
    »Er rief nach seinem Begleiter, aber der meldet sich nicht … Was sagst du zu dem Potential?«
    Der Riemenmann lauschte auf das feine Summen, mit dem die Kabine durch den vertikalen Vakuumschacht raste, die Tiefen von Arda-City hinter sich ließ und sich schnell den obersten Etagen des Sternzackens näherte.
    »Ganz hübsch«, erwiderte der Riemenmann. »Aber wir sind schon mit anderen Brocken fertig geworden.«
    »Dein Optimismus in allen Ehren«, lächelte David.
    Das Summen wurde lauter. Der Expreßlift beschleunigte noch immer und verschaffte dem Treiber eine Vorstellung, wie tief die Gen-Kammer unter der Planetenoberfläche liegen mußte. Vermutlich würden selbst Atomexplosionen diese Bereiche nicht gefährden können.
    David sah wieder das entspannte Gesicht Ci Anurs vor sich. Ein Matriarchat? Eine Frauengesellschaft in einem Sinne, der konsequenter nicht vorstellbar war? Es hatte in der Vergangenheit ähnliche Bestrebungen gegeben, doch alle waren

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