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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Kashmir-System unterhielt, Kontakte zu dem Bund der Freien Welten hatte, zu Aqua, wo sie David terGorden in ihrer Vision gesehen hatte. Was machte ein solcher Mann ausgerechnet auf einer Welt wie Susmandor?
    Masurin und Eschrit ließen den Ringo noch tiefer sinken. Das Dröhnen der Triebwerke ließ nach, aber in dem Heulen des Sturms hätte es ohnehin niemand in der Stadt wahrnehmen können. Sie hatten Glück, endlich einmal. Der Sturm war zu ihrem Helfer geworden, zu einer schützenden Hülle, die sie vor neugierigen Blicken verbarg. Vor elektronischer Ortung allerdings konnte er nicht schützen, aber warum sollte auch jemand den Empfänger einer solchen Ortungsanlage ausgerechnet in ihre Richtung ausrichten? Dies war eine Rohstoffwelt, auf der sich nichts außer einer Kaiser-Niederlassung befand.
    »Da ist der Fluß, Narda!«
    Sie nickte. Ja, der Fluß, und dort, im Osten, war das Gebirge. Mishna Karhan hatte sich nicht geirrt. Er hatte gewußt, was er sagte!.
    »Schneller, Mashram«, drängte sie. »Wir dürfen keine Zeit verlieren.« Greeny durfte nicht sterben, nicht nur, weil sie die einzige war, die sie noch von Zoe und der Zeit des Widerstandes kannte. Nur sie war jetzt noch in der Lage, die SONNENWIND zu steuern. Wenn sie starb, dann bedeutete ihr Tod auch das Ende der anderen Treiber. Daß sie hier auf Susmandor an eine Mistel gelangen konnten, glaubte niemand von ihnen.
    Der Boden raste nur wenige Meter unter ihnen hinweg. Es war eine gespenstische Szene, zumal nur mit den Ortern das Areal vor ihnen erkannt werden konnte. Die Bildschirme zeigten nur eine braungelbe Wand, die direkt vor ihnen in die Höhe zu ragen schien.
    Die Stadt lag jetzt etwa ein Dutzend Kilometer hinter ihnen. Der Boden stieg wellenförmig an; sie befanden sich bereits über den ersten Ausläufern des Gebirges.
    »Energieortung, ein einzelnes Gebäude.«
    »Das ist es!« rief Narda. Masurin drosselte die Geschwindigkeit weiter. Sein Blick pendelte zwischen den Anzeigen und den Angaben der Orter hin und her. Ein Windstoß, und der Nebel lichtete sich, so daß sie für einen Augenblick das niedrige Gebäude, aus Fertigteilen errichtet, mit bloßem Auge sehen konnten. War es das? War das ihr Ziel?
    Masurin und Eschrit landeten den Ringo ein gutes Dutzend Meter von dem Eingang des Gebäudes entfernt. Leise singend liefen die Triebwerke aus. Narda löste die Gurte und sprang auf die Beine, die anderen folgten ihrem Beispiel.
    Der Sturm traf sie mit elementarer Wucht, als sie das äußere Schleusenschott öffnete. Mit einer imaginären Hand griff er ins Innere der Kammer, zerrte an den Menschen, die unwillkürlich Halt suchten.
    »Eine nette Brise«, brachte Dougster ironisch hervor, dann sprangen sie hinunter in den Sand und kämpften sich geduckt auf den Eingang des Gebäudes zu. Die Waffen in ihren Gürtelhalftern gaben ihnen nur wenig Sicherheit, ihnen kam mehr symbolische Bedeutung zu.
    Der Eingang war nicht verriegelt, und schnell traten sie ins Innere des Hauses. Stille umfing sie, diffuses Licht. Sie atmeten schwer und waren froh, dem Zerren des Sturms entkommen zu sein.
    »Guten Tag«, sagte eine dunkle Stimme. »Keine verdächtige Bewegung, wenn ich bitten darf. Sonst fallen Sie meiner Nervosität zum Opfer …«
     
    *
     
    Dehmam Garhas blickte gelangweilt aus den transparenten Flächen aus gehärtetem Protop. Draußen heulte der Sturm, trieb den Sand gegen die Fenster. Es knirschte leise, und der untersetzte Mann zuckte mit den Achseln. Was für eine Welt!
    Er drehte sich in seinem Sessel um und blickte ohne großes Interesse auf die Kontrollen der Instrumente. Ein leiser Fluch kam von seinen Lippen. Rasch sah er auf den Chronographen.
    »Noch fünf Stunden«, sagte er leise und seufzte. Die Überwachungsdienste waren ihm ein Greuel. Es handelte sich dabei ohnehin nur um ein Zugeständnis an die Dienstanweisung. Niemand auf Susmandor zweifelte daran, daß dieser Dienst der mit Abstand unwichtigste und überflüssigste war. Dennoch mußte er ausgeführt werden. Garhas seufzte wieder. Wenigstens hatte er ein Dach über dem Kopf. Seine Kollegen, die diensthabende Schicht, waren jetzt draußen bei den Schürfstellen, saßen in den Kontrollsesseln der gigantischen Automatiken, die sich halb in den Boden gruben, um an die Rohstoffe heranzukommen. Bei einem Sturm wie diesem war das eine Tätigkeit, die nicht unbedingt ungefährlich war. Aber die Arbeit durfte nicht unterbrochen werden. Zeit war Geld.
    Er beugte sich vor und

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