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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Schiffes gelangt waren.
    »Glaubst du, daß wir seinen Angaben trauen können?« fragte Cler Masurin leise, als sie durch die unzähligen Risse in der Außenhülle des Wracks bereits wieder den dunklen Schemen der SONNENWIND sehen konnten.
    »Die Koordinaten?« gab Narda zurück. »Es bleibt uns kaum etwas anderes übrig.«
    Wir müssen nach Susmandor, dachte die Telepathin.
    Greeny, hast du die Kraft? Kannst du uns noch einmal helfen?
     
    *
     
    Oh, Narda, deine Odyssee schien kein Ende zu nehmen, und es war eine Zeit des Schreckens. Das Schicksal selbst schien zu deinem Gegner geworden zu sein, und du hattest nur deinen Willen.
    Du sähest den Tod in mannigfacher Gestalt, und dennoch dachtest du nicht an ein Aufgeben. Resignation war dir fremd, und du warst der Pol, der auch deinen Freunden Kraft gab.
    Susmandor – eine neue Chance?
    Susmandor – würde diese Welt Licht an das Dunkel, das deinen Weg einhüllte, bringen?
    Du dachtest an David, deinen David.
    Und du wußtest nicht, daß er noch an Bord war, der Verräter …
    (Aus »Legenden aus der Dunklen Zeit«, Abschnitt »Narda und David«, Neu-Sarym, 3118 A.D.)
     
    *
     
    Dania Makiri schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was mit ihr ist«, sagte sie müde, und ihr Blick wechselte zwischen Narda und Greeny, die auf der flachen Liege lag, hin und her. Längst hatten sie das grünhaarige Mädchen in den medizinischen Trakt an Bord der SONNENWIND gebracht. Ihr Gesicht war kalkweiß, und ihr Atem ging stoßweise, setzte manchmal aus. In Nardas Gesicht stand Besorgnis geschrieben. Unbewußt gab sich das PSI-Mädchen die Schuld an dem Zustand Greenys, die nur auf ihre Bitte hin versucht hatte, das Scoutschiff noch einmal durch den zweiten Weltraum zu steuern. Seitdem war Greeny in einer tiefen Trance gefangen, aus der sie selbst mit verschiedenen Medikamenten nicht befreit werden konnte. Und ihr Zustand verschlechterte sich weiter.
    »Es ist meine Schuld«, sagte Narda leise. »Ich hätte sie nicht drängen sollen.«
    Masurin trat an ihre Seite.
    »Sie hat es freiwillig getan«, entgegnete er sanft. »Und Greeny ist unsere einzige Chance. Ohne sie wären wir endgültig erledigt.«
    »Steuert sie das Schiff noch?«
    Narda zuckte nach einem kurzen Zögern mit den Achseln.
    »Das vermag niemand zu sagen. Bisher ist es zu keinen besonderen Vorfällen gekommen. Aber ob diese Tatsache ausreicht, um sagen zu können, daß soweit alles in Ordnung ist …?«
    Ein dünner Schrei löste sich von den Lippen Greenys, und die Treiber zuckten unwillkürlich zusammen. Die Kontrollen auf der Frontseite des medizinischen Überwachungsgerätes, an das Greeny angeschlossen war, flackerten unruhig.
    Plötzlich bäumte sich die Grünhaarige auf. Ihre Lippen öffneten und schlossen sich in einem raschen Rhythmus. Eine Erschütterung durchlief die SONNENWIND, und nur Sekunden später öffnete sich die Tür.
    »Wir sind wieder im Normalraum«, sagte Kar Dougster.
    Greeny schrie erneut, aber jetzt waren es Laute, die ihnen eine Gänsehaut den Rücken hinabjagten. Sie hatten nichts Menschliches an sich …
    »Ihr Kreislauf bricht zusammen«, sagte Dania Makiri mit einem Blick auf die Kontrollen und versuchte, Greeny wieder zu beruhigen. Ihr Körper bäumte sich auf.
    Greeny riß die Augen auf, und in ihnen glomm es weiß.
    Langsam richtete die Grünhaarige ihren Oberkörper auf, und Dania versuchte vergeblich, sie wieder auf die Liege zurückzudrücken. Greeny entwickelte eine Kraft, der die Treiberin nichts entgegenzusetzen hatte. Die medizinischen Sonden lösten sich von ihrer Haut, als sie die Beine von dem Polster schwang und aufzustehen versuchte.
    Ihr Körper zuckte, und dann schrie sie wieder. Es war ein Schrei, der von höchster Qual zeugte, dann brach Greeny zusammen.
    Narda schluckte.
    »Ich kann ihr nicht helfen«, sagte Dania Makiri nach einer raschen Untersuchung. Verzweiflung lag in ihrer Stimme. »Ich weiß nicht einmal, was mit ihr ist. Nur ein Spezialist könnte etwas für sie tun. Es ist, als ob sie noch immer Verbindung zu Weltraum II hat, als ob ihre Lebenskraft langsam aus ihr herausströmt …«
     
    *
     
    Das Heulen verdrängter Luftmassen drang an ihre Ohren, leise wimmernd und langsam an Intensität gewinnend. Unter ihnen wuchs Susmandor an; die Welt schien ihnen geradezu entgegenzuspringen. Der Ringo schüttelte sich. Ihre Geschwindigkeit war sehr hoch, eigentlich zu hoch.
    Greeny, dachte Narda blaß, während ihre Blicke an den Bildschirmen klebten. Was ist

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