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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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ohne Grund! Die Führungsclique dieser Welt ist ein korrupter und verbrecherischer Sumpf, der ein für allemal ausgetrocknet werden muß!«
    »Das bezweifle ich keineswegs«, gab der Riemenmann zurück. »Und es steht, glaube ich, wohl auch kaum zur Diskussion, ob Gouverneur Cluf in Amt und Würden bleibt. Was schert uns also sein Werdegang? Fragen Sie den Mann nach Dingen, die uns helfen, auf Oglallah baldmöglichst eine funktionstüchtige neue Verwaltung zu etablieren. Alles andere ist ohne Belang.«
    Deutlich war dem General-Manag anzusehen, daß ihm eine scharfe Erwiderung auf der Zunge lag. Aber er schluckte sie hinunter. Offenbar wollte er einen offenen, Konflikt mit dem Terranautenführer vermeiden.
    »Im Grunde genommen haben Sie recht, Llewellyn«, nickte er nach einer kurzen Denkpause. »Dieser Kerl ist es gar nicht wert, daß wir uns lange mit ihm herumschlagen. Eine Kreatur Max von Valdecs, sonst gar nichts. Aber natürlich muß er für seine Verbrechen gegen die Bevölkerung Oglallahs zur Rechenschaft gezogen werden.«
    Onar Cluf wurde blaß. Ein nervöses Zucken huschte über seine verfetteten Gesichtszüge.
    »Verbrechen?« wiederholte er. »Ich habe keinerlei Verbrechen begangen!«
    »Nein?« Edison Tontor nahm wieder seine altrömische Imperatorpose ein. »Mir liegen andere Informationen vor, Cluf, ganz andere Informationen!«
    »Zum Beispiel?«
    »Amtsmißbrauch zu Zwecken der persönlichen Bereicherung, Anordnung von polizeilichen Willkürmaßnahmen mit fatalen Folgen für Unschuldige, rücksichtslose Unterdrückung der selbstverständlichsten Menschenrechte … Muß ich wirklich noch weiterreden?«
    Der ehemalige Gouverneur war noch blasser geworden. Er schien einer Ohnmacht nahe zu sein. Die Angst fraß ihn langsam, aber sicher auf.
    »Das … Das stimmt doch alles nicht«, stieß er mit einem tiefen Ächzen hervor.
    »Es stimmt, Cluf! Aus Kreisen der Bevölkerung liegen zahllose Anklagen gegen Sie vor.«
    »Verleumdungen! Nichts als …«
    »Schweigen Sie!« donnerte Tontor. »Mit Ihren Lügen erreichen Sie bei mir nichts. Mein Urteil über Sie und Ihre Helfershelfer ist längst gefällt.«
    »Was … was heißt das?«
    »Sie werden einer Gehirnoperation unterzogen, die es Ihnen unmöglich macht, die Würde Ihrer Mitmenschen in Zukunft nochmals mit Füßen zu treten.«
    »Nein!« schrie Onar Cluf entsetzt. »Ich will nicht lobotomisiert werden!«
    »Sie können froh sein, daß wir so human gesinnt sind«, sagte Edison Tontor. »Eigentlich hätten Sie für Ihre Taten die Todesstrafe verdient.«
    Der schwammige Mann verging jetzt fast vor Angst. Mit seiner Selbstbeherrschung war es endgültig vorbei. Wild sah er um sich. Sein Blick blieb an Llewellyn hängen.
    »Helfen Sie mir«, sagte er flehend. »Man sagt, daß die Terranauten eine Organisation sind, die für die Gerechtigkeit kämpft. Sie können nicht zulassen …«
    »Hören Sie auf zu wimmern, Mann«, fuhr Edison Tontor dazwischen. »Sie widern mich an. Steka, Leng!«
    Die beiden tamerlanischen Armisten, die den ehemaligen Gouverneur hergebracht hatten, traten aus dem Hintergrund nach vorne.
    »Erster Vertreter?«
    Mit angeekeltem Gesichtsausdruck deutete der General-Manag auf den Oglallahner.
    »Schaffen Sie mir den Kerl aus den Augen. Ich kann ihn nicht mehr sehen!«
    »Wir hören und gehorchen!« sagte einer der beiden Armisten und legte Onar Cluf seine schwere Hand auf die Schulter.
    Asen-Ger blinzelte leicht. Das Unbehagen, das sich in ihm angestaut hatte, gewann neue Nahrung.
    Wir hören und gehorchen!
    Dies war die Standardformel der Grauen Garden, mit der die Angehörigen der Konzilstruppen ihre bedingungslose Ergebenheit zu dokumentieren pflegten. Und nun kamen diese Worte, die er schon vor langen Jahren aufrichtig hassen gelernt hatte, aus dem Munde eines Armisten des Bunds der Freien Welten. Eine solche Entwicklung gefiel ihm nicht. Sie gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Steka und Leng hatten den Ex-Gouverneur inzwischen in die Mitte genommen und wollten ihn zur Tür drängeln.
    Aber Cluf wehrte sich und entwickelte dabei Kräfte, die man seinem verweichlichten Körper gar nicht zugetraut hätte.
    »Helfen Sie mir, Terranaut!« kreischte er. »Ich will kein Gehirnamputierter werden!«
    Edison Tontor blickte den Riemenmann an. »Ich hoffe, wir sind uns einig, daß dies Sache des Bunds der Freien Welt ist, Llewellyn, oder?«
    Grundsätzlich hatte er recht. Zwischen dem Bund und den Terranauten war verbindlich vereinbart worden, daß

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