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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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»In Ordnung, gehen wir davon aus, daß Eirene tatsächlich zu den Eingeweihten gehört. Knöpfen wir sie uns also vor!«
    Er wandte sich an die beiden Armisten. »Schafft Cluf weg«, wies er sie an. »Aber geht pfleglich mit ihm um. Vielleicht brauchen wir ihn noch mal.«
    Erleichtert atmete der Ex-Gouverneur auf. Ihm war klar, daß fürs erste keine Gefahr bestand, der angekündigten Gehirnoperation unterzogen zu werden.
    »Ich rechne mit Ihrer Fairneß«, sagte er. »Wenn Sie die Flotte finden, dann haben Sie das nur meiner Aufrichtigkeit zu verdanken. Vergessen Sie das nicht.«
    Anschließend ließ er sich widerstandslos von den beiden Armisten hinausführen.
    Über die Kommunikationsanlage seiner Konsole gab Edison Tontor Anweisung, die Queen vorzuführen.
     
    *
     
    Die Queen Eirene war keine Frau, der die Männerherzen nur so zuflogen. Sie war nicht schön, aber auch nicht häßlich, eher nichtssagend. Eins aber konnte man ihr nicht absprechen: einen starken Charakter. Hatte sich Onar Cluf als kriecherischer Feigling entpuppt, der bedenkenlos die eigene Sache verriet, um sich selbst zu retten, so traf das auf sie ganz bestimmt nicht zu. Die Niederlage gegen das Invasionsschiff hatte sie nicht zerbrochen. Nach wie vor gab sie sich nach außen hin gleichmütig und selbstsicher.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, beantwortete sie Edison Tontors Frage achselzuckend.
    »Das wissen Sie verdammt genau, Queen«, blieb der General-Manag beharrlich: »Die Flotte der ausrangierten Treiberschiffe …«
    »… wurde meines Wissens im Glutoffen einer Sonne im Sektor Blau vernichtet«, führte Eirene seinen Satz zu Ende.
    »Sie lügen!« brüllte Tontor wütend.
    Damit konnte er die Queen jedoch in keiner Weise beeindrucken. Ganz ruhig stand sie vor Tontors Arbeitskonsole und blickte den Mann dahinter gelassen an.
    »Wir besitzen zuverlässige Informationen, daß sie mit einer Ihrer Centurios über die Armada gesprochen haben«, fuhr der Erste Vertreter des Bunds der Freien Welten fort. »Es hat überhaupt keinen Zweck zu leugnen, denn ihre Unterhaltung ist zufällig von unserem Informanten belauscht worden.«
    Eirene lächelte dünn. »Wer ist denn Ihr Informant? Ralaig? Von Bethel? Cluf?«
    »Und wenn es Onar Cluf wäre?«
    »Würde mich das überhaupt nicht wundern. Der Gouverneur würde alles tun, um sich aus der Affäre zu ziehen. Vage Behauptungen aufzustellen, ist für ihn eine Kleinigkeit.«
    »Es waren mehr als vage Behauptungen!«
    »Das sagen Sie, Tontor. Stellen Sie mich Cluf gegenüber. Ich wage zu bezweifeln, daß er seine Worte in meiner Gegenwart wiederholt.«
    Unwirsch wollte Edison Tontor dieses Ansinnen ablehnen. Aber Asen-Ger war anderer Meinung.
    »Eine Gegenüberstellung kann nicht schaden«, meinte der Terranautenführer. »Lassen Sie Cluf nochmals herholen.«
    »Wenn Sie sich etwas davon versprechen … Bitte sehr, ich habe nichts dagegen.«
    Wenig später stand der gestürzte Gouverneur abermals in seinem ehemaligen Arbeitszimmer.
    Die Anwesenheit der Queen ließ ihn leicht zusammenzucken. Ganz offensichtlich flößte sie ihm Angst ein. Das war nur zu natürlich. Kein Verräter trat demjenigen, den er verraten hatte, mit Unbefangenheit gegenüber.
    »Wiederholen Sie das, was Sie uns vorhin über die Flotte erzählt haben«, verlangte Asen-Ger. Dabei beobachtete er scharf das Mienenspiel der beiden Vorgeführten. Er war ein hervorragender Menschenkenner und erhoffte sich daraus kleine Fingerzeige, die auf Wahrheit oder Lüge hindeuten konnten.
    Onar Cluf mußte sich sichtlich überwinden, der Aufforderung nachzukommen. Als er es dann schließlich tat, wirkte er ausgesprochen verlegen. Aber er erweckte in Asen-Gers Augen keineswegs den Eindruck eines vorsätzlichen Verleumders.
    Im Gesicht der Queen konnte der Terranautenführer nicht das geringste lesen. Es blieb weitgehend unbewegt, beinahe teilnahmslos. Eirene zeigte, daß sie glänzend geschult worden war. Sie hatte sich vollkommen in der Gewalt.
    Und als sie dann auf einmal handelte, geschah es absolut überraschend und unerwartet.
    Mit zwei ansatzlosen Sprüngen war sie bei Onar Cluf, der gut fünf, sechs Meter von ihr entfernt gestanden hatte. Blitzschnell zuckte ihre rechte Hand nach vorne. Zwei vorgestreckte, gespreizte Finger trafen den ehemaligen Gouverneur unterhalb des Kinns.
    In jüngeren Jahren war Asen-Ger der schnellste Läufer gewesen, den es jemals auf der Erde gegeben hatte. Und er nahm es auch jetzt noch mit fast jedem auf,

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