Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt
Gefangenen sind zur Deportation freigegeben und werden auf dem schnellstmöglichen Wege zum Planeten …«, sie machte eine kurze Pause, in der sie die entsprechende Codebezeichnung heraussuchte, »CM-11241 abtransportiert. Die Deportation erfolgt sofort mit Kurierschiff XS-571. Eintragung Ende.«
Mit einem Handgriff schaltete sie das Terminal auf Bereitschaft zurück. Routine, dachte sie. Reine Routine.
Dennoch, ein gewisses Maß an Skepsis blieb zurück. Die Queen ließ sich eine Verbindung zur Raumüberwachung geben und ordnete eine Sonderpatrouille der Wachkreuzer an …
*
»Ob es geklappt hat?« Lyda Mars Stimme klang bei dieser Frage nicht nur unsicher. Tiefe Besorgnis stand in ihrem Gesicht geschrieben; sie empfand eine Furcht, die auch ihre Gefährten nicht verschonte.
»Du hast uns nicht gesagt, was für eine Art Mensch diese Cecile Aman ist«, sagte Suzanne leise, ohne die etwas klein geratene Narianerin dabei anzusehen.
»Ich habe es mir nicht so … schlimm vorgestellt.«
Prime lachte humorlos und sah sich wiederholt in ihrer Zelle um, ohne sie dabei bewußt wahrzunehmen. »Sie ist eine Queen.« Und das erklärte eine ganze Menge.
Er erhob sich, rieb die Hände aneinander und rang offensichtlich mit seinem Temperament, das nach Taten verlangte. Prime konnte eins ganz offensichtlich nicht ausstehen: herumzusitzen ohne die Möglichkeit zu Aktivität. Und dann das Warten, das Warten auf die Entscheidung, die die Graue fällen würde.
»Ich frage mich«, sagte Vangralen mehr zu sich selbst, »ob sie Verdacht geschöpft hat.«
»Dieser dreimal verdammte Hypnoblock!« Prime blieb stehen und sah die anderen finster an. »Wenn es schiefgeht, dann liegt es nur daran.«
Suzanne breitete die Arme aus und lächelte kurz. »Es ging nicht anders, das weißt du selbst. Das Risiko war zu groß.«
Diesmal öffnete sich die Tür ihrer Zelle ohne jede Ankündigung, und Vangralen schluckte rasch die Bemerkung hinunter, die schon auf seiner Zunge gelegen hatte. Es waren zwei Graue, die sie mit knappen Befehlen zum Mitkommen aufforderten.
Prime gab ein undeutliches »Na, da bin ich aber gespannt« von sich, dann folgten sie den Uniformierten stumm, aber mit ständig steigender Nervosität.
Diesmal führte sie ihr Weg genau in die entgegengesetzte Richtung. Sie passierten mehrere Gangkreuzungen, erkannten hier auch zum ersten Mal, daß das Gebäude, in dem sie sich befanden, unerhört groß war. Schon bald hatten sie jede Orientierung verloren. Sie begegneten anderen Uniformierten, meistens Grauen in niedrigen Rängen, aber nie Zivilisten. Vielleicht also kein Gefängnis, dachte Vangralen, sondern so etwas wie eine Kaserne.
»Wo bringen Sie uns eigentlich hin?« fragte Suzanne, an die Adresse ihrer Begleiter gerichtet, doch die Bewaffneten reagierten überhaupt nicht.
Hoffentlich nicht zur Exekution, dachte Vangralen, und bei diesem Gedanken rann ihm ein kalter Schauer den Rücken hinab. Suzanne warf ihm aus den Augenwinkeln einen warnenden Blick zu, und das erinnerte ihn daran, auf seine Gedankenabschirmung zu achten. Man konnte nie wissen …
Er schätzte, daß sie etwa eine halbe Stunde unterwegs sein mußten, als der Gang, auf dem sie sich befanden, plötzlich von einer breiten Tür begrenzt wurde, die nach draußen führte. Nur am Rande nahm er wahr, daß sich der Tag bereits seinem Ende entgegenneigte, dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf den niedrigen Gleiter, auf den die Uniformierten mit ihnen zusteuerten.
»Einsteigen!« lautete der knappe Befehl. Während Lyda und Suzanne in das Innere der Maschine kletterten, warf Vangralen dem Untersetzten einen fragenden Blick zu, den der mit einem angedeuteten Achselzucken beantwortete. Abwarten hieß die Devise.
Als sie alle Platz genommen hatten, legten sich sofort ein stationäres Sarym-Feld und ein Fesselfeld um sie. Die Gesichter der Grauen waren vollkommen ausdruckslos. Vangralen hätte zu gern gewußt, was in den beiden Männern vorging. Einer von ihnen startete die Triebwerke, zog dann den Hebel für manuelle Steuerung zu sich heran, und der Gleiter richtete seine »Nase« auf. Unter ihnen schien das Grau des Landefeldes zusammen mit der Kaserne in die Tiefe zu sinken. Der andere Uniformierte ließ sie nicht aus den Augen, senkte auch den Lauf seiner Waffe nicht, obwohl sie innerhalb des Fesselfeldes auf vollkommene Weise gefangen waren.
Der Flug war nur kurz, und sie erkannten auch schon sehr rasch ihr Ziel. Es war ein kleiner
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