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Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Titel: Die Terranauten 047 - Die Haßseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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niedergeschlagen. »Versuchen Sie es weiter. Sie haben noch … dreißig Stunden.«
    Dreißig Stunden, dachte er. Dreißig Stunden, um einen Virus unschädlich zu machen, der in intensiver Forschungsarbeit in einem bestausgerüsteten Labor des Kaiser-Konzerns geschaffen worden war. Aussichtslos, vollkommen aussichtslos. Wir werden zur Erde müssen, bald.
    »Noch ist es nicht vorbei, David«, sagte Narda leise. Er gab keine Antwort, berührte einen Sensor, als der Kommunikator summte.
    »Ja?«
    Rowl Hellinger sah ihm aufgeregt entgegen. »David!« Er schöpfte Atem. »David, die CYGNI hat offenbar einen Ringo ausgeschleust, der sich Rorqual nähert!«
    terGorden erstarrte, nahm am Rande zur Kenntnis, daß Asen-Ger neben ihm scharf einatmete.
    »Ich komme!«
     
    *
     
    »Nicht!« brüllte Queen Ishiya, aber der Gardist konnte sie längst nicht mehr hören. Dumpf begannen die Generatoren des Ringos auf den Verankerungspolen im Hangar zu summen, und langsam erhob sich das Kleinraumschiff in die Höhe, schwebte dem Außenschott entgegen.
    Der verdammte Kerl spielt verrückt! fuhr es ihr durch den Sinn. Nur undeutlich und verschwommen erinnerte sie sich daran, wie sie hierhergelangt waren. Die beiden detonierenden Bomben, mit denen sie sich einen Weg zur Zentrale hatten freisprengen wollen, wie lange war das her? War es überhaupt wirklich geschehen, oder hatten sie es sich nur eingebildet? Sie wußte es nicht.
    Eine Erkenntnis bildete sich in ihrem Bewußtsein. Ein Ringo startete mit einem in einer Wahnwelt gefangenen Gardisten, schickte sich an, die CYGNI zu verlassen. Das Außenschott würde sich öffnen, und das Vakuum …
    Endlich begriff sie und sah sich gehetzt um. Die beiden anderen Grauen standen mit leeren Blicken hinter ihr. Sie trugen, wie sie selbst, keine Schutzanzüge.
    Die MHD-Generatoren des startenden Ringos summten heller, und dann mischte sich noch ein anderes Geräusch in das Anlaufen der Bordsysteme: schwere Pumpen, die die Atmosphäre aus dem Hangar zu saugen begannen.
    »Wir müssen hier raus!« rief sie und spurtete los. Sie stürmten zum Innenschott. In fieberhafter Eile glitten ihre Finger über die Entriegelungssensoren, als wieder das Dunkle in ihr emporstieg, ihr den Boden unter den Füßen zu rauben schien, ihre Hände gefühllos machte.
    Nicht jetzt! brüllte sie, aber kein Laut kam von ihren Lippen. Irgendeine warnende Stimme in ihr wiederholte immer wieder, daß sich bei einem Unterdruck im Hangarbereich das Innenschott nicht mehr öffnen ließ. Und dieser Unterdruck, der eine Automatik veranlaßte, die Verriegelung des Schotts zu überwachen, würde bald erreicht sein. In wenigen Sekunden. Und dann war es vorbei. Sie würde sterben, mit aufkochendem Blut und hervorquellenden Augen.
    Sie nahm alle Kraft zusammen, die ihr noch geblieben war, hieb blind um sich. Ein Zischen ertönte, und die Wand vor ihr glitt zurück. Wie durch einen Nebel nahm sie wahr, daß sich das Innenschott geöffnet hatte und sie jetzt auf einem Korridor im Innern der CYGNI stand. Zwei graue Gestalten folgten ihr taumelnd, dann ertönte eine Sirene, und das Schott schloß sich wieder.
    Im gleichen Augenblick nahm die Schwäche in ihr rapide zu. Sie stürzte zu Boden, spürte den Aufprall aber nicht. Schmerzen waren weit entfernt, und …
    … sie sah gehetzt um sich. Der Mashan brüllte, stürmte auf sie zu, bleckte die furchtbaren Reißzähne, die eher an eine urweltliche Bestie als an ein hochintelligentes Wesen denken ließen. Ich muß hier weg, pochte es in ihr. Das Kommandounternehmen ist gescheitert. Die Mashans sind in der Überzahl, alle Kameraden tot. Sie rappelte sich wieder hoch, riß den Strahler aus der Halfter, feuerte. Mit Befriedigung registrierte sie, wie der Mashan getroffen wurde, verbrannte, röchelnd sein Leben aushauchte. Wieder eins von diesen widerwärtigen Wesen weniger. Und: Auch wenn ich sterbe, wir werden Andromeda von ihnen säubern. Diese Sterneninsel soll den Menschen gehören wie auch die Milchstraße. Fremde Maschinen tauchten vor ihr auf, als sie durch endlose Korridore und Gänge getaumelt war, Maschinen, die nicht von Menschen, sondern von Mashans konstruiert worden waren. Sie hatte versagt, pochte es in ihr. Die Festung der Mashans war nicht gefallen, die Festung, die den Weg in diesen Spiralarm Andromedas versperrte. Irgendwo in den Tiefen des intergalaktischen Raums wartete eine neue Kaiserkraft-Kampfflotte, bereit, den Schrecken und die Vernichtung weiter nach Andromeda

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