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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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den er tat, war ein weiterer Schritt in das Entsetzen.
    Jede Bewegung führte ihn tiefer hinein in diese Welt, die einem Alptraum entsprungen zu sein schien.
    Gorthaur krampfte sich zusammen hinter seiner Körpermaske, die seinen schönen, geschmeidigen Reptilienkörper verbarg und ihm die Gestalt dieser schrecklichen, undurchschaubaren Kreaturen verlieh.
    Das, erkannte er, ist die Trockene Unterwelt, der mythische Ort der Verdammten, von dem auf Xaxon nur mit leisen, schnurrenden Lauten gesprochen worden war. Er hatte Angst, doch unter der Angst gloste die Rache.
    Mechanisch ging er weiter und überließ dem fremdartigen Nervensystem seiner lebensechten Körpermaske die Koordination der Bewegungsabläufe. Die Maske war wie ein Panzer, wie ein hohler, programmierter Roboter. Sie schützte ihn vor der Entlarvung, verbarg sein Grauen und seine Unsicherheit und täuschte die Feinde, die wie Maden in diesem kahlen metallenen Gebäude wimmelten.
    Das Gebäude war so hoch wie der Tafelberg bei Liweuten.
    Am Rande seines präparierten, künstlich fortentwickelten Bewußtseins erahnte er das Grauen seines Volkes. Entkörperlichte Persönlichkeiten, von einer fremden, komplizierten Macht in einem Zwischenbereich gefangen, damit auch sie Rache üben konnten … Damit sie vielleicht zu neuem Leben erwachten in den Sümpfen eines neuen Xaxons, das von einer gelben, unbekannten Sonne beschienen wurde.
    Die bleiche, wabbelige Kreatur, die ihn durch das Labyrinth der verdorrten, absurd hohen Gänge begleitete, sagte irgend etwas in ihrer schrillen Sprache, die an das Geschnatter der Sumpfsegler von Liweuten erinnerte.
    Ein Teil seiner Gedanken reagierte darauf, entgegnete irgend etwas, mit dem sich sein abscheulicher Begleiter zufriedenzugeben schien, während der andere Teil seiner Gedanken wirbelte und summte.
    Der Schock der ersten Begegnung war härter als erwartet gewesen.
    Selbst seine Rache war vergessen.
    Gorthaur kämpfte um seine Beherrschung. Verzweifelt versuchte er, das Bombardement der tausend verschiedenen, verdrehten Sinneseindrücke zu verarbeiten. Versuchte, nicht die Kontrolle über seine Körpermaske zu verlieren, so zu reagieren, wie es der Plan vorsah.
    Der Plan, der nicht von ihm stammte, sondern von einem Etwas, das sich ihm nie gezeigt hatte. Doch dies war gleichgültig. Wichtig war das Ergebnis.
    Gorthaur rief sich zur Ordnung. Er murmelte Worte, die für ihn keinen Sinn ergaben, aber das Mißtrauen dieser Kreatur des Feindes zerstreuten.
    Fay Gray. Ein Name, so bizarr wie diese Welt. Abstoßend wie die Trockenheit, die Kälte, die hier herrschte.
    Andere Kreaturen tauchten auf, ebenso häßlich und wabbelig, und sie trugen merkwürdige farblose Gewänder. Als ob sie die Farben fürchteten.
    Ein Tor klaffte dann auf, und Gorthaur betrat den Raum und fühlte sich plötzlich von unsichtbaren Fäusten ergriffen und gegen die Wand gepreßt.
    Die Selbstverständlichkeit, mit der die Gewalt hier ausgeübt wurde, erschreckte ihn.
    Wie geplant gab seine Körpermaske grelle, ängstliche Laute von sich und versuchte, sich gegen die immateriellen Fesseln zu stemmen. Die Kreatur Fay Gray rief ihm etwas zu, und die Körpermaske antwortete.
    Gorthaurs Gedanken rasten.
    Seine hochempfindlichen Sinne griffen nach dem Bewußtsein der häßlichen Kreatur, stießen auf Widerstand und umgingen ihn mühelos.
    Der Kontakt bereitete ihm körperliche Pein.
    Fremd! Falsch! Fremd! schrie es in ihm. Verwirrende Eindrücke schlugen ihm entgegen. Konzentriert versuchte er, das Gedankenmuster der Kreatur – des Menschen – zu enträtseln. Er hatte nur teilweise Erfolg. Alles war zu anders, zu irrwitzig, um von ihm verstanden zu werden.
    Gorthaur griff zurück auf die gefühlsmäßige Kommunikation, und diesmal sprang ihn Furcht an, drohte ihn zu erdrücken.
    Irrte er sich?
    Wurde auch er verrückt?
    Oder war der Mensch Fay Gray tatsächlich ein emotionaler Krüppel, ein verkorkstes, entzweigeschnittenes Geschöpf ohne die geringste Möglichkeit, zu leben wie ein Xaxone?
    Es war entsetzlich.
    So also sahen die Kreaturen aus, die für den Untergang Xaxons verantwortlich waren.
    Sie waren schlau. Gewalttätig. Skrupellos. Und vor allem waren sie böse, mit krummen, verbogenen Gedanken.
    Hilflos klebte seine Körpermaske an der Wand und entließ schließlich das Bewußtsein des Menschen Fay Gray aus seinem Griff. Der Mensch hatte nichts bemerkt von der psionischen Kontrolle.
    Natürlich nicht.
    Die Macht, die für Gorthaurs Veränderung

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