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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Bericht über die angebliche Drohung schließlich doch als Terranauten-List herausstellte.
    Doch dann – wie ein Blitzschlag, der ihr gesamtes Nervensystem unter Strom setzte – erschien vor ihrem inneren Auge das Bild der merkwürdigen Meldung.
    Das Raumschiff, das jenseits der Plutobahn aus dem Weltraum II auftauchte, ohne die typischen Schwingungen auszustrahlen, die jeden Kaiserkraft-Transit begleiteten.
    Das Raumschiff, das nach den Erkenntnissen der Systemüberwachung noch aus dem 24. Jahrhundert stammte und einst Teil der ALMA MATER gewesen war, eines verschollenen Kolonistentransporters.
    Servis Kormoran Jilith, ein Mann, den keiner kannte und der doch verlangte, mit Valdec zu sprechen. Und der sich bereits in Berlin aufhielt, während der uralte Ringo im Orbit kreiste und von den Kaiser-Grauen abgeschirmt wurde.
    Plötzlich, schmerzhaft, begriff sie, daß der Angriff bereits begonnen hatte.
    Hastig sprudelte die Große Graue die Mitteilung hervor und sah, wie sich Cantos’ Zyklopenauge mehr und mehr verdunkelte.
    »Einverstanden«, sagte Chan de Nouille schließlich. »Ich gehe auf Ihre Bedingungen ein und bereite umgehend einen Kontakt mit zuverlässigen Mitgliedern der Konzilsversammlung vor. Zwei Gardenkreuzer werden Sie zur Erde eskortieren und eine Legion Sie vor möglichen Übergriffen Valdecs schützen.«
    Sie holte tief Luft.
    »Wollen Sie in Berlin …?«
    »Nein.« Es war David terGorden, der ihr diesmal das Wort abschnitt.
    Sie blickte ihn an. Nein, dachte sie. Seit Argus ist alles anders. Eine Wiederholung wäre nur schal … und gefährlich.
    »Wir wollen direkt nach Genf«, erklärte der Terranaut, und er zeigte nicht, ob ihn die Konfrontation mit Chan berührte. »Die Grauen Garden unterhalten dort doch eine Gesandtschaft, oder?«
    Chan de Nouille nickte.
    »Gut«, sagte terGorden befriedigt. »Wir werden uns dort vorübergehend einrichten. Das scheint mir der sicherste Ort zu sein.«
    »Eine logische Schlußfolgerung«, bestätigte die schlanke Frau. »Ich werde alles Erforderliche in die Wege leiten. Außerdem werde ich Anweisung geben, daß zwei Geschwader Raumjäger das Schiff dieses angeblichen Servis aufbringen und von der Erde fortschaffen.«
    David terGorden schüttelte energisch den Kopf. »Nein. Ich halte das für einen Fehler. Wir dürfen Valdec und seinen Besucher nicht zu früh mißtrauisch machen. Sobald wir in Genf gelandet sind, versuchen wir auf psionischem Wege, mehr über Jilith und sein Schiff zu erfahren.«
    »In Ordnung.« Chan de Nouille blickte auf ihr Chronometer. »Bitte öffnen Sie Ihren Ortungsschutz, damit meine beiden Einheiten Sie auch finden. Ich habe bereits den Abwehrstellungen Befehl gegeben, Sie nicht anzugreifen.«
    Der Monitor wurde dunkel.
    Abrupt wandte sich Chan de Nouille ab, und tief in ihrem Herzen prickelte so etwas wie Triumph auf.
    Sie hatte Shondyke nicht vergessen. Die Demütigung, die sie durch Valdec erfahren hatte. Jetzt endlich bot sich ihr die Gelegenheit, dem verhaßten Lordoberst die Schmach zurückzuzahlen und ihn zu stürzen, so daß er tief, tief fiel, vom Gipfel der Macht in die Finsternis des Vergessens.
    Und während sie durch den kurzen Gang hastete und den Kommandobunker von Lunaport betrat, um die Konferenz des Konzils vorzubereiten und Valdec in Berlin zu isolieren, da dachte sie kurz noch einmal an Kormoran Jilith und den Ringo der ALMA MATER.
    Sie wußte nicht, warum sie plötzlich fror.

Grundsätzlich muß ich feststellen, daß der für die nächsten vier Jahre aufzustellende Finanz- und Wirtschaftsplan des Konzils zu einer weiteren Verschuldung führen wird. Was das für die einzelnen Konzerne, die selbst in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecken, bedeutet, möchte ich Ihrer Fantasie überlassen. Hauptursache für die Schwierigkeiten des Konzils und der Konzerne ist – und ich muß dies offen sagen – die Kaiserkraft-Raumfahrt. Die finanziellen Verluste, die bedingt werden durch die sich häufenden Unfälle, Schiffsverluste und reichsweiten superphysikalischen Nebenwirkungen und durch die Knappheit an Transportvolumen, belaufen sich schon jetzt auf geradezu astronomische Ziffern. Und eine Besserung ist keinesfalls abzusehen. Im Gegenteil. Im Vergleich zu dem, was uns in der Zukunft erwartet, genießen wir derzeit eine Periode wirtschaftlicher Stabilität und Prosperität … Die Schlüsse aus dieser Entwicklung müssen Sie selbst ziehen.
    Lordinspekteur Ignazius Tyll
    Genf/Terra, Dezember 2501
     
5.
    Jeder Schritt,

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