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Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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»Ihre Freiheit und die Möglichkeit, Valdec zu stürzen. Denn es geht uns nicht um Ihr Geld, obwohl wir es dringend gebrauchen könnten und es Sie nicht so hart treffen wird, wie Sie vorheucheln.«
    Tyll schnaubte.
    »Doch dies ist ein geringes Problem«, fuhr der Unbekannte fort. »Wir sind nicht daran interessiert, Sie zu erpressen. Ihre finanzielle Unterstützung besäße den Charakter einer Spende.«
    »Das Wort Spende«, brummte Ignazius Tyll, »gehört neben dem Wort Konkurs zu den häßlichsten Errungenschaften unserer Sprache.«
    »Sie sind Realist«, spöttelte die Elektrische Fliege. »Doch genug geplaudert. Die Grauen werden bald feststellen, daß Sie sich nicht mehr in den unterirdischen Bereichen der Lordinspektion aufhalten, und früher oder später in diese Kaverne eindringen. Sie müssen unverzüglich von hier verschwinden.
    Wir werden dafür sorgen, daß Sie den Häschern Kaisers entkommen, Lordinspekteur, und Sie zum Ural schaffen.«
    »Zum Ural?« echote Tyll indigniert. »Ich hoffe, auf Ihre Kosten.«
    »Wir werden das später verrechnen.« Die Elektrische Fliege krabbelte nervös hin und her. »Im Ural befindet sich ein geheimer Tiefbunker des Allwelten-Stahl-Konsortiums. Anlyka terCrupp, Wilbert terBarden und Timian Mira ist es gelungen, den Grauen zu entkommen und sich dorthin zurückzuziehen. Lucia Takamahi von Interstellar Wood & Furniture hatte weniger Glück. Sie wurde in ihrer Genfer Zentrale von den Garden erschossen, als sie zu fliehen versuchte.
    TerCrupp ist bereits dabei, den Manag-Widerstand gegen Valdec zu koordinieren – aus rein selbstsüchtigen Gründen natürlich. Wir halten es für besser, wenn Sie zu dem Bonzenkreis stoßen und den Generalmanags auf die Finger schauen. Denn wir möchten verhindern, daß die terCrupp oder einer der anderen Manags nach Valdecs Sturz die Macht an sich reißt.«
    »Sie plädieren also dafür«, stellte Tyll sachlich fest, »nach einem eventuellen Sieg über Valdec und den Kaiser-Konzern mich zum Konzilsvorsitzenden zu machen?«
    Die Elektrische Fliege sah ihn mit ihren künstlichen Facettenaugen an. »Für die Übergangszeit, ja. Langfristig ist es unser Ziel, die Herrschaft der Konzerne zu beenden und zurückzukehren zu Demokratie und sozialer Gerechtigkeit. Wir halten Sie für einen integren Mann, Lordinspekteur, und außerdem für klug und fähig genug, dem Machthunger der Lumpen Einhalt gebieten zu können, die derzeit die Herrschaft über die Erde und das Reich ausüben.«
    Tyll zupfte an seinen Nasenhärchen.
    »Wie können Sie sicher sein, daß ich Sie nicht hintergehe?«
    »Weil«, erklärte die Elektrische Fliege, »wir Ihr Psychogramm kennen und weil eine derartige Vorgehensweise in Ihrem eigenen Interesse liegt. Denn die Alternative heißt, daß entweder Valdec die absolute Macht über das Reich erringt oder sich im Lauf der nächsten Jahre die Konzerne im Ringen um die Herrschaft selbst zerfleischen. Beides würde die Erde und das Reich letzten Endes in den Ruin treiben.«
    Ignazius Tyll dachte nach. »Gut«, nickte er schließlich. »Bringen Sie mich zum Ural.«
    Die Elektrische Fliege verließ seine Hand und summte in das Dunkel der Röhre. Ein tiefes Brummen wurde hörbar. Dann erschien das Rund einer Schwebscheibe. Auf der Scheibe saß ein Mann.
    Er war mittelgroß und trug einen grauen Kunststoffmantel. Sein Haar war schwarz, kraus und kurz geschnitten und sein Gesicht zerfurcht wie der Fels, der sie umgab.
    »Da bin ich, Meister«, begrüßte er Tyll. »Kommen Sie, setzen Sie sich, bevor die Grauen eindringen und Ihnen die Ohren abschneiden.«
    Zögernd setzte sich Tyll in Bewegung.
    »Wer sind Sie?« fragte er scharf. »Sie haben mir noch immer nicht Ihren Ihren Namen verraten.«
    Der Fremde lächelte matt. »Hoffentlich«, brummte er und holte aus der Seitentasche seines grauen Mantels eine altmodische Zigarette hervor, »fallen Sie nicht gleich in Ohnmacht.« Er setzte die Zigarette in Brand und ließ Tyll nicht aus den Augen. »Mein Name ist Lucci. Manuel Lucci. Ich bin der Koordinator des Kommandos Brak Shakram. Schon einmal davon gehört?«
    Tyll schloß für einen Moment die Augen.
    »Jetzt«, versicherte er grimmig, »wird mir alles klar.«
    »Sicher«, nickte Lucci. »Sie sind auch eine große Leuchte. Aber kommen Sie endlich, oder die Grauen blasen Ihnen doch noch das Licht aus. Und das wäre doch schade, oder?«
     
    *
     
    Über Genf kreisten die Kampfringes und Panzergleiter der Grauen Garden.
    Wie große graue

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