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Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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lassen.
    Die Ära der kollektiven Konzernherrschaft war beendet, falls Valdec nicht beseitigt werden konnte. Dann würde von nun an Kaiser regieren und nach und nach alle anderen Konzerne übernehmen.
    Die Plutokratie, die Herrschaft des Geldadels, würde sich auf einen einzigen Mann und einen Konzern reduzieren – auf Valdec und Kaiser. Vielleicht erinnerten sich jetzt einige Manags der anderen Konzerne an die historische Bedeutung des Wortes »Kaiser«.
    Valdec stand kurz davor, sein Endziel zu erreichen. Wenn man ihn nicht aufhielt, dann war er in spätestens mehreren Wochen der mächtigste Mensch, den es in der Geschichte der Erde jemals gegeben hatte.
    Und, fügte Llewellyn in Gedanken hinzu, der Mensch, der den Untergang der Erde besiegelte. Denn Valdec würde die Kaiserkraft forcieren und weitere, härtere Gegenschläge der außerirdischen Zivilisationen herausfordern. Die PSI-Invasion Ende 2501 war nur ein harmloser Vorgeschmack im Vergleich zu dem, was in der Zukunft auf die Menschheit zukam.
    Sie erreichten den Ausgang des festungsähnlichen Gesandtschaftsgebäudes. Kälte schlug Llewellyn entgegen. Es hatte zu schneien begonnen, und die Flocken legten sich auf das Gewirr der nahen Hochstraßen und Flüssigkristallbahnen, deren Zentrum von dem schüsselförmigen blauen Protopgebäude der Konzilsverwaltung gebildet wurde.
    Der große Platz vor der Gesandtschaft wimmelte von Grauen der Legion Arda. Rechts war ein halbes Dutzend schwerer Panzergleiter niedergegangen, und Llewellyns geübte Augen stellten fest, daß ihre Strahlgeschütze feuerbereit waren.
    Die Gleiter der Okkupationsarmee Fay Grays kreisten abwartend in der Ferne.
    Die Queen Anafee marschierte mit raschen Schritten auf die wartenden Gleiter zu.
    »Wo bringen Sie uns hin?« schrie Llewellyn gegen den pfeifenden Wind.
    Anafee drehte den Kopf. »In Sicherheit, Treiber«, erklärte sie kurz angebunden. Sie zögerte und fügte dann hinzu: »Der Lordoberst hat Ihre Auslieferung verlangt. Sie müssen die Erde verlassen.«
    Natürlich, sagte sich der Riemenmann. Wir hätten uns etwas Ähnliches denken können.
    Narda schob sich an seine Seite. Das Mädchen trug nur eine dünne Montur, und es fror sichtlich in der Kälte, die der Februar des Jahres 2502 über Genf gelegt hatte.
    »Dort«, sagte sie leise.
    Er folgte ihrem Blick. Am Rand des Platzes hatten mehrere Teams Grauer Aufstellung genommen und dicke Schwebscheiben hinter der elektrisch geladenen Umzäunung postiert. Die Geräte, die auf den Scheiben befestigt waren, kannte Llewellyn nur zu gut.
    Sarym-Projektoren.
    Befürchtete Anafee einen Angriff Grauer Treiber, oder wollte sie nur sichergehen, daß die Terranauten nicht auf eigene Faust etwas unternahmen?
    Sie erreichten den vordersten Gleiter. Eine mannshohe Luke öffnete sich, und sie stiegen ein. Im Innern war es angenehm warm.
    Wortlos wies ihnen Anafee ihre Plätze zu, setzte sich dann neben den Piloten vor die Kontrollen und sprach leise in das Mikrofon des Funkgerätes. Ein Brummen durchlief den schimmernden Diskus. Der MHD-Generator ließ den schweren Flugkörper in die Höhe steigen, schneller und schneller. Das Gesandtschaftsgebäude sackte unter ihnen weg, und die ausgedehnte Stadt wurde zu einer Spielzeuglandschaft.
    Dann aktivierten sich die Strahltriebwerke, und der Gleiter schoß in Richtung Norden davon, eskortiert von den fünf anderen Einheiten des kleinen Geschwaders.
    »Echos in Drei-Blau-sechs«, bemerkte der Pilot. »Sie nähern sich mit hoher Geschwindigkeit. Abfangformation. Insgesamt vierzehn Einheiten.«
    Anafee nickte nur.
    Llewellyn drehte den Kopf und starrte durch die transparente Kuppel hinaus in das Schneetreiben. Es war dichter geworden, und aus den tanzenden, wirbelnden Flocken schälten sich mit einemmal dunkle Schatten hervor.
    Der Funkempfänger piepste.
    Mechanisch schaltete ihn Anafee auf den Bordcom. Eine herrische Stimme erklang.
    »Geschwaderführer 17 der Legion Gray an Gesandtin Queen Anafee. Verringern Sie unverzüglich Ihre Geschwindigkeit und landen Sie im Quadrat Ce-18. Ihr Flug ist nicht autorisiert.«
    Die Queen blieb unbeeindruckt. »Wir erhöhen die Geschwindigkeit und bleiben auf Kurs«, wies sie den Piloten an. »Gefechtsbereitschaft.« Über die Konferenzschaltung wurde der Befehl auch an die fünf anderen Gleiter ihres Pulks weitergeleitet.
    Wieder die Stimme des Geschwaderführers 17.
    »Sie haben zwei Minuten Zeit, meiner Anweisung nachzukommen, Gesandtin Queen Anafee. Sie wissen,

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