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Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Titel: Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Flügelschläge. Die Landschaft huschte unter ihnen hinweg, und in dem fahlen Licht der anbrechenden Dämmerung machte der Horizont einen zernarbten, unheimlichen Eindruck.
    Immer weiter nach Norden ging der schnelle Flug. Selbst als es dann Nacht wurde, verringerte Sufnor seine Geschwindigkeit nicht. Sein Instinkt ließ ihn den Weg finden und verhinderte, daß er vom Kurs abwich.
    Nayala del Drago döste.
    Mit den Armen umklammerte sie den Hals ihres Drachen und hielt die Beine fest an seinen Leib gepreßt. Das Amulett mit dem ziselierten Triadischen Monochord drückte auf ihre Brüste, und mehrmals erwachte sie, von seltsamen Träumen geplagt, in denen sie am Fuß eines himmelhohen, immergrünen Baumes stand und eine riesige Schlange durch das weite Wurzelwerk schleichen sah.
    Eine Schlange … Und Nayalas Blick glitt weiter und umfaßte dreihundertsechzig Grad und Tausende von Kilometern. Jetzt erst erkannte sie, daß der mächtige, geblähte Leib der Schlange eine ganze Welt wie ein Ring umgab.
    Ein Knurren im Traum ließ sie herumfahren, wieder dem Riesenbaum zu, dessen Krone den Himmel selbst zu tragen schien. Sie entdeckte einen Wolf. Ein graufelliges Tier mit entblößten Fängen und eisgrauen Augen, viel größer als sie, mit dicken Ketten an den Baum gefesselt.
    Einige der Kettenglieder waren rostig geworden, andere bereits zerbrochen.
    Die Frau wußte nicht, warum, doch sie empfand Angst. Todesangst.
    Mit einem Schrei erwachte sie, von der Nacht umgeben, und der Wind blies die Spinnweben aus ihrem Kopf.
    Der Traum verblaßte und hinterließ nur Verwunderung.
    Woher wußte ich, fragte sich Nayala irritiert, daß dieses Wesen ein Wolf war? Nie zuvor habe ich einen Wolf gesehen, und auf Adzharis ist dieses Tier völlig unbekannt.
    Sie verlagerte ihr Gewicht, froh, die verspannten Muskeln ein wenig entlasten zu können, und tastete nach dem Amulett.
    Täuschte sie sich, oder ging von dem Triadischen Monochord tatsächlich ein kaum merkbarer Strom psionischer Energie aus?
    »Nayala unruhig?« fragte Sufnor mit seiner knarrenden Stimme. Jeder andere hätte nur das gedehnte »Kraak« vernommen, doch die Frau hatte von Kindheit an gelernt, sich mit den Drachen zu verständigen.
    »Ein wenig«, erwiderte sie.
    Die Nacht, stellte Nayala del Drago fest, begann allmählich dem neuen Tag zu weichen.
    Sie schloß die Augen und konzentrierte sich auf ihre PSI-Fähigkeiten. Wieder spürte sie den Widerstand, den Rorqual jeder psionischen Kraftentfaltung entgegensetzte, doch ihr Potential war hoch genug, um die Barriere zu durchbrechen.
    Weit entfernt, hoch im Norden, wie Flüstern in einem leeren Faß, vernahm sie die Gedanken David terGordens und der anderen Terranauten; Narda, Asen-Ger, weitere namenlose Männer und Frauen.
    Die Drachenhexe atmete auf.
    »Bald haben wir es geschafft, Sufnor«, rief sie laut. »Sie sind bereits draußen auf dem Gasmeer. Irgendwie muß es ihnen gelungen sein, ein Schiff zu bekommen.«
    »Feines Kerlchen müde wie Tausendschläfer«, entgegnete der Drache mürrisch.
    Sein Flügelschlag verlangsamte sich, und für lange Minuten glitt er wie ein Segelflugzeug auf den Winden.
    Nayala sah hinunter in die Tiefe.
    Das dunkle Grün eines ausgedehnten Waldes schimmerte herauf. Das Tal der grünen Blumen, dachte die junge Frau, liegt schon hinter uns. Bis zur Küste kann es nicht mehr weit sein.
    Wie um ihre Vermutung zu bestätigen, machte der Wald nur Augenblicke später einer grasbewachsenen Ebene Platz, die von dem Wald wie von einer Mauer begrenzt wurde. Im Norden funkelte es rötlich.
    Die Gassee.
    Dumpfer Schmerz schnitt in ihren Schädel.
    Nayala blockte instinktiv ab. Sofort wich der Schmerz.
    PSI-Kraft! dachte sie. Von einer unglaublichen Intensität.
    Verwirrt musterte sie die Landschaft und entdeckte dann den schmalen Streifen einer primitiven Straße. Und sie sah auch die Stadt auf der Landzunge.
    »Tiefer«, wies sie den Drachen knapp an.
    Wie ein Stein stürzte Sufnor in die Tiefe. Nayala war mit diesem Manöver vertraut, so daß sie nicht den Halt verlor. Ihre Verwirrung wuchs, als sie die Straße jetzt deutlicher sah, die schwarz von Menschen war.
    Sufnor näherte sich mit großer Geschwindigkeit der Stadt. Gleichzeitig wuchs der mentale Druck.
    »Feines Kerlchen sieht hübsche Türme«, krächzte der Drache.
    Die Türme, erkannte Nayala, waren weiß, und die Stadt schien verlassen. Sufnor begann zu kreisen und erreichte den Hafen an der Spitze der Landzunge, die hier eine Bucht

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