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Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Titel: Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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bildete.
    Entsetzt schrie Nayala auf.
    Der rote Gasozean schien zu kochen. Ungeheure, inselgroße Kreaturen hatten die Landzunge eingekreist. Pseudopodien, dicker als die Türme und höher als die Minarette der verlassenen Stadt, tasteten gierig umher. Unter ihren Schlägen zerbrachen die Schiffe, die im Hafen vor Anker lagen, wie brüchiger Ton.
    Ein neuer Arm entwuchs der größten der blauen Inseln, die keine Inseln waren, und reckte sich mit erschreckender Geschwindigkeit hinauf in die Luft, um den Drachen und die Frau zu zerschmettern.
    Sufnor schlug heftig mit den Schwingen und stieg höher.
    Vergeblich peitschte der monströse Tentakel die Luft und fiel zurück und zersplitterte einen stolzen Dreimaster.
    Die ersten Gebäude der Stadt stürzten ein. Staubwolken wallten auf.
    »Feines Kerlchen ungemütlich«, erklärte Sufnor.
    Nayala spürte sein Zittern und kraulte ihm beruhigend hinter den Ohren. »Wir fliegen weiter nach Norden«, ordnete sie an. »Vielleicht wissen die Terranauten, was das hier zu bedeuten hat.«
    Als hätte Sufnor darauf gewartet, schoß er pfeilschnell davon, hinaus auf das offene Meer, das im ewigen Rot erglühte.
    Stunden später, kaltgefroren von den Nordwinden, entdeckte Nayala auf den Wogen einen weißen Fleck.
    Ein Schiff.
    Ein Zweimaster.
    Im gleichen Moment empfing sie Davids psionischen Impuls.
    Er drückte tiefste Erleichterung aus.
     
    *
     
    David verspürte den Wunsch, laut aufzuschreien und seinen Triumph dem Gasozean entgegenzuschleudern.
    Den Sturm hatten sie überstanden. Olgar Nordstrom war von Nayala gefunden worden.
    Der Samen Yggdrasils befand sich wieder in Davids Besitz.
    Jetzt, dachte terGorden, hält mich nichts mehr ab von der Fahrt in den Großen Abgrund.
    Kühl lag das Amulett mit dem Samen in seiner Hand. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, Nayala«, sagte er heiser. »Es ist seltsam, und selbst mir fällt es schwer, dies zu glauben, aber vom Inhalt des Amuletts hängt das Schicksal des Sternenreiches ab.«
    Die schlanke, hochgewachsene Frau lächelte eigentümlich. »Narda wird den Dank entrichten«, entgegnete sie.
    Narda … David fühlte einen Stich im Herzen. »Ja«, nickte er bedrückt. »Sie haben recht.«
    Unwillkürlich drehte er den Kopf. Das Treibermädchen war bei Sufnor, der mit lautem, ungeniertem Schmatzen gepökelte Fleischbrocken in sich hineinschlang und Wasser aus einem großen, hölzernen Bottich schlürfte. Das Blau seiner Schuppenhaut hob sich scharf von den roten Gasfetzen ab, die immer wieder vom heftigen Wind über die Reling geblasen wurden.
    »Irgendwie«, murmelte David, »bin ich froh, daß Sie Nordstrom nicht getötet haben.«
    Farrell, der neben ihm stand, schnaubte abfällig.
    Die Frau von Adzharis sah ihn belustigt an. »Es ist nicht nötig zu töten«, erklärte sie. »Rorqual selbst wird den Schatten vernichten. Um auf dieser Welt zu überleben, muß er sich ändern. Und wenn er sich ändert, dann ist Nordstrom ein anderer Mann als der, der das Amulett gestohlen hat.«
    »Ins Schwarze Loch mit Nordstrom«, polterte Farrell mürrisch. »Vergessen wir ihn. Wir haben den Samen, und das ist alles, was zählt.«
    »Ein Hoch auf die Realisten«, brüllte Colynn von der Brücke.
    »Können Sie ihn nicht auch auf irgendeinem Misthaufen absetzen?« wandte sich Claude Farrell an Nayala.
    »Ich … verstehe nicht.«
    Farrell grinste. »Dann geht es Ihnen genau wie mir.«
    David ergriff Nayalas Arm und zog sie hinauf zur Brücke. Er dachte daran, daß die Drachenhexe nichts von einem zweiten Segler bemerkt hatte, und er fragte sich, ob die Nordlicht mitsamt Kapitän Chezang und der ganzen Besatzung im Sturm gekentert war.
    Nun, durchfuhr es ihn, zumindest ertrinken sie nicht und können zu Fuß über den Meeresgrund zur Küste gehen. Wenn die Rochen sie nicht erwischen. Und die blauen Inseln sie verschonen, die sich bereits daran machen, jeden Stein von Peijing abzutragen.
    Colynn hatte das Ruder festgezurrt und paffte grauen Qualm in die Böen. Unter den Vorräten der Maryjane hatte Farrell tabakähnliche, getrocknete Blätter entdeckt und sie zu Zigarren gedreht. Offenbar mundeten sie nicht nur ihm.
    »Bist du inzwischen auch diesem Laster verfallen?« wandte sich David an Colynn.
    Der Treiber grinste breit. »Ich opfere mich nur, damit Claude nicht zuviel davon raucht. Es könnte seiner Gesundheit schaden.«
    Colynn trug einen grauen, gummiähnlichen Überzieher, der David unangenehm an die Uniformen der Garden

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