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Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual

Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual

Titel: Die Terranauten 058 - Das Herz von Rorqual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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terrinenförmigen Kopf ab.
    »Du hättest ja im Frachter bleiben und mit den Robotern ›Der Logenmeister ist nicht zu Hause‹ spielen können«, fuhr Claude Farrell ihn an.
    David! meldete sich unerwartet Nayala del Dragos psionische Stimme in Davids Bewußtsein. DAVID! Was ist passiert? Wir sind auf dem Rückflug, aber eben … Eben hat uns mindestens EINE MILLION Käfer überholt! Sie fliegen uns voraus zum Frachter.
    »Was?!« David erschrak so sehr, daß er wie angewurzelt stehenblieb. Claude Farrell prallte gegen ihn; die beiden mußten sich gegenseitig stützen, um nicht zu fallen.
    »Was gibt’s, David?«
    Eine Reihe furchtbarer Explosionen verhinderte eine mündliche Beantwortung von Farrells Frage. In einer Entfernung von einigen Kilometern schossen Stichflammen empor. Grellweiße, bläulich umgloste Glut hellte das heillose Durcheinander ungleichmäßig auf. Die Käfer kommen, unterrichtete David seine Freunde telepathisch, während das Dröhnen und Grollen noch anhielten. Nayala ist ihnen auf dem Rückweg begegnet. Sie sind an sich nicht feindselig, aber wir wissen nicht, was sie hier wollen.
    Könnten sie auf Befehl des Weltenbaums unterwegs sein? erwog Narda.
    Colynn spähte in die Ferne, wo nun, als die Explosionen verklangen, riesenhafte Feuersäulen aufwaberten. Plötzlich lachte er lauthals. »Dort hat’s Kurzschlüsse gegeben«, rief er und lachte nochmals. »Mein Wort drauf, dort sind den Computern alle Tassen im Schrank zersprungen!«
    Hinter einer Luke, die in nichts als schwärzeste Finsternis führte, suchten die Menschen Deckung und igelten sich vorsorglich ein. Nur Minuten verstrichen, bis sie ein neues Geräusch hörten: Erst glich es einem entfernten Summen, dann steigerte es sich zu einem lebhaften Schwirren und Sirren, und zuletzt war es ein infernalisches Brausen von zahllosen harschen Insektenflügeln. Im nächsten Moment stürzten sich die ersten Coleoptere überfallartig ins Gewirr. »Nun bin ich mal gespannt«, brummte Claude Farrell, indem er sich ein neues Zigarillo entzündete, »auf wessen Seite sie stehen.«
    Doch die Coleoptere verfolgten nur selbstsüchtige Zwecke. Sie schwärmten massenweise aus und sammelten an Brocken und Klumpen des Naturdüngers ein, was sie greifen konnten. Anscheinend waren sie regelrecht versessen auf den Dung. Mit ihren außergewöhnlich vielseitig differenzierten Greifscheren waren sie dazu imstande, sich sogar noch solcher Stückchen zu bemächtigen, die nicht größer waren als ein Fingernagel. Bei dieser Gelegenheit ließ sich feststellen, daß sie an den Unterseiten ihrer Leiber beutelartige, weiche und recht dehnbare Hauttaschen aufwiesen; in diese Beutel stopften sie an Dung, soviel hineinpaßte.
    Falls das Heer der Roboter noch eine Chance besessen hatte, seinen Auftrag zu erfüllen, so war sie nun, mit dem Erscheinen der riesigen Insekten, restlos vorbei. Die klobigen Käfer kannten keine Rücksicht und rempelten sämtliche Robots über den Haufen, die ihnen in den Weg gerieten, und stellenweise brachen Auseinandersetzungen aus, wenn ein Roboter durch einen Käfer bedroht zu sein meinte oder sich ein Coleopter durch einen Robot behindert fühlte. Aber die erdrückende Menge der Coleoptere ließ keine geordnete Gegenwehr seitens der Maschinen zustande kommen.
    David, Asen-Ger und ihre Freunde atmeten auf. In die Lage des lachenden Dritten geraten, durften sie nun in relativer Sicherheit zuschauen, wie das Getümmel sich allmählich lichtete. Die Roboter traten, soweit sie sich noch in entsprechendem funktionstüchtigem Zustand befanden, zu guter Letzt – vermutlich auf höhere Anordnung ihrer elektronischen Leithammel – mehr oder weniger ordentlich den Rückzug an. Die Coleoptere säuberten den ganzen Schauplatz der Schlacht vom Dünger. Sie leerten auch die beschädigten Behälter, und kurze Zeit später konnte man eine Anzahl von ihnen beobachten, wie sie die noch am Superfrachter angeflanschten und versiegelten Container einer aufmerksamen Begutachtung unterzogen. Nun auf den Geschmack gebracht, begannen sie wohl, über Methoden nachzusinnen, wie sie auch diese Behältnisse knacken könnten.
    Gleich darauf kam zwischen den havarierten Raumschiffen, die sich jetzt erheblich verschoben hatten und wesentlich stärkere Beschädigungen als zuvor aufwiesen, Sufnor mit Nayala del Drago, Bo Nilsson und Thorna auf seinem Rücken angeflattert. Asen-Ger feuerte aus seiner Laserpistole, um zu zeigen, wo der Rest der Gruppe sich befand. Prompt

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