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Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Titel: Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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über eine separate Energie- und Sauerstoffanlage. Er …
    Eine Tür fetzte aus den Angeln. Dichter Qualm wallte durch den Korridor. Valdec hustete, und seine Augen begannen zu tränen. Irgendwo erfolgte eine zweite, noch wesentlich stärkere Detonation, die den Boden erzittern ließ. Er hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben.
    Direkt vor ihm schoben sich zwei große Gestalten aus dem Qualm.
    Valdec feuerte erneut. Wenn er es auch hier mit Graugardisten zu tun hatte, dann durfte er sich alles leisten, nur kein Zögern.
    Der grelle Strahl zerteilte den Qualm wie ein gigantisches Messer, leckte über das Gesicht des einen Mannes, über die Hüfte des anderen. Zwei Schreie, dann nichts mehr.
    Valdec kniff die Lippen zusammen und lief weiter. Als er über die Leichen hinwegsprang, sah er, daß er es tatsächlich mit Gardisten zu tun gehabt hatte.
    Eine Korridorkreuzung. Vorsichtig blieb er stehen und sah um die Ecke. Alles leer. Gut.
    Rasch zog er seine Jacke aus, weil ihm plötzlich unerträglich heiß war, preßte sie sich so vor die Brust, daß sie auch seinen Mund verdeckte. Der Qualm brannte in den Lungen wie Säure, die sich in sein Körperinneres fraß.
    Weiter.
    Eine weitere Gangkreuzung. Bis dorthin nur klackende, widerhallende Schritte. Die Sirenen heulten längst nicht mehr.
    Die unförmige Gestalt tauchte so schnell vor ihm auf, daß Valdec kaum reagieren konnte. Es war kein menschliches Wesen. Es war ein …
    Die Gestalt stieß ein schauderhaftes Heulen aus und torkelte auf den Lordoberst zu, der unwillkürlich zurückwich.
    »Nanu, Angst, Lordoberst?« tönte eine Stimme aus einem verborgenen Lautsprecher. »Sie, der immer beherrschte, immer kühle Lordoberst?«
    Valdec wirbelte herum und feuerte, aber der Laserstrahl fauchte ins Leere. Ich fange an zu spinnen, dachte er. Da legte sich eine gewaltige Hand auf seine Schulter. Nein, es war keine Hand. Es war eine deformierte Fleischmasse, durch die sich blaue und rote Adern zogen, die ekelhaft pulsierten.
    Die Forschungs- und Experimentierbereiche, fuhr es ihm durch den Sinn, während er versuchte, sich aus dem Griff des Wesens zu lösen. Die energetischen Sperren müssen ausgefallen sein. Die Forschungsobjekte sind ausgebrochen.
    Der Zugriff wurde stärker. Valdec glaubte schon, das Splittern seiner Knochen zu vernehmen. Er verdrehte seine rechte Hand und richtete den Lauf der Waffe nach hinten.
    Ein kreischender Aufschrei, als er den Auslöser betätigte. Der Gestank von verbranntem und verkohltem Fleisch drang in seine Nase. Er taumelte zurück.
    Die unförmige, deformierte Gestalt wand sich auf dem Boden hin und her. Sie starb nur langsam.
    Als Valdec sich umwandte, trat eine weitere Gestalt auf ihn zu. Ein hochgewachsener Mann.
    »Na, Lordoberst?«
    Die Stimme … Er brachte die Waffe in die Höhe und feuerte wieder. Der gleißende Strahl jagte auf den Mann zu – und glitt dicht vor ihm an einer unsichtbaren Barriere ab. Der Mann lachte.
    »Damit können Sie nichts gegen mich ausrichten.« Er trat näher. Das Gesicht …
    »Prometheus 107!« brachte der Lordoberst hervor. Aus einem Reflex heraus schickte er eine gedankliche Anweisung an die Kontrolleinheit hinter seinem Ohr. Keine Reaktion. Zumindest nicht die erwartete. Der Supertreiber lachte.
    »Sie können uns nicht länger kontrollieren, Lordoberst«, stellte Prometheus 107 leise fest. »Sie haben einen Fehlet gemacht, einen Faktor unberücksichtigt gelassen.«
    Es war, als schlösse sich ein imaginärer Schraubstock um Valdecs Denken. Ohne es bewußt zu registrieren, ging er in die Knie.
    »Sie haben ausgespielt, Valdec.«
    »Du … Du kannst mich nicht töten. Es würde dich und die anderen … umbringen.«
    »Sind Sie da so sicher. Lordoberst?« Spott und Hohn. »Haben Sie nicht bemerkt, daß Sie mich nicht mehr mit Ihrer Kontrolleinheit zur Räson bringen können? Haben Sie da nicht auch Zweifel, ob das Fehlen der Ausstrahlung Ihrer individuellen pseudopsionischen Aura wie vorgesehen zu Zelldetonationen in unseren Körpern führt?«
    »Was … Was …?«
    »Was geschehen ist?« Prometheus lachte und genoß seinen Triumph. »Sie würden es nicht verstehen, Lordoberst. Kein Mensch wie Sie kann das. Vielleicht nicht einmal wir Neuen Menschen. Und jetzt …«
    Pein explodierte in Valdecs Nacken. Plötzlich bestand seine Welt nur noch aus sengendheißem Schmerz, aus einer Qual, die er nicht für möglich gehalten hätte. Er sehnte sich nach Bewußtlosigkeit, aber immer dann, wenn sein Denken diesen

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