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Die Terranauten 064 - Planetensterben

Die Terranauten 064 - Planetensterben

Titel: Die Terranauten 064 - Planetensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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planetengroß war.
    So irrte der Zusammenschluß aller an der Loge beteiligten Geister, geführt von Quendolain, durch die unverständlichen Energien von Oxyd, ohne auch nur eine Spur des fremdartigen Raumschiffs zu finden.
    Als hätte es das Schiff niemals gegeben und als wären sie einem Trug zum Opfer gefallen.
    Quendolain spürte wieder die Störungen einiger Zweifler, unterdrückte sie jedoch mit eiserner Gewalt.
    Doch auch sie begann zu zweifeln.
    Vielleicht hatte das von ihr entwickelte Wirklichkeitsmodell einen wichtigen Fehler, der zu diesem Fiasko geführt hatte?
     
    *
     
    Noch einmal umrundeten die PSI-Kräfte der Loge Oxyd. Ohne jeglichen Erfolg.
    Quendolain kehrte nicht zum Felsplateau zurück, sondern tat etwas anderes: Sie begann, die sie umgebenden Energien zu analysieren. Das ging natürlich nur, wenn sie abermals ein Interpretationsmodell schuf.
    Wie in der Wissenschaft üblich: Zunächst wird ein Denkmodell geschaffen. Anhand dieses Modells gibt es das erste Experiment innerhalb einer Versuchsreihe. Ziel ist, das Modell zu bestätigen oder aber seine Fehler zu erkennen. Verlaufen sämtliche Versuche positiv, hat sich das Modell bestätigt und kann somit als richtig erkannt werden. Gibt es Abweichungen, muß man das Denkmodell entsprechend berichtigen und kommt somit zum Versuchsmodell. Es geht so lange, bis man aus dem Modell eine These ableiten kann. Diese These wird mit anderen in Bezug gestellt. Es werden Lücken gesichtet, die man dann mit weiteren Denkmodellen, basierend auf bisherigen Erkenntnissen, auszufüllen versucht. Diese Denkmodelle werden wiederum in eigenen Versuchsreihen überprüft.
    Die Gesamtheit aller auf diese Weise erarbeiteten Thesen ergibt schließlich das wissenschaftliche Weltbild.
    Quendolain hatte auf ähnliche Weise die Wahrnehmung der Oxyd-Wirklichkeit ermöglicht und wollte nun die Oxyd-Energien ausloten. Denn sie dachte an die Möglichkeit, daß Oxyd in Wirklichkeit wesentlich größer war als angenommen.
    Doch war Größe nicht relativ?
    In diesem Sinne war es wichtig, Bezugspunkte herzustellen und ein Modell zu schaffen, mit dem man Vergleiche erzielen konnte.
    Sie wandte sich nach den ersten ergebnislosen Analysen doch dem Felsplateau zu und erfaßte mit dem ihr zur Verfügung stehenden PSI-Potential die scheinbar seelenlosen vierzig Körper der Veränderten. Dies war eine gute Vorlage zum Größenvergleich. Jetzt brauchte nur noch Oxyd als Körper erkennbar zu sein. Schon wußte Quendolain mehr über diese Welt, als sie noch vor Minuten zu hoffen gewagt hatte.
    Kaum verließ sie das Felsplateau, als der Vergleich unmöglich wurde. Es fehlten die Anhaltspunkte. Der chaotische Energiemantel verzerrte den Raum so sehr, daß sie mit ihrem Größenmodell nichts anfangen konnte.
    Quendolain hatte unwahrscheinliche Mittel zur Verfügung, indem sie mit dem Energiepotential von vierzig Veränderten operieren konnte. Doch das alles nutzte überhaupt nichts, wie es jetzt schien.
    Wir können das Raumschiff nicht finden, indem wir uns auf die Suche machen. Oxyd ist nicht als Körper zu beschreiben. Er ist gewissermaßen ein Zustand. Die kahle Ebene, die Berge, ja, wir selber, sind lediglich eine Oase erkennbarer Wirklichkeit. Um das Raumschiff finden zu können, müßten wir die Wirklichkeit von Oxyd gänzlich erobern!
    Das waren ihre pessimistischen Gedanken.
    Aber es gab noch eine winzige Hoffnung: Da das Raumschiff zum zweiten Mal aufgetaucht war, hatte es zweifelsohne eine Umkreisung vollführt. Das setzte jedoch zumindest in diesem Punkt eine bekannte Gesetzmäßigkeit voraus!
    Quendolain hakte hier ein. Allerdings in anderer Weise als vorher. Sie verfolgte nicht die gedachte Bahn des Flugkörpers, sondern versuchte, so etwas wie Schwerkraft »zu erkennen«. Denn Massenanziehung war die Grundbedingung für jedes »Orbitalverhalten«.
    Es war nicht einfach. Die Logenmitglieder hatten als Menschen einen Schwerkrafteindruck, der dem der Erde entsprach. Das konnte eine Täuschung sein. Möglicherweise waren sie in der Lage, die Umgebung nicht nur zu interpretieren, sondern sogar so weit ihren Denkmodellen anzupassen, daß in der Ebene und am Versammlungsplatz eine andere Oxyd-Wirklichkeit entstand. Besser gesagt: Oxyd paßte seine Gesetzmäßigkeiten dem Zwang durch die Veränderten an.
    Daß dies möglich war, zeigte allein schon die Begegnung von Daktar mit dem Drachen.
    Sie hatten Einfluß auf die Oxyd-Energien – ohne allerdings so vermessen zu sein, den ganzen Oxyd

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