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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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erfahren«, erklärte sie. »Der Transit beginnt in Kürze, wenn sich Jana nicht anders entschlossen hat.«
    Morgenstern und Can Katzenstein erhoben sich.
    »Gehen wir in die Zentrale«, sagte der ehemalige Servis, nachdem er seinen Becher Wein geleert hatte. »Unsere Anwesenheit wird der Loge Mut machen.«
    »Davon«, murmelte Myranda, »bin ich nicht ganz so überzeugt. Vermutlich werden sie alle von deiner Fahne besoffen.«
    Morgenstern nickte weise. »Nun, das eine schließt das andere nicht aus.«
    Er schwankte leicht, als er die Kabine verließ.
     
    *
     
    Es war Mittag, und es war heiß.
    Hell, gelb wie eine überreife Zitrone, stand Mephisto hoch am irdisch blauen Himmel und überschüttete Port Saud mit verschwenderischer Lichtfülle. Die Stadt war ein langgezogener Halbkreis aus bizarren Protopgebäuden und geduckten, begrünten Terrassenhäusern am Fuß der Mohammed-Berge, die Krisans nördlichen Kontinent in zwei Hälften teilten. Im Zentrum der fast fünfhunderttausend Köpfe fassenden planetaren Hauptstadt erhob sich wie eine Nadel aus Amethyst der violette Turm des Minaretts.
    Breite, silbrig blitzende Hochstraßen schlängelten sich durch die dichten Waldgebiete im Süden, an die sich die goldenen Felder des Typ-3-Weizens anschlossen. An klaren Tagen konnte man von der Spitze der Protopgebäude sogar die tonnenförmigen Getreidesilos entlang des Mekka-Boulevards erkennen, über den wie dumpfe Käfer die Schwebtransporter glitten.
    »Die Verladeaktion macht gute Fortschritte«, sagte Frost mit der ihm eigenen Kühle. »Drei Viertel der Container sind bereits gefüllt und kreisen im Orbit. Dank des Fleißes unserer Gastgeber.« Er lächelte knapp.
    Max von Valdec sagte nichts.
    Mit verschränkten Armen stand er unter der transparenten Kuppel des spindelförmigen Raumhafen-Towers und beobachtete das geschäftige Treiben auf dem Landefeld, das fast das ganze fünfzig Quadratkilometer große Hochplateau im Zentrum der Gebirgskette oberhalb der Stadt umfaßte.
    Krisan im Mephisto-System war die Kornkammer der 22. Stellaren Provinz. Auf dem Nordkontinent wurde vor allem der genetisch manipulierte Typ-3-Weizen angebaut, während die beiden großen südlichen Landmassen proteinreichen Gemüsesorten und Obstkulturen vorbehalten waren.
    Es gab viele Welten, deren biochemische Systeme landwirtschaftliche Nutzung gar nicht oder nur mit hohem Finanzeinsatz gestatteten und die dennoch aufgrund reicher Rohstoffvorkommen oder strategischer Bedeutung besiedelt worden waren. Für diese Planeten produzierte Krisan Lebensmittel, die größtenteils in den Nahrungsfabriken um Port Saud weiterverarbeitet wurden.
    Es war kein Problem, anhand gengesteuerter Zellkulturen in den Fleischbanken ganze Containerladungen Schweineleber, Schnitzel oder Hühnerschenkel zu züchten, doch Getreide, Obst und Gemüse wurden weiterhin auf traditionelle Art und Weise erzeugt, weil eine künstliche Aufzucht hundertmal teurer und genauso aufwendig war.
    Valdec drehte den Kopf und sah Frost forschend an.
    »Was ist mit der Demontage der kristallsynthetischen Industrieanlagen?« fragte er leise.
    Frost tippte beflissen einen Kode in den tragbaren Terminal. Mikrosekunden später erschienen die ersten Daten auf dem handtellergroßen Monitor. »Zu dreißig Prozent ebenfalls im Orbit.« Er schnitt eine Grimasse. »Es fehlt an technisch versiertem Personal, Lordoberst. Dank der Hilfe der Clons unterstützen uns die Humos mit allen Kräften, doch es hat keinen Zweck, irgendwelche primitiven Bauern zu den Arbeiten heranzuziehen. Das würde nur den Ausschußfaktor erhöhen …«
    Max von Valdec kniff die Lippen zusammen.
    Nervös, dachte er selbstkritisch. Ich bin zu nervös. Aber wir sind schon zu lange auf diesem Planeten, und mit jedem verstreichenden Tag wächst die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung.
    Unwillkürlich blickte er nach oben, hinauf in den wolkenlosen blauen Himmel, der ihn so schmerzhaft an die Erde erinnerte.
    Valdec merkte es nicht, doch er ballte die Fäuste, als er an die Renegaten dachte, an Tyll und Chan de Nouille und die selbstsüchtigen Manags von ASK, IWF und dem Export-Kartell. Man hatte ihn verjagt wie einen tollen Hund. Aber keine dieser hirnlosen Kreaturen ahnte, daß er bereits mit aller Macht an seiner Rückkehr arbeitete.
    Auf Lancia im fernen Calina-System wurde Kaisergrad mit fieberhafter Hast ausgebaut. Riesige Fertigungshallen und computergesteuerte Fabriken wuchsen unter dem mörderischen, grellen Licht Calinas

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