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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Sporen, registrierte Jana, kreisten nun mit einer Geschwindigkeit von rund sechzigtausend Kilometern in der Sekunde um das unsichtbare Zentrum. Ein Zeichen dafür, wie sehr die Schwerkraft im Bereich der Toten Zone angestiegen war.
    Plötzlich schaukelte die IRMINSUL.
    »Schwerkraftausläufer«, meldete Shyla D’Honor. Die junge, schwarzhaarige Frau war ruhig wie immer. »Belastung der Absorber zweiundzwanzig Prozent.«
    Kalia tippte Jana an. »Die Kugelschale vergrößert sich.«
    Allmählich verließen die Sporen im äußeren Bereich der Schale ihren Orbit. Die inneren Schoten rotierten immer schneller.
    Noch immer war es dort, wo sich vor Minuten noch Aron befunden hatte, tintenschwarz.
    Also wächst die Tote Zone, erkannte die Logenmeisterin. Aber wie groß wird sie werden? Wie groß muß sie sein, um die Kaiserkraftgefahr zu bannen?
    Sie erinnerte sich an die Informationen, die ihnen David terGorden auf einer der Räteversammlungen auf Aqua gegeben hatte. Über die Vision bei seiner Rückkehr von Shondyke. Und Babys Behauptung, daß es sanfte Mittel zur Beseitigung der entropischen, zerstörerischen Energieformen aus dem Weltraum II gab, und wenn diese versagten, dann würden härtere, verzweifelte Gegenmaßnahmen eingeleitet werden müssen.
    Gehörten die Kosmischen Sporen dazu?
    Waren sie der erste Hinweis darauf, daß das energetische Gleichgewicht dieses Teil des Universums inzwischen so gestört war, daß ein Kollaps nur noch durch Kräfte abgewendet werden konnte, die selbst eine Gefahr darstellten?
    Jana gab sich einen Ruck.
    »Wir verlassen diesen Sektor«, entschied sie, »und nehmen Kurs auf Sarym. Die Räte müssen über diesen Vorfall informiert werden.«
    Sie spürte die Erleichterung unter ihren Freunden.
    Gemeinsam stiegen sie die Wendeltreppe hinauf, die sich um die Spitze des Dorns zog, und betraten die Logenplattform.
    Draußen im All gewann der lichtlose Fleck der Toten Zone weiter an Größe.
     
    *
     
    Es war ein Krieg.
    Doch keiner, der mit Waffen ausgetragen wurde.
    Die Kosmischen Sporen tanzten ihr lichtschnelles Ballett und verschluckten den Photonenwind mit ihren Segeln.
    Biochemische Prozesse in ihren Schotenkörpern, wandelten die Energie in Materie um, in hochspezialisierte Zellen, die wuchsen und sich teilten und andere, noch weit kompliziertere Organismen bildeten.
    Aus ihnen entstanden die Zapfen, die hinauskatapultiert wurden in den Raum, der erfüllt war von Gewalten, die die Grundfesten des Kosmos erschütterten.
    Die Zapfen wirkten direkt auf die elektrogravitatorische Grundspannung des Universums, verstärkten sie künstlich, so daß ein Schwerkraftfeld entstand.
    Die Gravitation kumulierte.
    Und die Kosmischen Sporen tanzten weiter und fraßen das Licht und produzierten immer mehr jener wurzelähnlichen Zapfen.
    Die Sporen waren. Kinder des Alten Waldes.
    Sie waren wie die Dornen der Rose: Das Gegengewicht zu Schönheit und Harmonie, eine Waffe, um die Vollkommenheit zu schützen.
    Für den Krieg waren sie geboren, für den einzigen Krieg, der eine Berechtigung besaß – der Krieg gegen den Tod.
    Also kreisten und tanzten sie in einem weiten Orbit um die Tote Zone, in der inzwischen eine Schwerkraft herrschte, daß Aron kollabierte, Frantic auf die Größe einer Murmel zusammenschrumpfte. Kein Licht, keine elektromagnetischen Strahlen konnten diesem Toten Bereich mehr entkommen.
    Die Zone war ein Gefängnis für die mörderische Energie aus dem anderen Raum, die aus dem Transitkanal des Kaiserkraft-Blitzes gedrungen war.
    Pflichtgemäß erfüllten die Sporen ihren Auftrag, einen Auftrag, der nicht nach Monaten oder Jahren abgeschlossen war, sondern der sie Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende in Anspruch nehmen würde.
    Und während sie noch tanzten, da drifteten fern im Gefunkel der Sterne weitere Schwärme, trieben aus vielen Richtungen heran, auf Licht fahrt durch Nacht und Dunkelwolken, und hin und wieder wurden sie über große Distanzen versetzt vom Regenbogenfeld der Raum-Zeit-Stroboskope, um sich mit anderen Schwärmen zu vereinigen.
    Niemand sah sie.
    Zehn- oder hunderttausend oder Millionen Lichtjahre trennten sie noch von ihrem Ziel, doch es gab keinen Zweifel, daß sie es irgendwann erreichen würden.
    Mit ihren Segeln, über die n-dimensionalen Tunnel der Weltraumstraßen.
    Und ihr Ziel …? Ein kleiner, stellarer Bereich in den Randgebieten einer relativ kleinen Galaxis mit zweihundert Milliarden Sonnen und vielfältigen Lebensformen. Eine dieser

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